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18: Umgang mit dem Nationalsozialismus

easygerman.fm/18Wir widmen uns diese Woche einem schwierigen aber wichtigen Thema: Dem Umgang mit dem Nationalsozialismus. Ab welchem Alter lernen Kinder in Deutschland über den Holocaust? Wie sprechen wir in der Gesellschaft und unseren Familien über die deutsche Geschichte? Und wie gehen wir damit um, dass Rassisten und Rechtspopulisten wieder an Stärke gewinnen? Außerdem: Cari nervt das europäische Zug-System, Manuel ist jetzt ein Vorbild und Janusz hat eine besondere Challenge für unsere Hörer.


Transkript und Vokabeln


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Intro


Thema der Woche: Umgang mit dem Nationalsozialismus in Deutschland


Das nervt: Mit der Bahn durch Europa zu fahren ist teuer und kompliziert


Das ist schön: Unsere Morgenroutinen


Janusz philosophiert: Ein Wort für "alles"

  • Schickt uns eure Vorschläge für Wörter, die alles beschreiben per Kommentar unter den Show Notes oder als Audio- oder Video-Datei auf easygerman.fm


Empfehlungen der Woche


Lied der Woche: Schrei nach Liebe


Aktuell



Transkript

Intro

Cari:
[0:15] Hallo, hallo Manuel? Hallo, hörst du mich? [Hallo, Cari?] Ich bin heute mal von unterwegs dazu geschaltet, deswegen musste ich erst mal gucken, ob du mich hörst heute.

Manuel:
[0:27] Ja, das ist unser erster Podcast, quasi, wo einer von uns auf Reise ist.

Cari:
[0:33] Naja, du bist ja jetzt auch gerade auf Reise.

Manuel:
[0:38] Dauer … ich bin ja Dauerreisender.

Cari:
[0:40] Genau, ja, aber für mich war das ein Abenteuer, weil ich bin natürlich nicht hier so der Tech-Nerd, wie du, ich habe jetzt all mein Equipment mitgenommen, hab mir einen kleinen Turm aus Kissen gebaut und habe jetzt alles angeschlossen, wir hatten erst mal technische Probleme, aber jetzt läuft‘s, ne?

Manuel:
[1:00] Ja, und du klingst fantastisch, wie jede Woche.

Cari:
[1:02] Ja, ich wollte mich schon mal bei unseren Zuhörern entschuldigen, dass ich dieses Mal vielleicht anders klinge, dass man ein bisschen Krach im Hintergrund hört. Wir haben, wir sind in der Schweiz, gerade Manuel: "Grüezi miteinander!"

Manuel:
[1:16] Ja, die ist ja bekannt, dass viel Krach im Hintergrund ist immer [Nein, das nicht!] in der Schweiz zum Beispiel … Doch, gibt es einmal im Jahr oder alle sechs Monate einen Sirenenalarm. Das ist immer sehr aufregend. Dann gehen alle Sirenen in der Stadt an, in der Schweiz gibt es ja auch viele Bunker noch und so, und dann gehen wirklich alle Sirenen an für fünf Minuten und es ist ein Höllenlärm, einfach nur um die Sirenen mal zu testen.

Cari:
[1:42] Das hört sich ja furchtbar an.

Manuel:
[1:44] Aber sonst ist die Schweiz eigentlich ganz ruhig.

Cari:
[1:47] Ja, aber was ich eigentlich sagen wollte, wir sind in der Schweiz und in der Schweiz ist es natürlich teuer, deshalb haben wir uns ein kleines Zimmer, also eigentlich wie ein Studentenzimmer gegönnt. Und wir—Janusz und ich—müssen uns jetzt ein Zimmer teilen diese Woche, was für uns ganz ungewohnt ist, dass wir vierundzwanzig Stunden am Tag miteinander auskommen und wir müssen dann auch alles so planen, dass, ja, ich jetzt zum Beispiel zwei Stunden Ruhe hab, zum Aufnehmen und Janusz wird aber im Hintergrund rumlaufen. Janusz, sag mal Hallo! [Grüezi miteinander!]

Manuel:
[2:23] Also dieser schweizer Akzent … Wir werden viele Feinde uns jetzt schon in den ersten fünf Minuten gemacht haben in der Schweiz.

Cari:
[2:29] Naja, wenn uns jemand aus der Schweiz zuhört, der selbst Schweizer ist, dann vielleicht schon. Aber die hören uns ja nicht. [Stimmt.] Die mögen uns Deutsche(n) ja gar nicht. Aber ich muss sagen, ich bin sehr positiv überrascht. Die Schweiz ist wunderschön. Wir haben gestern Straßeninterviews gemacht, das war gar nicht so einfach. Ich hätte gedacht, die Schweizer sind viel netter als die Berliner, aber da muss ich sagen, da hat sich der erste, das erste Vorurteil jetzt nicht bestätigt.

Manuel:
[2:56] Naja, die sind schon nett, die sind nur sehr reserviert, es dauert ein bisschen.

Cari:
[2:59] Ja, aber die, wir haben hier Freunde gefunden, Partner gefunden, wir sind an einer Deutschschule, kann man auch sagen, die "Hallo Deutschschule" in Zürich, die haben uns hier eingeladen und helfen uns dabei, Videos aufzunehmen und die sind alle so nett, also alle Menschen, die wir da kennenlernen. Und ich bin jetzt schon ganz begeistert, weil ich denke, ich hatte vorher eigentlich gar keinen Kontakt zu Schweizern und jetzt hab ich schon so ein positives Bild. Alleine durch den Kontakt mit diesen Leuten.

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17: Der langweiligste Podcast aller Zeiten

easygerman.fm/17Die Episode beginnt emotional, denn Cari hat diese Woche plötzlich realisiert, dass sie nun eine Podcasterin ist. Dann widmen wir uns (wohlgemerkt auf vielfachen Wunsch) einem eher langweiligen Thema: Wie sucht (und findet) man in Deutschland eine Wohnung? Schufa-Auskunft, Zweck-WG und Mietschuldenfreiheitsbescheinigung: Wir erklären euch, was ihr zum Thema Wohnungssuche wissen müsst. Danach geht es wieder etwas lockerer weiter. Wir erinnern uns an unsere eigenen Umzüge, diskutieren mit Janusz über Musikgeschmäcker und beantworten eine Frage von Miori aus Tokio.


Transkript und Vokabeln


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Intro

  • Follow-Up: "umziehen nach" ist (je nach Kontext) auch korrekt (Danke an die Easy German Füchsin der Woche: Lena aus Russland)


Thema der Woche: Wohnungssuche in Deutschland


Eine schwierige Entscheidung: Für immer die gleiche Wohnung oder alle drei Monate umziehen?


Ausdruck der Woche: selber machen / machen lassen


Das ist schön: Sich gegenseitig beim Umzug helfen


Lied der Woche: Selber Machen Lassen


Janusz philosophiert: Woher kommen unterschiedliche Musikgeschmäcker?


Empfehlungen der Woche


Eure Fragen

  • Miori aus Japan fragt: Viele deutsche Wörter sind sich sehr ähnlich und unterscheiden sich nur durch ihr Präfix. Woher weiß ich, welches am besten passt?
  • Hast du eine Frage an uns? Auf easygerman.fm kannst du uns schreiben oder uns eine Audio-Datei schicken.
  • Hast du ein Feedback zur Episode? Schreib uns einen Kommentar unter den Show Notes!



Transkript

Intro

Cari:
[0:15] Hallo! Oh, das war jetzt sehr laut!

Manuel:
[0:18] Das war wirklich sehr laut.

Cari:
[0:21] Ja, ich weiß gar nicht, wie ich das noch steigern kann jede Woche! [Ja, das …] Aber diese Woche hab ich noch bessere Laune als letzte Woche.

Manuel:
[0:24] Wirklich?

Cari:
[0:29] Ja! Und ich denke, wenn ich lauter schreie, dann merkst du das.

Manuel:
[0:34] Wo kommt deine gute Laune her, Cari?

Cari:
[0:36] Ja, also Manuel, ich wollte mich heute mal bei dir bedanken, dass du aus mir eine Podcasterin gemacht hast. Heißt das so?

Manuel:
[0:45] Ja, das heißt so. Es wird gegendert im Deutschen.

Cari:
[0:48] Podcaster … [rin] Podcasterin. Ja, ich hab gemerkt, ich bin jetzt eine Podcasterin. Diese Woche habe ich das so gemerkt, ja.

Manuel:
[0:56] Hast du das nach sechzehn Episoden festgestellt?

Cari:
[1:00] Ja, das dauert ja so seine Zeit, ne? Bis man das realisiert, was man hier jede Woche macht. Ja, also das ist so, dass jetzt immer mehr Leute mich darauf ansprechen, auch aus meinem privaten Umfeld. Und jetzt merke ich so, was das so für Auswirkungen hat. Und zwar ganz viele von meinen Freunden, sowohl Deutsch lernende Freunde als auch Deutsch sprechende oder deutsche Freunde hören diesen Podcast jede Woche, also auch die, die nicht Deutsch lernen.

Manuel:
[1:29] Das ist schön. Meine Freunde auch.

Cari:
[1:31] Hallo Manuels Freunde! Liebe Grüße [Ja, schöne Grüße!] an alle, die ich kenne und die ich nicht kenne. Ja, das ist voll witzig, wir haben diese Woche … Kennst du Andrés und Alice? [Ja!] Die hab ich seit, weiß ich nicht, bestimmt sehr lange, also, Alice hab ich vor ein paar Monaten getroffen, Andrés schon sehr lange nicht, weil er auch in Kolumbien war, lange. Ja und dann treffe ich die wieder, nach Monaten oder vielleicht sogar ein halbes Jahr oder mehr und die wissen schon alles, was los ist bei mir im Leben, weil die jede Woche den Podcast hören.

Manuel:
[2:04] Ja, es ist ein Seelenstriptease, den wir hier jede Woche machen.

Cari:
[2:08] Ja, gut, aber es ist schon persönlicher dieses Medium als die Videos die wir machen. Die Videos sind ja meistens relativ unpersönlich und hier erzählen wir doch schon einiges aus unserem Leben, über unsere Meinung und es ist total spannend. Auch irgendwie Peter hört unseren Podcast immer, Klaus …Wer denn noch? Nina zum Beispiel. [Ja.]. Meine Schwester auch. Jeremy hat mir … gestern Abend waren wir … War das gestern? Boah, ich bin vergesslich. Gestern waren wir essen und da hat er mir erzählt, wie toll er diesen Podcast findet und wie nützlich der ist zum Deutsch lernen und der hat so eine richtige Lobhymne (Lobeshymne) auf unseren Podcast gesungen.

Manuel:
[2:52] Danke, Jeremy!

Cari:
[2:54] Ja, danke Jeremy! Und liebe Grüße an alle die ich gerade erwähnt habe und die, die ich nicht erwähnt habe. Das freut mich sehr, dass, ja, dass so viele Leute zuhören und das es auch nützlich ist. Jeremy hat mir das gestern nochmal so aus seiner Sicht erklärt und ich glaube, das betrifft auch viele Leute in diesem … die diesen Podcast hören.

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16: Umzug nach Deutschland

easygerman.fm/16Gleich mehrere Hörer haben uns gefragt, ob man bei einem Umzug nach Deutschland lieber in eine Großstadt oder in eine kleinere Stadt ziehen sollte. Also besprechen wir diese Woche die Vor- und Nachteile beider Optionen. Wusstet ihr, dass viele Deutsche Berlin "dreckig" finden? Janusz erzählt, was Arbeit für ihn bedeutet und gibt als Zugabe ein kleines Blues-Konzert—eine Premiere, exklusiv im Easy German Podcast!


Transkript und Vokabeln


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Intro: Easy German Meetup


Thema der Woche: Umzug nach Deutschland — Großstadt oder Kleinstadt?


Ausdruck der Woche: umziehen / ziehen nach


Janusz philosophiert: Die Bedeutung von Arbeit (und Blues)


Empfehlungen der Woche


Eure Fragen

  • Lizzie fragt: Wie ist es für uns, dass unsere Hörer*innen uns kennen, aber wir sie nicht?
  • Hast du eine Frage an uns? Auf easygerman.fm kannst du uns schreiben oder uns eine Audio-Datei schicken.
  • Hast du ein Feedback zur Episode? Schreib uns einen Kommentar unter den Show Notes!



Transkript

Intro: Easy German Meetup

Manuel:
[0:01] Okay, bist du soweit?

Cari:
[0:02] Ja, ich bin nicht mehr am Mampfen, ne?

Manuel:
[0:05] Läuft dein Call Recorder?

Cari:
[0:06] Ja.

Manuel:
[0:06] Das ist gut.

Cari:
[0:22] Hallo Manuel! [Guten Tag!] Ich bin total gut aufgedreht.

Manuel:
[0:24] Total gut aufgedreht?

Cari:
[0:30] Ja, weil ich mit dir spreche heute. Vorher war ich total schlecht drauf den ganzen Tag.

Manuel:
[0:36] Das freut mich, dass ich diese Wirkung auf dich habe.

Cari:
[0:40] Ja, man strengt sich ja auch an für die Zuhörer. Da schaltet man dann schnell mal den Knopf ein: Zack! Los geht's!

Manuel:
[0:47] Du bist halt Profi. So arbeiten Profis.

Cari:
[0:49] Gute Laune!

Manuel:
[0:52] Du darfst auch mal einen schlechten Tag haben. Wir können auch mal einen Podcast machen, wo du schlecht drauf bist, ist kein Problem.

Cari:
[0:58] Das wäre nochmal ein eigenes Thema: "Cari, schlecht drauf". Aber heute bin ich gut drauf und ich bin auch, wie sagt man das? Energetisiert? Energized?

Manuel:
[1:10] Ja, energetisiert. Das nehmen wir so in den Duden auf. Schreibe ich gleich einen Brief an die Dudenredaktion.

Cari:
[1:15] Ich habe einen Energieschub bekommen von unserem Meetup gestern Abend, da werde ich dir gleich noch von erzählen. [Na erzähl!] Ja, du hast mir ja gesagt, ich darf nicht so lange labern, deswegen muss ich heute schneller reden. Ist das so?

Manuel:
[1:26] Nicht schneller reden, weniger reden!

Cari:
[1:29] Oh nein, das ist ja fies. Also wir hatten gestern unser erstes Meetup in 2020, im neuen Jahr. Wir haben uns in einer Kneipe getroffen, in Berlin. Ich habe schon seit Tagen oder schon seit Wochen eigentlich nicht mehr auf das Meetup hingewiesen, weil sich viel zu viele Leute angemeldet haben.

Manuel:
[1:46] Bitte kommt nicht!

Cari:
[1:48] Nein, das ist ja, aber es waren über hundert Leute dort und ich hab mich total gefreut. Aber der Raum ist ja auch nur begrenzt groß und, ja, irgendwann, also zweihundert Leute wäre schon stressig gewesen. Und jetzt, ich muss dir ein paar Sachen erzählen, Manuel, weil du dich auch darüber freuen wirst. Ich hab verschiedene Leute getroffen und ein paar, viele tolle Gespräche geführt und ein paar Geschichten mir aufgeschrieben, damit ich die dir heute erzähle. Und zwar zum Beispiel Ariel. Der kam, glaube ich, aus Indonesien, und der lief so in mich rein und sagte: "Das ist ja total witzig, ich habe heute den ganzen Tag euren Podcast gehört und ich bin eigentlich hier für ein Animations-Meetup und jetzt sehe ich, dass ihr hier auch ein Meetup habt." Das wusste er nämlich gar nicht, und er war in der gleichen Kneipe in dem Nebenraum für ein anderes Meetup und hat uns zufällig dort gesehen, und das fand ich toll, dass er dann erzählt hat, dass er den ganzen Tag den Podcast gehört hatte und uns quasi noch im Ohr hatte. Dann habe ich getroffen … Warte, da muss ich jetzt mal eben …

Manuel:
[2:51] Das ist auch gut, dass wir quasi erst ein YouTube Chanel waren und dann den Podcast gestartet haben, weil die meisten Podcasts, da weiß man gar nicht, wie die Leute aussehen, die würde man nie erkennen, aber in unserem Fall kennt man die Gesichter von YouTube.

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15: Unser kleiner Tech-Podcast

easygerman.fm/15Manuel wollte schon immer einmal einen Tech-Podcast gründen, also reden wir diese Woche über Smartphones, Computer und Gadgets. Cari ärgert sich über die Tastatur ihres MacBooks und findet, dass Smartphones die Welt besser gemacht haben. Manuel möchte längere Passwörter und ruft dazu auf, mehr Backups zu machen. Zu guter Letzt noch ein paar nerdige Empfehlungen, ein kapitalismuskritischer Song und—welch Ironie—ein technischer Fail.


Transkript und Vokabeln


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Intro


Thema der Woche: Tech


Ausdruck der Woche: du Fuchs / ausgefuchst


Das nervt: Passwort-Vorgaben und Maximallängen


Das ist schön: Neujahrsvorsätze


Empfehlungen der Woche


Lied der Woche: Begrabt mein iPhone® an der Biegung des Flusses


Eure Fragen

  • Santiago aus Argentinien fragt uns: Nichts.
  • Hast du eine Frage an uns? Auf easygerman.fm kannst du uns schreiben oder uns eine Audio-Datei schicken.
  • Hast du ein Feedback zur Episode? Schreib uns einen Kommentar unter den Show Notes!



Transkript

Intro

Cari:
[0:15] Hallo.

Manuel:
[0:16] Hallo.

Cari:
[0:18] Hallo. [Hallo.] Ich habe einen Freund, der Konrad. Der sagt immer hello. [Hello?] Immer. Immer, wenn wir … ja, wir haben immer Skype-Calls regelmäßig, weil wir in zwei unterschiedlichen Städten wohnen. Und jeder Skype-Call beginnt mit dem hello, mit so einem ganz ruhigen, gemütlichen Einstieg. Ja, hallo Manuel, [Hallo Cari.] wie geht es dir heute?

Manuel:
[0:43] Sehr gut. Ich habe ein paar Announcements und Follow-ups.

Cari:
[0:50] Oh, dann leg mal los!

Manuel:
[0:51] Also, das erste Announcement ist, dass es ein neues Feature gibt von unserem Podcast. Also eigentlich kein neues Feature, aber eine neue Erfindung, sagen wir mal.

Cari:
[1:03] Eine Erfindung, wow!

Manuel:
[1:05] Und zwar bieten ja wir für unsere Mitglieder die Vokabelhilfe an, wo man beim Zuhören immer die wichtigsten Wörter und die englischen Übersetzungen sieht. Und das funktioniert bis jetzt nur in bestimmten Podcast-Apps auf Smartphones. Also, man kann nur auf dem Smartphone zuhören und dann in seiner Podcast-App das sehen. Und wir haben immer wieder mal E-Mails bekommen von Mitgliedern, die aber gerne die Vokabelhilfe auch am Computer verfolgen wollten und am Computer den Podcast hören wollen. Und dafür habe ich jetzt eine Lösung gefunden. Wir bieten jetzt immer zusätzlich, und zwar ab sofort und jetzt rückwirkend seit Episode 12, einen Download für ein Video an. Und dieses Video kann man sich einfach runterladen und da ist dann genau die Vokabelhilfe drin, die man sonst auf dem Handy sieht und genau, das ist für unsere Mitglieder.

Cari:
[2:05] Also, man sieht dann quasi immer das … also, die wechseln auch jede Minute.

Manuel:
[2:10] Das, genau … das ist haargenau so, wie man es auch auf dem Handy sehen würde. Aber so kann man es eben auch auf dem Computer sehen. Weil es weder für Windows noch für Mac im Moment Podcast-Apps gibt, die diese Kapitel-Bilder, die wir da nutzen, um das möglich zu machen, unterstützen.

Cari:
[2:27] Du bist ja ein Fuchs.

Manuel:
[2:28] Fuchs, ne?

Cari:
[2:30] Und braucht man dafür ein Programm oder wie sieht das aus?

Manuel:
[2:33] Nein, das ist ein ganz normales Video. Das kann man sich einfach runterladen, das kann man sogar auch im Browser dann anschauen oder man kann es runterladen und sich anschauen.

Cari:
[2:41] Ganz schön smart, Manuel!

Manuel:
[2:43] So, dann habe ich ein Follow-up. Eine Follow-up-Frage zu der Privileg-Episode. Also, das war vor zwei Wochen. Auf Englisch, von DJ … glaube, er nennt sich einfach DJ, aus den USA: "I had another question, when you have a chance. In America there are many people who wish to be referred to by gender-neutral pronouns. They instead of he or she. Is there an equivalent in German?" Also, ich kenne das, dass es Leute gibt, die sich nicht strikt nur mit einem Geschlecht identifizieren und die deswegen, deshalb das Pronomen they bevorzugen, weil es neutral ist. Und die Frage ist: Gibt es das auch auf Deutsch? Und ich habe dazu einfach mal Sarah geschrieben, die wir hier als Gast hatten im Podcast. Und sie hat mir geantwortet: "Leider nicht so richtig. Es gibt ein paar Neo-Pronomen. Vor allem sier und xier werden häufiger benutzt, manche benutzen auch im Deutschen they." Aber … und manche es und manche benutzen gar kein Pronom, also wollen immer, dass der Name eingesetzt wird. Und sie sagt, also sie findet, wenn man einfach das englische they nimmt, das benutzt sie eigentlich am liebsten, selbst im Deutschen und findet diese deutschen Neo-Pronomen wenig alltagstauglich. Das ist ihre Antwort. Also, es scheint so, als würde es da im Deutschen noch nicht so wirklich eine Lösung geben, auf die sich alle geeinigt haben.

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14: Der Sinn des Lebens

easygerman.fm/14Janusz ist zu Gast im Podcast und so philosophieren wir diese Woche mal ausgiebig. Gemeinsam erörtern wir die Vorzüge von Sozialismus und Kapitalismus, suchen nach dem Sinn des Lebens und erklären, wie man glücklich wird. Außerdem lassen wir Silvester Revue passieren (Spoiler: Böller finden wir doof, Raclette toll) und beantworten, welche Sprachen wir sprechen.


Transkript und Vokabeln


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Intro


Thema der Woche: Philosophie


Ausdruck der Woche: Schwamm drüber


Das nervt: Böllerei in Deutschland


Das ist schön: Raclette


Empfehlungen der Woche


Eure Fragen

  • Luiz Henrique aus Brasilien fragt, welche Sprachen wir sprechen.
  • Andrzej aus Polen fragt, in welcher Sprache Janusz heute, nach 30 Jahren in Deutschland, denkt.
  • Hast du eine Frage an uns? Auf easygerman.fm kannst du uns schreiben oder uns eine Audio-Datei schicken.
  • Hast du ein Feedback zur Episode? Schreib uns einen Kommentar unter den Show Notes!



Transkript

Intro

Cari:
[0:16] Wuhuu, willkommen im neuen Jahr!

Manuel:
[0:18] Frohes neues Jahr!

Cari:
[0:21] Wir haben heute einen Sondergast und zwar heißt er…

Manuel:
[0:24] Janusz Hamerski.

Cari:
[0:27] Hallo Janusz!

Janusz:
[0:27] Ich muss euch vorwarnen, ich bin noch nicht so ganz wach. Es ist erst zwei Uhr.

Cari:
[0:36] Und vor allem habe ich Janusz heute Morgen geweckt, weil ich hatte um neun Uhr einen Call und dann musste er einfach gezwungenermaßen auch aufstehen.

Manuel:
[0:44] Um neun Uhr morgens.

Cari:
[0:45] Weil er den Call mitgehört hat und seitdem sitzt er groggy in der Küche.

Janusz:
[0:50] Da hat sich nichts verändert bis jetzt.

Cari:
[0:54] Aber, ey… Seid ihr gut ins neue Jahr gerutscht? Also, wie Janusz gerutscht ist, das weiß ich ja. Aber Manuel, wir haben uns ja seit einer Woche nicht gesprochen, wie war denn deine Feier?

Manuel:
[1:02] Total entspannt und gemütlich und ruhig auf dem Land. Ich bin dem Chaos und der Böllerei von Berlin entflohen und habe etwas ganz Traditionelles gemacht. Das wollte ich nachher auch noch erwähnen. Aber das, da möchte ich jetzt noch nichts spoilern.

Cari:
[1:18] Das kommt wahrscheinlich in "Das ist schön". [Richtig.] Richtig. Ja, ich werde auch noch nachher erzählen, wie wir gefeiert haben, nämlich im Bereich "Das nervt".

Manuel:
[1:28] Gut, dann können wir das ja später besprechen, wie wir jeweils gefeiert haben.

Cari:
[1:32] Ja, dann fangen wir an mit Feedback, oder?

Manuel:
[1:34] Ja, Feedback. Ich weiß nicht, unsere Kommentar-Sektion auf easygerman.fm wird, wie von mir prophezeit, nicht so gut angenommen.

Cari:
[1:47] Nee, da schreibt gar keiner was.

Manuel:
[1:48] Die letzte Episode, ich schau grad mal, Episode 13 hat wie viele Kommentare, was schätzt ihr? [Null?] Warte, ich schaue … Ja, null.

Cari:
[1:57] Aber wir haben Kommentare auf anderen Wegen bekommen. [Das stimmt.] Und zwar per E-Mail in unserem Kontaktformular. Vielleicht kannst du da was vortragen, Manuel?

Manuel:
[2:13] Kann ich machen.

Cari:
[2:14] Ich persönlich, ich kriege zum Beispiel ständig persönliches Feedback. Ich finde das total geil. Zum Beispiel hat uns unsere Freundin Fleur, hat uns erzählt, dass sie—hallo Fleur, wenn du gerade zuhörst, liebe Grüße—dass sie hier so bei… sie macht so Physiotherapie und bei ihren Übungen hört sie den Podcast und dann muss sie immer lachen zwischendurch. Und das sieht dann wohl ziemlich witzig aus, wenn die da irgendwie auf dem Boden irgendwelche Verrenkungen macht und dabei anfängt, zu lachen. Sagte zumindest ihr Mann. Und das hat mich total gefreut, das war total positives Feedback. [Ja, cool.] Und in diesem Zusammenhang möchte ich gerne auch noch mal aufrufen, uns Bilder zu schicken und uns zu erzählen, wo und wie ihr den Podcast hört. Ich bin noch nicht ganz, ich bin noch nicht ganz erschöpft in meiner Freude, diese Bilder zu sehen und die Geschichten dahinter zu hören. Ich möchte noch mehr hören. Wo hört ihr unseren Podcast?

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13: Privileg

easygerman.fm/13In unserer letzten Folge des Jahres begrüßen wir noch einmal einen Gast im Podcast. Gemeinsam mit Sarah Rudolph, die sich unter anderem mit Queerness in Videospielen beschäftigt, sprechen wir über die Themen Privilegierung, Diskriminierung, Repräsentation und Gleichberechtigung in Deutschland.


Transkript und Vokabeln


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Gast: Sarah Rudolph


Thema der Woche: Privileg

  • Privileg (Wikipedia)
  • Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
    • Wikipedia
    • Volltext
    • Artikel 3 Absatz 3: Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.
  • Wie privilegiert bist du? (Buzzfeed)


Ausdruck der Woche: uff


Empfehlungen der Woche


Lied der Woche: Das Privileg


Eure Fragen

  • Jennifer hat eine Frage zu Gender-Diskriminierung in der deutschen Sprache
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Transkript

Gast: Sarah Rudolph

Manuel:
[0:17] Hallo.

Cari:
[0:18] Wartest du darauf, dass ich was sage?

Manuel:
[0:21] Normalerweise schreist du immer ganz laut "hallo" am Anfang, Cari.

Cari:
[0:24] Ich dachte ich mach heute mal was Neues. Hallo Manuel!

Manuel:
[0:28] Hallo Cari und hallo Sarah. Wir haben einen Gast.

Sarah:
[0:33] Hallo!

Cari:
[0:34] Hallo Sarah!

Manuel:
[0:35] Ein Jahr neigt sich dem Ende zu. Unser erstes Podcast-Jahr neigt sich dem Ende zu. Und wir haben ein Thema uns vorgenommen für diese Woche, für das wir Sarah eingeladen haben spezifisch. [Hurra!] Sarah, wir sind Freunde, daher kennen, also wir kennen, also… Man kennt dich…

Sarah:
[0:58] Wir kennen uns!

Cari:
[0:59] Schon ein guter Einstieg.

Manuel:
[1:03] Und du bist aber ansonsten auch noch bekannt dafür, dass du eine Ausstellung kuratiert hast und ein Buch herausgebracht hast mit dem Namen "Rainbow Arcarde".

Sarah:
[1:18] Richtig. Also ich hab das nicht alleine gemacht, das ist ganz wichtig. Das ist ein Team-Projekt. Wir waren zu dritt und haben uns damit beschäftigt, welche… wie die Geschichte von Queerness in Videospielen aussieht. Also Menschen, die queer sind, die Videospiele machen oder gemacht haben. Wie Queerness sich in Videospielen zeigt, was es da gibt, wie das in großen Spielen, in bekannten Spielen dargestellt wird und aber auch, was sich da irgendwie mit der Zeit verändert hat oder nicht verändert hat. Und darüber haben wir eine Ausstellung gemacht, über die letzten dreißig Jahre. Und weil wir nicht wollten, dass nach diesem halben Jahr—dass die Ausstellung im Schwulen Museum in Berlin gezeigt wurde—einfach wieder verschwindet, haben wir das dann, die Inhalte der Ausstellung, zusammen mit Texten von anderen queeren Entwicklerinnen, zum Beispiel Forscherinnen, in einem Buch zusammengefasst. Und ja, das ist sehr schön geworden. Das habe ich zusammen gemacht mit Jan Schnorrenberg, der auch im Schwulen Museum gearbeitet hat, und mit Dr. Adrienne Shaw von der Temple University in Philadelphia, die zu dem Thema schon seit vielen, vielen Jahren forscht.

Cari:
[2:34] Super spannendes Thema, mit dem ich mich noch nie auseinandergesetzt habe.

Sarah:
[2:38] Das höre ich sehr oft und dann… Alle sind auch immer ganz überrascht, dass es das überhaupt gibt oder dass es so viel gibt, dass man daraus irgendwie diese große Ausstellung oder dieses Buch machen kann. Und genau das fanden wir so spannend, dass es so viel unter dem Radar läuft und wie viel sich da auch dadurch immer wieder wiederholt, weil diese Geschichte so oft vergessen wird. Und ja. Das wollten wir ein bisschen konservieren.

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12: OK Google, spiel "Last Christmas"!

easygerman.fm/12 (free transcript and vocabulary) — Wir feiern Weihnachten, blicken auf das Jahr 2019 zurück, freuen uns über die Easy German Community und streiten uns über Weihnachtslieder. Außerdem beantworten wir, warum wir diesen Podcast überhaupt machen. Frohe Weihnachten!


Transkript und Vokabeln

Unser Weihnachtsgeschenk an euch: Diese Woche gibt es das Transkript und die Vokabelhilfe für alle unsere Hörerinnen und Hörer. Vielen, vielen Dank an alle, die uns bereits als Mitglied unterstützen. Dank euch können wir diesen Podcast machen.

Alle Links findest du auch auf easygerman.fm/12.

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Thema der Woche: Weihnachten & Jahresrückblick

Carrera Bahn.jpg
Monstertruck.jpg


Ausdruck der Woche: Besorgungen machen / etwas erledigen


Das nervt: Weltklimakonferenz COP25


Das ist schön: Easy German Community


Empfehlungen der Woche


Lied der Woche: Stille Nacht, Heilige Nacht


Eure Fragen

  • Ricardo aus Brasilien fragt: Was ist unsere Motivation, den Podcast zu machen?
  • Hast du eine Frage an uns? Auf easygerman.fm kannst du uns schreiben oder uns eine Audio-Datei schicken.


Transkript

Intro

Cari:
[0:15] La la la… Hallo Manuel!

Manuel:
[0:19] Frohe Weihnachten!

Cari:
[0:20] Frohe Weihnachten! Ey willst du auch immer mitsingen, wenn du das Intro hörst? Ich muss mich extra zurückhalten, weil ich will nicht immer so dumm klingen, wenn die Episode anfängt, aber…

Manuel:
[0:30] Cari, du brauchst dich nicht zurückhalten. Du darfst lauthals mitsingen. Es ist dein Podcast. Es ist unser Podcast. Du kannst machen, was du willst!

Cari:
[0:38] Ja, das ist gut, dass du das sagst, weil manchmal denke ich da gar nicht dran. Ich denke immer, das ist dein Podcast und ich bin hier nur zu Gast. [Was?] Und ich soll mich hier nicht daneben benehmen, Manuel.

Manuel:
[0:51] Hier wird sich benommen! Und die Intro-Musik, die auf den Tisch kommt, die wird, da wird zugehört!

Cari:
[0:55] Die wird gehört! Ja. Die Referenz müssen wir kurz erklären. Es gibt in Deutschland den Spruch: "Was auf den Tisch kommt, wird gegessen!" Das heißt, also ich kenn das noch von, aus… früher, als wir mit meinem Opa Mittag gegessen haben, da… "Das, was auf den Tisch kommt, wird gegessen!" Das heißt, wir mussten, auch wenn wir etwas nicht mochten als Kinder, mussten wir das essen. Und immer, wenn wir gesagt haben "das mag ich nicht", dann hieß es immer "früher im Krieg gab es auch keine Auswahl" und damit war die Diskussion erledigt.

Manuel:
[1:29] Beendet.

Cari:
[1:32] Ja, das war ein guter Einstieg, Manuel.

Manuel:
[1:33] Ja, apropos Weihnachten. Wir haben uns was…

Cari:
[1:37] Willkommen zu unserer Weihnachts-Episode! Ist heute unsere große Weihnachts-Show?

Manuel:
[1:41] Heute ist die richtig große Weihnachts-Show und wir haben uns was überlegt, und zwar wollen wir zu Feier des Tages das, unsere… [Hast du ein Geschenk für mich?] Ich habe ein Geschenk für unsere Hörerinnen und Hörer, denn wir wollen diese Episode noch mal das Transkript, das komplette Transkript und die Vokabelhilfe… Die Vokabelhilfe ist das, wo man, wenn man mit einer App uns zuhört, die Kapitelbilder unterstützt, also zum Beispiel "Apple Podcasts" oder "Overcast" oder "Pocket Casts" oder "Podcast Addict", diese ganzen Apps unterstützen das, dann kann man beim Zuhören Vokabeln, die wichtigsten Vokabeln und die englische Übersetzung sehen. Und weil Weihnachten ist, machen wir das noch mal für alle, nicht nur für unsere Mitglieder in dieser Episode und gleichzeitig ist das natürlich auch noch mal eine Aufforderung, eine Bitte an euch alle, dass ihr euch überlegt, ob ihr nicht vielleicht im nächsten Jahr uns unterstützen wollt und das Transkript und die Vokabelhilfe jede Woche bekommen möchtet und uns damit unterstützen möchtet.

Cari:
[2:58] Eine ganz dezente Aufforderung, Manuel. Aber das wäre tatsächlich natürlich ein, für uns, wir haben jetzt gemerkt, durch den Podcast haben wir viele neue Mitglieder bekommen und das freut mich sehr, weil das ist tatsächlich etwas, was uns hilft. Unser, also viele Leute wissen das ja gar nicht. Die fragen dann immer: "Was macht ihr eigentlich beruflich?" Wir machen das hauptberuflich, und zwar aus fast ausschließlich dank unserer Mitglieder. Wir verdienen zwar auch Geld über Google, allerdings könnte damit wahrscheinlich gerade, ja, vielleicht eine Person das machen, was wir machen. Und wir sind mittlerweile ein Team von fünf, sechs Leuten, die an Easy German arbeiten. Und das ist total meine größte Freude gewesen, dass wir jetzt gerade so viele neue Mitglieder bekommen haben, weil das hilft uns fürs nächste Jahr auch tolle, neue Pläne zu machen.

Komplettes Transkript

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11: Der unaufgeregte Politik-Podcast

easygerman.fm/11Auf euren Wunsch sprechen wir in dieser Episode einmal ausführlich über unser politisches System und beschreiben die derzeit größten politischen Parteien in Deutschland. Außerdem: Warum haben wir eigentlich sowohl eine Kanzlerin als auch einen Präsidenten? Und wer von den beiden hat mehr Macht? Es ist keine einfache Episode, aber wir sind uns sicher: Ihr schafft das!


Transkript und Vokabeln


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Intro und Fotos


Thema der Woche: Die deutsche Politik


Eine schwierige Entscheidung: Guter Diktator oder schlechte Demokratie


Ausdruck der Woche: etwas schaffen

  • schaffen (Duden)
    • "erfolgreich zum Abschluss bringen, bewerkstelligen; bewältigen"
  • "Wir schaffen das"-Statement von Angela Merkel am 31.08.2015


Empfehlungen der Woche


Lied der Woche: CDU


Eure Fragen

  • Maks aus der Ukraine fragt: Habt ihr ein grundlegendes Lebensziel?
  • Hast du eine Frage an uns? Auf easygerman.fm kannst du uns schreiben oder uns eine Audio-Datei schicken.
  • Hast du ein Feedback zur Episode? Schreib uns einen Kommentar unter den Show Notes!



Transkript

Intro und Fotos

Cari:
[0:16] Hey Manuel! [Hallo Cari.] Ey, es ist so früh am Morgen, so früh haben wir noch nie aufgenommen. Ich bin, ich bin total gut drauf und richtig wach.

Manuel:
[0:28] Wirst du auch überdreht wenn du zu wenig geschlafen hast? Das geht mir manchmal so.

Cari:
[0:32] Ja. Es ist 10:35 Uhr in Deutschland und die meisten sind schon seit drei Stunden bei der Arbeit oder zwei.

Manuel:
[0:39] Ja, aber für uns ist das eine späte Zeit.

Cari:
[0:43] Also eine frühe Zeit?

Manuel:
[0:44] Eine frühe Zeit, ja. Guck, also so früh ist es für mich, dass ich nicht mal die richtigen Worte benutzen kann.

Cari:
[0:49] Ich steh normalerweise erst so um neun Uhr auf. Aber in letzter Zeit habe ich, bin ich immer später ins Bett gegangen. Ich schaff das nicht, früh einzuschlafen. Mich bewegt so viel nachts noch. Dann gucke ich, was ich interessant finde, dann gucke ich das weiter, dann arbeite ich noch was, ich mach was Interessantes. Viele Leute werden es kennen, die im, ich weiß nicht, die nicht so einen Nine-to-Five-Job haben. Wenn man so irgendwie kreativ am arbeiten ist, ist das manchmal schwer sich… obwohl es ja eigentlich produktiver ist, eine gute Disziplin und Routine zu haben, wie wir schon besprochen haben. Wollen wir noch ein bisschen Feedback spielen?

Manuel:
[1:25] Ja, wir haben ein bisschen… ich wollte dir drei Follow-Ups oder drei oder vier kleine Feedbacks und Follow-Ups zeigen und zwar, du hast ja vor einiger Zeit mal total leichtsinnig unsere Hörerinnen und Hörer aufgefordert uns Fotos zu schicken…

Cari:
[1:46] Wieso leichtsinnig? Das war doch eine tolle Idee.

Manuel:
[1:49] Eine tolle Idee und tatsächlich erreichen uns immer noch Fotos und ich wollte dir einfach mal drei davon zeigen. [Ah toll!] Das erste kennst du glaube ich schon, von Andreu. Ich schicke es dir mal. Andreu aus Katalonien.

Cari:
[2:04] Andreu!

Manuel:
[2:05] Ach Andreu! Ja klar, klar, klar. Andreu.

Cari:
[2:07] Den wir kennen, der von Easy Catalan. Oder nicht? [Ach der ist das!] Nee, weiß ich nicht. Da musst du das Foto…

Manuel:
[2:13] Hier ist das Bild, ich hab's dir grad geschickt.

Cari:
[2:15] Wo schickst du mir das denn? Oh! Schön.

Manuel:
[2:19] Beschreib es mal und dann lese ich die Nachricht dazu vor.

Cari:
[2:22] Da hängen Hemden auf einer Stange.

Manuel:
[2:26] Ja. Und die dazugehörige Nachricht ist: "Lieber Manuel, liebe Cari. Herzlichen Dank für diesen wunderbaren Podcast. Damit habe ich es endlich geschafft, alle meine Hemden zu bügeln und zwar mit Spaß und Vergnügen."

Cari:
[2:40] Ohh. Ja, das ist übrigens—ich hab das nachgeguckt—das ist Andreu von Easy Catalan. [Achso.] Also wenn ihr mal Katalonisch lernen wollt, dann checkt mal Easy Catalan aus. So ähnlich wie Easy German, nur auf Katalonisch.

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10: Kinder sind hässlich

easygerman.fm/10Weil die Zeit in der letzten Episode einfach zu kurz war, unterhalten wir uns diese Woche noch einmal ausführlich übers Reisen. Manuel beschwert sich darüber, dass die Züge in Deutschland so oft Verspätung haben und Cari freut sich, dass Janusz mittlerweile typisch deutsch geworden ist. Außerdem gehen wir der Frage nach, was eigentlich Schönheit ist.


Transkript und Vokabeln


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Thema der Woche: Reisen (Teil 2)


Eine schwierige Entscheidung: Für immer in Deutschland oder jede Woche ein anderer Ort


Ausdruck der Woche: "ne" und "nee"


Das nervt: Zugverspätungen


Das ist schön: Janusz ist deutsch geworden


Janusz philosophiert: Schönheit


Empfehlungen der Woche


Lied der Woche: 9010


Eure Fragen

  • Mike aus Australien fragt: Darf man das Wort "Nazi" scherzhaft (als Synonym für einen extremen Menschen) benutzen?
  • Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler
  • Hast du eine Frage an uns? Auf easygerman.fm kannst du uns schreiben oder uns eine Audio-Datei schicken.
  • Hast du ein Feedback zur Episode? Schreib uns einen Kommentar unter den Show Notes!



Transkript

Intro

Manuel:
[0:15] Heute mit Pfeifen, ja?

Cari:
[0:16] Hallo Manuel!

Manuel:
[0:19] Hallo Cari. Ich hab mir grad ein Bonbon reingemacht. Ist jetzt grad schlecht mit Post… Podcasten.

Cari:
[0:25] Ich habe gerade auch noch was gegessen, weil ich dachte, wenn du noch was isst, esse ich auch noch was.

Manuel:
[0:30] Professionell.

Cari:
[0:32] Wie geht's denn dir?

Manuel:
[0:34] Gut. Wie geht's denn dir?

Cari:
[0:36] Was hast du denn diese Woche gemacht?

Manuel:
[0:41] Du stellst immer so schwierige Fragen. Warte, ich mach jetzt mal dieses Bonbon raus. So kann ja kein Mensch podcasten.

Cari:
[0:48] Wo ist denn das Bonbon jetzt?

Manuel:
[0:51] Ich hab's in den Mülleimer geschmissen. Ist Verschwendung, ne? [Mhm.] Ja. Was hast du denn diese Woche gemacht? Ich kann mich nicht dran erinnern. Mein Kurzzeitgedächtnis ist extrem schlecht.

Cari:
[1:03] Ich hab viele, viele Leute gesprochen, heute getroffen, telefoniert, sehr viel telefoniert.

Manuel:
[1:10] Was man so macht als Managerin.

Cari:
[1:12] Produziert. Sehr viel produziert. Videos produziert. Wir haben ein schönes Video produziert.

Manuel:
[1:18] Du warst produktiv?

Cari:
[1:20] Ja, ich war produktiv.

Manuel:
[1:21] Okay. Wollen wir loslegen?

Cari:
[1:23] Ja, auf jeden Fall. Ich bin bin ultra bereit!

Thema der Woche: Reisen (Teil 2)

Cari:
[1:29] Thema der Woche! Manuel, jetzt kommt die ganz große Überraschung. Unser Thema der Woche…

Manuel:
[1:37] …ist das gleiche wie letzte Woche. [Nein!] Doch.

Cari:
[1:40] Wie kommen wir denn dazu?

Manuel:
[1:42] Wir kommen dazu, weil wir uns letzte Woche schon extrem kurz fassen mussten, einfach weil wir so viel dazu zu sagen hatten und ich dann noch ein bisschen was rausschneiden musste, weil es einfach zu lang war. Und wir haben einfach beschlossen: Ist doch egal. Wir sind doch ein Podcast. Wir können doch machen, was wir wollen und wir sprechen einfach nochmal übers Thema Reisen.

Cari:
[2:02] Ja. Ich hab… habe ich auch drüber nachgedacht, was jetzt wohl die Zuhörer sagen, aber ich gehe einfach mal davon aus, dass die Zuhörer auch ein bisschen angesteckt werden von unserer Begeisterung. Und alle unsere Zuhörer, die reisen ja selber auch. Deswegen ist das so ein universelles Thema.

Manuel:
[2:22] Woher weißt du, dass alle unsere Zuhörerinnen und Zuhörer reisen? Es gibt doch sicher auch viele, die gar nicht reisen.

Cari:
[2:28] Ja, aber zumindest träumt man dann vom Reisen. Wenn man eine andere Sprache lernt, dann macht man das ja nicht, um für immer in seinem Land zu bleiben und sich mit nichts anderem zu beschäftigen. Also das macht man entweder, weil man woanders hinreist oder in ein anderes Land zieht oder zumindest daran denkt oder davon träumt, an einem anderen Ort zu sein.

Manuel:
[2:50] Ja. Wahrscheinlich hast du recht.

Cari:
[2:53] Es sei denn, man muss Deutsch lernen. Das passiert natürlich auch, ne? Dein… deine Frau zieht nach Deutschland, dein Mann zieht nach Deutschland und jetzt musst du mit und musst die Sprache auch lernen. Aber alle Menschen, die ich getroffen habe, die das betrifft, die sind meistens dann auch ganz froh, die Sprache zu lernen und sich ein bisschen, ja, mit etwas zu beschäftigen.

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9: Die große Reiseshow

easygerman.fm/9Manuel war gerade erst für zwei Jahre auf Weltreise und auch Cari ist eigentlich immer "auf Achse". So sprechen wir diese Woche ausführlich über unser Lieblingshobby: das Reisen. Dabei verheimlichen wir nicht, dass Tourismus auch negative Seiten hat. Janusz findet die Gemeinsamkeiten der Kulturen interessanter als ihre Unterschiede und auch unser Hörer Mike möchte wissen, was wir beim Reisen über die Menschheit an sich gelernt haben.


Intro


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Thema der Woche: Reisen


Ausdruck der Woche: Auf Achse sein


Janusz philosophiert: Die Kulturen der Welt


Empfehlungen der Woche


Lied der Woche: Westerland


Eure Fragen

  • Mike aus England fragt: Welche Gemeinsamkeiten zwischen Kulturen und Menschen haben wir auf unseren Reisen festgestellt?
  • Hast du eine Frage an uns? Auf easygerman.fm kannst du uns schreiben oder uns eine Audio-Datei schicken.
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Transkript

Intro

Cari:
[0:13] Hallo Manuel! [Hallo Cari.] Dürfen wir schon reden?

Manuel:
[0:17] Eigentlich erst, wenn es leise wird, die Musik. War der Plan. Ich find's aber gut, dass du immer mitsingst beim Intro.

Cari:
[0:24] Ja manchmal… das hat man schon mal gehört im Hintergrund und ich glaube man hat das aber nicht explizit gehört und ich dachte nur später: Wie dumm klingt das denn?

Manuel:
[0:33] Nein, das klingt gut. Ich aber auch eine Anfrage bekommen, dass wir vielleicht ein Intro, also dass wir einen Text dazu haben sollten. Also dass da auch jemand singen sollte in unserem Intro. [Ah, das ist ja toll!] Vielleicht könntest du das ja übernehmen.

Cari:
[0:47] Ja okay, ich denke mir mal einen Text aus.

Manuel:
[0:49] Gut.

Cari:
[0:51] Wie geht's denn dir? [Gut!] Wir haben uns schon lange nicht gesprochen.

Manuel:
[0:55] Das stimmt. Wir können, wir dürfen keine Zeit verschwenden, Cari. [Was? Keinen Small Talk?] Wir haben so viel Follow-Up.

Cari:
[1:01] Dafür sind wir Deutschen doch so bekannt.

Manuel:
[1:03] Oh ja, da gibt es auch ein sehr gutes Video, Easy German Video zu.

Cari:
[1:08] Ach ja, wer hat das denn gemacht? [Weiß ich nicht.] Hat das vielleicht Manuel Salmann gemacht? [Könnte sein.] Ja kann ich dich trotzdem ganz kurz fragen, wie dein Wochenende war, deine Woche? Ich hab dich ja jetzt eine Woche nicht gesprochen. Wie war es denn die letzte Woche?

Manuel:
[1:21] Gut! Ich bin ja im Moment im Exil.

Cari:
[1:27] Im Ruhrgebiet, das ist doch nicht das Exil. [Achso.] Das ist der bevölkerungsreichste Raum Deutschlands.

Manuel:
[1:32] Das stimmt. Ich war auch an ziemlich vielen Orten. Ich war in Münster. Kennst du, da sind wir beide geboren. Ich war—wo war ich noch—in Köln auf einem Konzert.

Manuel:
[1:43] Ich war in Holland in Winterswijk. [Nederland!] Nederland! Ik spreek een beetje Nederlands.

Cari:
[1:45] Groetjes. Groetjes naar Nederland!

Manuel:
[1:51] Ja, was war, wo war ich noch? Ich weiß schon gar nicht mehr. Ich bin, bin ein bisschen hier unterwegs. Und du?

Cari:
[1:57] Ja, ich war in Berlin.

Manuel:
[1:59] Ach so. Da ist ja auch immer was los in Berlin.

Cari:
[2:02] Ja, genau, das… da braucht man gar nicht reisen, wenn man in Berlin ist. Da reist die Welt mit einem.

Manuel:
[2:11] Okay, können wir jetzt zur Sache schreiten?

Cari:
[2:12] Ja, jetzt können wir anfangen. Los, los geht's.

Manuel:
[2:17] Wir müssen vielleicht kurz dazu sagen, dass die letzte Episode aufgezeichnet wurde, bevor wir die vorletzte Episode publiziert haben und wir deswegen Follow-Up haben zu der vorletzten Episode, also zu Episode, Moment…

Cari:
[2:37] Das hört sich kompliziert an.

Manuel:
[2:38] Ist auch kompliziert. Also ist eigentlich nicht kompliziert. Wir haben Follow-Up zu Episode 7: "Hier spielt die Musik", wo es um Musik ging.

Cari:
[2:45] Ja, genau. Da haben wir viele interessante Kommentare bekommen. Lies doch mal den ersten vor!

Manuel:
[2:47] Genau. Der erste kam über eine E-Mail von Brett aus den Vereinigten Staaten.

Cari:
[2:59] Oh, Brett ja.

Manuel:
[3:00] Lebt aber in Berlin. Und der hat gesagt, dass wir… wir haben nämlich behauptet, dass eigentlich nur britische Bands Kultstatus haben. Und er hat geschrieben: "Naja, okay die Beatles und Led Zeppelin und Queen sind schon sehr berühmt und haben einen Kultstatus, aber die USA haben auf jeden Fall mehr als nur Pop-Künstler. Ich würde sagen Kiss, The Beach Boys, Michael Jackson, Frank Sinatra, Elvis Presley, Ray Charles, Aerosmith, Jimi Hendrix, The Doors, The Eagles, Journey und so viele mehr sind absolut legendär. Jazz, Blues und Rap kommen alle aus den USA. Da hat er definitiv Recht.

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8: Die Welt in 100 Jahren

easygerman.fm/8Wir schauen in die Zukunft und überlegen, ob es in hundert Jahren noch DVDs, XXL-Schnitzel oder Strohhalme geben wird—wenn uns die künstliche Intelligenz bis dahin nicht sowieso alle getötet hat. Außerdem muntert Manuel dazu auf, öfter mal das Wort "quasi" zu benutzen und Cari hat eine dazu passende Lied-Empfehlung parat.


Intro


Sponsoren

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Thema der Woche: Dinge, die es in 100 Jahren nicht mehr gibt


Ausdruck der Woche: Quasi


Das nervt: Fußgänger auf Radwegen


Das ist schön: Hafermilch


Empfehlungen der Woche


Lied der Woche: Quasi


Eure Fragen

  • Wie reagieren Deutsche, wenn Anfänger versuchen auf Deutsch zu sprechen?
  • Hast du eine Frage an uns? Auf easygerman.fm kannst du uns schreiben oder uns eine Audio-Datei schicken.
  • Hast du ein Feedback zur Episode? Schreib uns einen Kommentar unter den Show Notes!



Transkript

Intro

Cari:
[0:15] Hallo und herzlich willkommen zurück beim Easy German Podcast! Willkommen bei Manuel und [Cari.] Wir freuen uns auch euch diese Woche wieder begrüßen zu dürfen und wir haben viele tolle Themen vorbereitet.

Manuel:
[0:32] Haben wir das? [Ja.] Du hast vor allen Dingen ein Thema vorbereitet, das sehr—wie soll ich sagen—also interessant klingt.

Cari:
[0:45] Richtig. Unser Thema der Woche ist die amerikanische Außenpolitik.

Manuel:
[0:50] Nein.

Cari:
[0:52] Kleiner Scherz, Manuel. Ich wollte dich ein bisschen, ich wollte mal gucken, wie du reagierst. Hat ja ganz gut geklappt. [Ja.]

Thema der Woche: Dinge, die es in 100 Jahren nicht mehr gibt

Cari:
[1:04] Also unser Thema der Woche heute ist etwas, was mich schon lange fasziniert und zwar das Thema heißt: "Dinge, die es in hundert Jahren nicht mehr gibt" Und das ist tatsächlich etwas, was ich mich öfter im Alltag frage. Also es gibt manchmal Szenen, wo ich etwas mache oder etwas benutze und denke: Das ist jetzt schon eine Technologie von gestern.

Manuel:
[1:31] Wie zum Beispiel?

Cari:
[1:32] Wie zum Beispiel: Auto fahren. Selber Auto fahren ist etwas, wo ich mir immer wieder klar werde… also ich denke jetzt schon in die Zukunft und denke: Das was ich jetzt mache, das sollte eine Maschine machen und ich bin nicht gut genug dafür. Und ich bin schon jemand der gerne eigentlich, also ich fahre gerne Auto, ich fahr auch konzentriert und ich glaube auch, dass ich eine gute Autofahrerin bin. Trotzdem denke ich die ganze Zeit, wenn ich jetzt nicht aufpasse, bin ich tot. Oder wenn der neben mir nicht aufpasst, bin ich tot. Und warum werde ich nicht einfach von einer Maschine gefahren, die dafür ausgebildet ist?

Manuel:
[2:07] Ja. Und vor allen Dingen ist, ja, nicht nur hat man ja diese Verantwortung für sich selbst und für sein anderes Leben, für sein eigenes Leben, sondern für das von den anderen Menschen, den anderen Autofahrern, den anderen Fußgängern und Fahrradfahrern und mir kommt das auch ziemlich irrsinnig vor, dass wir ein System haben, wo jeder, der einen Führerschein mal gemacht hat, zwei Tonnen Stahl unterm Arsch hat und die einfach durch die Welt fahren kann. Und das ist so viel Verantwortung und ich meine, es passiert ja sehr viel, es passieren ja sehr viele Unfälle und es sterben ja wirklich sehr viele Menschen, aber im Großen und Ganzen muss ich sagen, bin ich eigentlich überrascht, wie gut dieses System doch noch funktioniert, also wie wenig dann doch eigentlich noch schief geht.

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7: Hier spielt die Musik

easygerman.fm/7Darf man sagen "ich bin größer wie du"? Cari und Manuel streiten sich diese Woche über korrektes Deutsch und darüber, ob es okay ist, während eines Konzertes zu reden. Einigkeit herrscht aber zumindest darüber, in welchem Land die beste Musik der Welt gemacht wird. Außerdem erklärt Janusz, warum es fast unmöglich ist, philosophische Bücher zu lesen und Manuel hat zwei Hausaufgaben für euch.


Intro


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Thema der Woche: Musik


Ausdruck der Woche: Hier spielt die Musik (und andere musikalische Redewendungen)

  • Redewendungen mit "Musik"
    • Hier spielt die Musik
    • Da ist Musik drin
    • Der Ton macht die Musik
    • Rythmus im Blut haben
    • Das klingt wie Musik in meinen Ohren


Janusz philosophiert: Die Bücher der Philosophen


Das nervt: Rhythmisches Klatschen (und Leute, die auf Konzerten quatschen)


Das ist schön: Beitrag von Neo Magazin Royale


Empfehlungen der Woche


Lied der Woche: Liebeslied (und Blacksheep)


Eure Fragen

  • Andrew aus England fragt: Was ist richtig, "der Manuel" oder nur "Manuel"?
  • Hast du eine Frage an uns? Auf easygerman.fm kannst du uns schreiben oder uns eine Audio-Datei schicken.
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Transkript

Intro & Feedback

Manuel:
[0:15] Hallo Cari.

Cari:
[0:16] Hallo Manuel!

Manuel:
[0:18] Du! Weißt du noch letzte Woche, da hatten wir unter, bei "Eure Fragen", hatten wir doch eine Frage: Was sind Fehler, die auch Deutsche machen? Kannst du dich erinnern? [Ja richtig, ja.] Und wir hatten da irgendwie nicht so richtig viele Beispiele. Und es gibt ein Follow-Up, und zwar haben wir eine Audio-Nachricht bekommen von Felipe aus Chile, die würde ich dir gerne mal vorspielen.

Cari:
[0:44] Ja, zeig mal!

Felipe:
[0:45] Hallo Cari, hallo Manuel! Mein Name ist Felipe und ich komme aus Chile, Südamerika. [Hallo Felipe!] Ich habe mir jetzt gerade den letzten Podcast angehört und da hat jemand gefragt, was die Deutschen so für Fehler machen, die aber als normal empfunden werden. Da ist mir sofort etwas eingefallen, nämlich der Komparativ. Man hört oft Sätze wie zum Beispiel: "Ich bin schneller wie du." "Du bist größer wie ich." Aber eigentlich müsste man ja "ich bin schneller als du" sagen oder "du bist größer als ich". Vielleicht könnt ihr uns ja ein bisschen mehr darüber erzählen? Findet ihr, es hört sich normal an, wenn die Leute bei solchen Vergleichen "wie" statt "als" verwenden?

Manuel:
[1:38] Was sagst du dazu, Cari?

Cari:
[1:39] Ein sehr gutes Beispiel von Felipe, weil das stimmt tatsächlich. "Wie" und "als" und, wo mir das noch aufgefallen ist, ist bei "je… desto". Also wir sagen…

Manuel:
[1:51] Ja. Sag mal einen Beispielsatz!

Cari:
[1:55] Also… eigentlich offiziell heißt es: "Je länger ich in der Kneipe bleibe, desto betrunkener werde ich." Zum Beispiel.

Manuel:
[2:05] Ein Beispiel aus deinem Leben, ja.

Cari:
[2:11] Da denke ich gleich wieder an gestern Nacht. Ja, jetzt habe ich gerade das, das andere vergessen.

Manuel:
[2:18] Aber was, wie sagt man es falsch?

Cari:
[2:20] Man sagt, man kann zum Beispiel sagen im Deutschen: "Umso länger ich in der Kneipe bleibe, desto…" Ach, wir haben da mal ein Video drüber gemacht und da haben wir das nämlich perfekt dargestellt und dann ist mir nämlich danach aufgefallen, dass man alles andere, was wir also als Regel… wir haben das als Regel dargestellt: Man sagt immer "je" und dann "desto". Aber man sagt auch "umso länger, umso besser" oder "umso länger desto besser". Also man vermischt das als Deutscher alles [Das ist alles falsch, ja.] aber man benutzt das trotzdem. Und das Beispiel von Felipe ist auch genau richtig.

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6: Der Fall der Mauer

easygerman.fm/6Zum dreißigjährigen Jubiläum des Falls der Berliner Mauer sprechen wir mit Manuels Onkel Mathias, der in den achtziger Jahren in Berlin lebte. Er berichtet uns vom Leben in einer Stadt, die 28 Jahre lang geteilt war. Aber so sehr wir heute die deutsche Wiedervereinigung feiern: Das Ende der DDR war nicht für alle Menschen nur positiv. Dass manche Menschen aus Westdeutschland sich auch heute noch arrogant gegenüber Ostdeutschen verhalten, nervt uns. Man könnte auch sagen: Das ist unter aller Sau! Diesen und andere schweinische Ausdrücke erklären wir euch ausführlich. Sauinteressant.


Intro & eure Fotos

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Thema der Woche: 30 Jahre Mauerfall


Ausdruck der Woche: Unter aller Sau (und andere schweinische Ausdrücke)


Das nervt: Westdeutsche Arroganz


Das ist schön: Fahrradinfrastruktur in Berlin (es gibt Fortschritte)


Empfehlungen der Woche


Lied der Woche: Grauer Beton


Eure Fragen

  • Mateus aus Brasilien fragt: Gibt es "akzeptable Fehler"?
  • Michel Thomas (Wikipedia)
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Transkript

Intro & eure Fotos

Cari:
[0:16] Hallo Manuel! [Hallo Cari!] Wir sind zurück.

Manuel:
[0:20] Episode sechs. Du hast in der letzten Episode einen Aufruf gestartet, dass man uns Bilder schicken soll. Hast du schon in den Ordner geguckt?

Cari:
[0:29] Ich habe ein paar schon gesehen und das war total aufregend.

Manuel:
[0:31] Lass uns mal den Ordner kurz durchgehen von oben bis unten, es sind nämlich einige Fotos doch noch geworden. Wir müssen es relativ schnell machen. Aber, angefangen bei "A" haben wir ein Foto von Agnes aus Ungarn, die uns im Schwimmbad hört… [Ja, das hab ich gesehen.] …weil ihr Sohn gerade eine Schwimmstunde hat. Sehr, sehr schön.

Cari:
[0:51] Oh wie süß. Hallo Agnes!

Manuel:
[0:52] Dann haben wir Andrew aus Schottland, der auf einem wunderschönen Weg ist und dort hin und her läuft.

Cari:
[1:03] Ja, ein Weg in Schottland und das sieht so toll aus!

Manuel:
[1:08] Wunderschön. Dann—fast mein Favorit—haben wir Andrew in Australien.

Cari:
[1:15] David! Andrew war in Schottland.

Manuel:
[1:17] Ahja, Andrew, genau, David! Entschuldigung. David in Australien, der an einer Hochspannungsleitung arbeitet [Nein!] also an einem Strommast und uns dabei zuhört und schreibt: "Leider nervt, dass mein Chef mir sagt, beide Tätigkeiten kannst du nicht gleichzeitig machen!" Also er darf das eigentlich nicht, uns beim… uns zuhören, beim Arbeiten. Aber er sagt, er antwortet dann: "Alles in Ordnung, Chef."

Cari:
[1:43] Wie geil, das… ich sehe das Foto gerade zum ersten Mal. Liebe Grüße David! Also du stehst jetzt irgendwo in Australien, in einem trockenen, wüstenartigen Gebiet, es gibt aber Bäume. Und bitte fall nicht von der Leiter oder von diesem Mast runter wenn du uns jetzt hörst!

Manuel:
[2:02] Genau. Hör auf deinen Chef! Dann haben wir David. David, der gerade auf dem Weg ist von China in die USA oder gerade aus China zurückgekommen ist und im Flughafen ein Foto gemacht hat. Man sieht ganz viele Flugzeuge im Hintergrund.

Cari:
[2:17] Ja, mit David habe ich schon ein paar Mal geschrieben und er ist ein Journalist aus den USA, lebt jetzt in England. Und ein sehr nachdenkliches Foto hast du uns geschickt. Und übrigens hat er geschrieben, dass er, ja viele, er mochte, die, die Episode über Ordnung sehr und ist auch sehr, hat auch einen sehr ordentlichen Tagesablauf, so wie du Manuel.

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5: Servicewüste Deutschland

easygerman.fm/5In Deutschland ist es nicht so einfach, guten Service zu erhalten. Hat das womöglich etwas mit dem Trinkgeld zu tun? Und wie viel Trinkgeld gibt man hierzulande eigentlich? Außerdem erklären wir, was es bedeutet wenn jemand "die Sau rauslässt" und warum die Deutschen genau das an Silvester gerne tun. Zu guter Letzt berichtet Janusz, dass schon die antiken Philosophen einander den Mittelfinger zeigten. Alles ganz schön aufregend.


Intro


Sponsoren

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Thema der Woche: Servicewüste Deutschland


Ausdruck der Woche: Die Sau rauslassen


Das nervt: Kein Leitungswasser im Restaurant


Das ist schön: Fernweh


Janusz philosophiert: Diogenes und der Mittelfinger


Empfehlungen der Woche


Lied der Woche: Alle sprechen Deutsch


Eure Fragen

  • aufgeregt sein
  • sich aufregen



Transkript

Intro

Manuel:
[0:16] Ja. Guten Tag!

Cari:
[0:17] Ja wie, geht's schon los?

Manuel:
[0:18] Es geht los.

Cari:
[0:19] Ja, das finde ich gut.

Manuel:
[0:20] Cari. [Manuel.] Es war eine lustige Episode, letzte Woche.

Cari:
[0:24] Ja, fand ich auch. Emanuel war ein sehr guter Gast.

Manuel:
[0:28] Ich glaube, wir holen uns öfter mal Gäste rein. Es ist…

Cari:
[0:31] Ja. Ein sehr unterhaltsamer Gast. Vor allem die Diskussion fand ich gut, über WLAN. Ich hab mir das dann selber nochmal angehört später und… Machst du das auch? Hörst du dir unseren Podcast selber an?

Manuel:
[0:45] Ich höre ihn ungefähr drei, vier, fünf Mal, weil ich ihn transkribiere und schneide und danach noch…

Cari:
[0:50] Doofe Frage! Also ich höre mir ihn tatsächlich wie einen Podcast an, weil ich will mal so… ich mal einfach hören, wie wir so klingen und ich habe mich dabei erwischt, dass ich selber mehrfach laut gelacht habe während ich in der U-Bahn saß.

Manuel:
[1:05] Das ist ein gutes Zeichen. Ich habe auch schon Feedback von Freunden bekommen, die auch gelacht haben. Das ist gut. Ja und wir haben auch—apropos Feedback—ein Audio-Feedback bekommen über unsere Webseite easygerman.fm, das wollt ich dir mal kurz vorspielen.

Steven:
[1:21] Hallo Cari und Manuel, ich heiße Steven und komme aus Australien. Ich habe nach der ersten Folge angefangen, ein Feedback zu schreiben, bin aber nicht dazu gekommen, es zu senden. Nun, nach drei Folgen, kann ich ehrlich sagen, dass dies(e) meine Lieblings-Chat-Show ist, die ich mir anhöre. Ich habe eure Diskussion über Klimawandel und auch eure Diskussion über Ordnung und Organisation sehr genossen. Interessant sind auch eure ehrlichen Einblicke in den deutschen Charakter. Ich denke die Länge des Podcasts ist genau richtig und für mein Niveau finde ich die Geschwindigkeit, mit der ihr sprecht, in Ordnung, ebenso wie die Deutlichkeit. Das Vokabel-Tool auf dem Cover-Art ist großartig, obwohl ich normalerweise beim Fahren zuhören, aber es ist immer noch gut zu wissen, dass es da ist, wenn ich es brauche. Alles Gute und vielen Dank für eure gute Arbeit!

Manuel:
[2:18] Ja, vielen Dank Steven [Vielen Dank Steven, das ist ja super!] aus Australien für dieses schöne Feedback.

Cari:
[2:23] Ich bin total überrascht, dass uns jemand so ein nettes Feedback schickt.

Manuel:
[2:27] Ja. Also man merkt, wir bekommen viel Liebe von unseren Zuhörern, dass das richtig…

Cari:
[2:30] Ja und Steven, dein Deutsch ist ausgezeichnet. Also du sprichst ja sehr gut.

Manuel:
[2:37] Ja. Er hat noch mal eine E-Mail hinterhergeschickt, dass er es abgelesen hat und… [Das ist okay. Das ist okay.] Das ist in Ordnung.

Cari:
[2:42] Aber du hast es ja selbst geschrieben und eine sehr gute Aussprache. Richtig toll, Steven. Jetzt würde ich direkt gerne mehr über dich erfahren, nämlich warum du so gut Deutsch sprichst, in Australien. Aber ich freue mich, dass du das hörst und wir finden das auch ganz interessant zu hören, wo ihr den Podcast hört. Also das würde mich persönlich…

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4: Team WLAN

easygerman.fm/4Emanuel von yourdailygerman.com ist unser erster Gast im Podcast. Er ist in Berlin aufgewachsen und so sprechen wir mit ihm über das Leben in der Hauptstadt, erklären den gerade beschlossenen Mietendeckel und geben Empfehlungen für eine Berlin-Reise. Außerdem lachen wir über Fettnäpfchen, streiten uns darüber, ob man in der U-Bahn Internet braucht und beantworten, ob Deutschland heute noch ein sicheres Land ist. Cari sagt insgesamt 21 mal "tatsächlich", weshalb einige unserer Hörer nun betrunken sind.


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Intro


Thema der Woche: Berlin


Ausdruck der Woche: Fettnäpchen


Das nervt: Kein Handynetz in der U-Bahn


Das ist schön: Fuckup Night


Empfehlungen der Woche


Lied der Woche: Reich mir mal den Rettich rüber


Eure Fragen



Transkript

Intro

Cari:
[0:15] Hallo Leute.

Manuel:
[0:19] Hallo Cari.

Cari:
[0:19] Das hat nicht so gut geklappt. [Doch, ist gut.] Hallo Leute! [Hallo Cari.] Ich freue mich heute über unseren ersten Gast, Manuel.

Emanuel:
[0:27] Ich bin der erste Gast tatsächlich?

Cari:
[0:29] Ja, das ist ja erst unsere vierte Sendung. [Ah, okay.] Unser heutiger Gast heißt Emanuel und ihr kennt ihn wahrscheinlich alle von yourdailygerman.com, dem bekannten Blog zum Deutschlernen.

Manuel:
[0:43] Ist das, ist das der bekannteste Deutschlern-Blog? Gibt es noch bekanntere?

Emanuel:
[0:47] Ich glaube es ist der bekannteste. [Geil!] Ja.
Cari:
[0:47] Ja, bist du ganz schön beeindruckt, Manuel. [Ich gratuliere! Wir haben hier einen Celebrity sitzen.] Wen wir hier heute, wen wir hier heute sitzen haben.

Emanuel:
[0:55] Aber es gibt nicht so viele. Also die meisten machen irgendwelche Online-Kurse oder YouTube-Videos und Blog ist… [Du bist Old-School.] Ich bin Old-School, aber gleichzeitig nicht. Ja, meine App kommt auch irgendwann raus. Irgendwann.

Cari:
[1:15] Und du hast auch schon mal ein Video gemacht habe ich…

Emanuel:
[1:17] Ich hab sogar zwei Videos gemacht. [Zwei Videos!] Und ich habe mit euch auch zwei Videos gemacht.

Cari:
[1:22] Richtig und die sind… [Die waren richtig gut!] Die waren richtig populär. Also ich muss sagen, alle Videos mit Emanuel drin waren, ja, waren außerordentlich populär und werden immer noch kommentiert. Eins zum Berliner Dialekt und eins, wo du dich mit Janusz gestritten hast.

Emanuel:
[1:38] Ja, und ich muss… Ich guck immer mal wieder nach, wie es so läuft und ich muss sagen, ich war echt stolz, als ich gesehen habe, dass Anjas Streit-Video nicht so gut gelaufen ist wie mein Streit-Video.

Manuel:
[1:50] Hey, it's not a competition!

Cari:
[1:51] Aha, also das hört…

Emanuel:
[1:53] Ach bitte.

Cari:
[1:56] Emanuel guckt sich schon die Kommentare genau an.

Emanuel:
[1:57] Ich glaub Cari und ich, wir sind uns da einig, dass es sehr wohl eine Competition ist. [Sind wir uns das, Emanuel?] Ich kenn dich doch!

Cari:
[2:04] Ja, man guckt natürlich mal bei anderen Videos rein, aber dieses Video tatsächlich, ich hab da schon drüber nachgedacht, es ist ja immer so wenn man eine Reihe macht, dann ist das erste immer ein bisschen populärer und wir hatten einfach auch einen griffigen Titel und ein gutes, wie heißt das, ein, ein gutes Thumbnail, macht ja auch was aus, und zwar sieht man Janusz und dich am Streiten und der Titel ist: "How to argue in German" oder "How Germans argue" und das ist einfach catchy.

Manuel:
[2:32] Clickbait, ja.

Cari:
[2:32] Jetzt benutzen wir schon wieder so viele Anglizismen.

Manuel:
[2:35] Ja, da kriegen wir wieder Ärger, aber dazu später. Wir haben Feedback bekommen, glaube ich, oder?

Cari:
[2:38] Richtig, Manuel. Womit fangen wir an?

Manuel:
[2:42] Du hast irgendwas geschrieben von einem Fan-Brief.

Cari:
[2:45] Ja, wir haben diese Woche zum ersten Mal Post bekommen. [Zum ersten Mal. — Gedruckte Post! Keine E-Mail. — Zum ersten Mal.] Post. Und zwar steht da drauf: Easy German Podcast, in Klammern Easy Languages und dann unsere Adresse. Und zwar Post von Glib, heißt die junge Dame oder der junge Herr. Ich weiß garnicht was Glib für ein Name ist. Ich habe die ganze Zeit gedacht, [Aus welchem Land denn?] das ist eine junge Frau, aber vielleicht ist es auch ein Mann, ehrlich gesagt. [Darf ich das mal sehen?] Aus der Ukraine kommt sie oder er und wohnt aber in Krakau.

Manuel:
[3:19] "Hallo Cari, Janusz und das ganze Easy German Team."

Cari:
[3:21] Das ganz ist schonmal der erste, das erste große, die erste große Enttäuschung. Wo ist Manuel?

Manuel:
[3:28] Nein, ich bin ja in dem Team mit drin, das ist schon in Ordnung. Ist ja keine Personality Show hier. "Es dauerte sehr lange, bis ich mich endlich entschieden habe, einen Brief zu schreiben. Ich heiße Glib, ich bin aus der Ukraine aber wohne jetzt in Krakau. Ich habe lange Deutsch gelernt aber keinen guten Erfolg gehabt. Ich war sehr froh zu hören, dass Sie einen Podcast anfangen. Deshalb möchte ich ein paar Ideen mit Ihnen teilen." Jetzt kommen die Ideen, da blicke ich nicht durch. Mach du das mal!

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3: Alles in Ordnung

easygerman.fm/3Cari und Manuel behaupten zwar, dass sie nicht typisch Deutsch seien, unterhalten sich aber dennoch eine ganze Podcast-Episode lang über das Thema "Ordnung". Denn obwohl es angeblich die Römer waren, die uns Germanen zur Ordnung zwangen, lieben wir (vor allem Manuel) es, unser Leben perfekt zu organisieren. Manchmal geht es uns allerdings auch zu weit mit den ganzen Regeln in Deutschland.


Transkript und Vokabeln

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Intro

Thema der Woche: Ordnung

Mülleimer: Du bist voll in Ordnung!


Eine schwierige Entscheidung: Chaos in der Wohnung oder im Computer


Ausdruck der Woche: Alles im grünen Bereich


Das nervt: Regelhörigkeit


Das ist schön: Routine


Empfehlungen der Woche


Lied der Woche: Deutschland


Eure Fragen



Transkript

Intro

Cari:
[0:15] Hallo Manuel! [Hallo Cari.] Das ist ja heute ein Start, ich bin richtig gut gelaunt! [Wieso?] Einfach nur so, weil es ist Samstag und wir sehen uns schon wieder.

Manuel:
[0:26] Pssst! Heute ist Dienstag. Das ist ja live.

Cari:
[0:29] Oh!

Manuel:
[0:30] Nein, nein. Es ist Samstag. Wir zeichnen… wir können das ja verraten. Wir zeichnen in der Regel am Samstag auf, bevor ihr das hier hört.

Cari:
[0:40] Ich glaube, das können sich auch unsere Zuschauer denken, dass wir das nicht live machen.

Manuel:
[0:45] Ja. Das wäre auch schwierig, das live noch zu transkribieren und die Vokabelhilfe zu machen.

Cari:
[0:49] Und zu schneiden.

Manuel:
[0:51] Geschnitten wird da auch nichts, Cari. Das ist alles genauso, wie wir es aufgezeichnet haben.

Cari:
[0:55] Ne eigentlich… Ja, also bisher haben wir eigentlich gar nichts geschnitten, ne?

Manuel:
[0:58] Ne. Nur ganz leicht. Ja. [Find ich gut.] Cari, wir haben ein bisschen Feedback schon aus den letzten Episoden.

Cari:
[1:08] Wir haben schon wahnsinnig viel Feedback bekommen und mir macht das richtig Spaß, eure Nachrichten zu lesen. [Mir auch.] Willst du anfangen oder soll ich anfangen?

Manuel:
[1:17] Ok, ich kann anfangen und zwar haben wir ein Feedback / eine Frage von Ilkin aus Aserbaidschan. [Hallo Ilkin!] "Ich hätte nur eine Frage: Könnt ihr doch den Podcast noch länger machen? Ich würde mich sehr freuen, irgendwann euch zu treffen. Liebe Grüße aus Mainz!" Also, liebe Grüße nach Mainz, nicht nach Aserbaidschan.

Cari:
[1:40] Ja, liebe Grüße Ilkin. Ich glaube, wir können den Podcast… ich weiß nicht, ob wir ihn noch länger machen sollten. Ich kenne jetzt schon einige, die es nicht geschafft haben, die ganze Stunde in einer Woche zu hören. Aber andere fanden es genau richtig, also ich glaube…

Manuel:
[1:56] Ich glaube, wir machen den Podcast einfach mal genau so lange, wie wir Bock haben und wie wir Lust haben und wie wir Themen noch zu besprechen haben und allen, denen es zu kurz ist, muss ich einfach sagen: Hört es einfach dann zweimal! Und allen, denen es zu lang ist, ein paar Leute haben auch gesagt: "Leute, das ist zu lang. Macht mal bitte lieber jeden Tag zehn Minuten statt einmal pro Woche eine Stunde!" Da muss ich einfach sagen, man kann auch nach zehn Minuten erstmal auf Pause drücken und dann am nächsten Tag wieder anfangen. Das ist auch erlaubt.

Cari:
[2:28] Richtig. Das habe ich auch einigen Leuten geantwortet und ich mag das sogar richtig gerne bei Podcasts, die ich höre, dass ich mir ein Stück aufspare und dann weiß ich schon: Ohh, ich hab noch fünfzehn Minuten zu hören und dann freue ich mich und nächstes Mal, wenn ich irgendwie zum Supermarkt gehe, höre ich dann das nächste Stück.

Manuel:
[2:46] Ja. Man muss nicht den ganzen Podcast an einem Stück hören. Es ist nicht… es ist keine Pflicht.

Cari:
[2:51] Muss man nicht. Man kann auch später wieder einsteigen. Ja, ich habe auch eine Nachricht bekommen von Tina. Tina ist ein Patron von uns, hat den Podcast gehört und hat eine interessante Anmerkung gehabt. Sie schreibt: "Ich fand den Podcast wirklich gut gemacht, besonders das Gespräch über Klimawandel am Ende. Ich wollte aber auch eine andere Perspektive zum Thema 'sonntags geschlossen' geben. Ich verstehe Caris Ärger und möchte auch nicht gerne da leben, wo man absolut nichts am Sonntag kaufen könnte. Aber hier in den USA haben die meisten Läden sonntags auf und das bedeutet, dass mein Man… mein Mann als Manager von einem Fahrradgeschäft jedes Wochenende arbeiten muss. Freitags, samstags, sonntags. Wir haben vielleicht zweimal im Jahr einen gemeinsamen Tag frei am Wochenende, außer ganz besondere Angelegenheiten, wie die Hochzeit von unserer Tochter. Wenn man erlaubt, dass alle möglichen Läden und Märkte sonntags auf sein dürfen, dann kommt es vielleicht schnell zum Ergebnis, dass Arbeiter dann auch arbeiten müssen und da kann man sich ganz schnell auf gefährliches Glatteis begeben. Jedes Jahr kämpfe ich dagegen, dass heutzutage Arbeiter bei so vielen Einzelhandelsketten an Thanksgiving arbeiten müssen. Das wäre in unserer Kindheit unvorstellbar gewesen." Okay, hier höre ich mal auf. Ich fand das ein sehr interessantes Feedback, weil tatsächlich, wir haben ja darüber gesprochen, dass wir wenige Läden haben, die am Sonntag auf haben und dass diese Läden jetzt noch immer schließen müssen sonntags. Darüber habe ich mich aufgeregt, denn ich möchte natürlich sonntags auch die Möglichkeit haben, etwas einzukaufen, aber ich finde es interessant, auch die andere Perspektive kennen zu lernen und gerade… Tina hat ja auch geschrieben, dass man selbst an den heiligsten Feiertagen, so wie Thanksgiving, es schwierig ist, dass die Menschen überhaupt zusammen feiern können. Und das hat sie noch weiter unten in der E-Mail oder in der Nachricht geschrieben. Das finde ich tatsächlich traurig. Ich war zum letzten… zum ersten Mal letztes Jahr Thanksgiving in den USA und hab gesehen, dass es eigentlich, ja ich wusste gar nicht, dass das so wichtig ist wie Weihnachten im Prinzip und hab gehört, dass Menschen dann abends noch in die Supermärkte oder in die Malls strömen, um dann um null Uhr die ersten Black Friday Angebote abzugreifen. Und diese Vorstellung, dass man irgendwie an so einem Familienfeiertag danach shoppen geht, also nachts, war für mich völlig verrückt.

Manuel:
[5:24] Ja. Und ich finde, ich gebe Tina nämlich auch komplett Recht, und ich glaube, wir haben das auch oder zumindest ich habe es in der letzten Episode nicht so ganz klar gemacht: Ich bin überhaupt nicht dafür, dass in Deutschland plötzlich alle Geschäfte auf haben am Sonntag. Ich möchte nicht, dass die Malls und die Einkaufszentren und die, die Kleiderläden alle jetzt am Sonntag auf haben. Und auch die Supermärkte, ehrlich gesagt. Ich finde das gut, dass es diesen einen Tag in der Woche gibt, wo (so) ziemlich alles geschlossen ist. Meiner Meinung nach kann das schon ruhig so bleiben. Aber gerade deswegen ist es so schön in Berlin, dass es eben diese ganz kleinen Spezial-Läden gibt, die nicht von großen Firmen, von großen Ketten betrieben werden, sondern von individuellen Menschen oder manchmal Familien, die das halt machen, auch gerne, auch mit Leidenschaft, die in der Regel jetzt auch nicht Mitarbeiter unbedingt haben, sondern da selbst in diesem Laden stehen, dass die am Sonntag auf haben, damit man eben, wie Cari das gerne möchte und viele andere, ich auch, am Sonntag auch mal kurz ein Bier kaufen kann oder was anderes kleines. Aber trotzdem… also ich finde, das sollte gerade deswegen so sein, weil alle anderen Läden geschlossen sein sollen.

Cari:
[6:39] Ja. Und man muss auch einfach darauf achten oder gucken, wem das überhaupt schadet. Wem schadet das, wenn ein Späti offen hat? Das schadet im Prinzip dem Späti-Inhaber und sonst eigentlich keinem. Also der Supermarkt geht deswegen nicht pleite, weil der Späti am Wochenende noch eine Milch mehr verkauft und der Späti geht aber dadurch pleite jetzt, dass er sonntags nicht mehr verkaufen darf. Das heißt jetzt haben wir mit einem Gesetz eigentlich die Existenz von ganz vielen kleinen Laden, Läden, Ladenbetreibern ruiniert und gleichzeitig gibt es andere Gesetze… Zum Beispiel darf man in fast allen Kneipen in Berlin rauchen. Wenn man sich überlegt, da haben zum Beispiel Raucher geklagt, dass sie rauchen dürfen in der Kneipe. Davon… darunter leiden aber siebzig bis achtzig Prozent der anderen Leute, nur damit sie ihr Recht auf Freiheit ausüben können. Und ich finde das ganz schrecklich, dass man da nicht vernünftig abwägt. Also ich reg mich total darüber auf. Das wird nochmal ein anderes Thema sein, Manuel. Ihr seht schon, ihr hört schon: Wir Deutschen regen uns sehr gerne auf über Sachen, die nicht in Ordnung sind.

Manuel:
[7:48] Dann haben wir ein sehr gutes Feedback bekommen von Andrew aus England zum Titel unserer letzten Podcast-Episode. Und zwar hieß die letzte Podcast-Episode: "Auf Krawall gebürstet" und wir haben das eigentlich nie erklärt und auch nicht wirklich benutzt, diesen Begriff. [Richtig.] Du hast nur einmal gesagt, als es nämlich um die Spätis auch ging, hast du gesagt: "Ich bin schon auf Protest gebürstet." Aber eigentlich heißt der Ausdruck "auf Krawall gebürstet sein" und Andrew hat geschrieben: "Was heißt 'auf Krawall gebürstet'? Ich habe gar keine Ahnung. Es steht nicht in der Vokabelhilfe. Google Translate ist auch nicht hilfreich, Wörterbücher haben mir gar nicht geholfen."

Cari:
[8:34] Also das war im Prinzip der erste große Skandal des Easy German Podcasts. Wir haben einen Titel benutzt, der weder im… der weder erklärt wird, noch überhaupt… noch überhaupt vorkommt in der Sendung.

Manuel:
[8:47] Also "auf Krawall gebürstet sein" bedeutet, und das meinte Cari vielleicht auch, als sie meinte, sie ist auf Protest gebürstet, das bedeutet, bereit zu sein, zu kämpfen für etwas und eventuell auch, ja, einen Konflikt in Kauf zu nehmen. Also wenn man bereit ist, Krawall zu machen, also Krach zu machen und, und zu kämpfen und sich zu streiten und auch einen Konflikt herbeizuführen, dann ist man auf Krawall gebürstet. So, so ist das Sprichwort. Und weil es in der letzten Folge ja an einigen Stellen auch um Protest ging und um Widerstand und solche Dinge haben wir diesen, diesen Begriff benutzt.

Cari:
[9:32] Ja. Also es ist im Prinzip, eine Einstellung. "Auf etwas gebürstet sein" ist… das heißt man ist so eingestellt, aber "bürsten", dieses Wort ist schon so widerspenstig. Wie so eine… eine Bürste hat ja Stacheln. Also das… man versteht das schon immer negativ. "Auf Krawall gebürstet" heißt: Ich will, ich will, ich will Stress machen, Manuel. Gut, haben wir noch mehr Feedback?

Manuel:
[9:57] Ja, aber da haben wir jetzt keine Zeit für. [Gut.] Aber am Ende der Episode haben wir noch ein paar Fragen von euch.

Cari:
[10:04] Wir freuen uns auf jeden Fall über euer Feedback. Schickt uns mehr!

Manuel:
[10:08] Und Fragen, aber dazu am Ende der Episode.

Thema der Woche: Ordnung

Cari:
[10:16] Manuel, ich bin schon ganz aufgeregt. Was ist unser Thema der Woche heute?

Manuel:
[10:20] Unser Thema der Woche lautet: Ordnung. [Was?] Ordnung. Wir Deutschen sind ja berühmt dafür und das ist, finde ich, ja ein Stereotyp, aber eins, was auch zumindest auf mich zutrifft, dass wir sehr ordnungsliebend sind. Und ich hab das zum Beispiel immer festgestellt als ich durch verschiedene Länder gereist bin und ich von den Leuten gehört hab, was sie für ein Bild von Deutschland haben. Da kam das immer auch mit vor, dass wir Deutschen einen Sinn für Ordnung haben und dass, dass wir, ja, gut organisiert sind. Und dass das—und das finde ich nämlich spannend—im Ausland oft als sehr positiv wahrgenommen wird. Also, dass viele Länder sich… Also ich glaube wir machen uns manchmal ein bisschen über uns selbst lustig, weil wir manchmal ein bisschen die Augen verdrehen: "Oh Gott, die ordnungsliebenden Deutschen!" So ein bisschen furchtbar. Aber im Ausland wird das sehr, sehr bewundert habe ich manchmal das Gefühl, dass wir eben Regeln haben und uns an die Regeln halten und ordentlich arbeiten und so weiter. Also ich hab das immer (so) wahrgenommen, dass die Leute das, ja, bewundern an Deutschland.

Cari:
[11:38] Ich glaube es ist mal so und mal so, weil es kann natürlich auch stark nerven, wenn dann wieder der Deutsche ankommt und sagt: "Wir müssen uns noch besser organisieren, wir brauchen noch mehr Pläne." Und ich find das Thema wirklich witzig und vielleicht darf ich das auch sagen, dass du ein sehr organisierter Mensch bist in deinem Leben und ich habe mich da auch oft drüber lustig gemacht, Manuel, dass du alles so gut organisiert hast, dass du im Prinzip… es ist schon alles… du weißt alles zu jeder Zeit, wo alles in deinem Leben ist. Du weißt, wo alle Dokumente sind, du weißt sogar… es wissen sogar alle Leute um dich herum, was im Falle deines Todes passieren soll, wenn ich das mal erzählen darf. Das erzählst du auch ganz stolz, dass du alles verplant hast in deinem Leben und das finde ich sehr wichtig… äh witzig, nicht wichtig. Wichtig ist es auch, aber ich find das vor allem witzig. Ich hab mich auch schon darüber lustig gemacht, intensiv, aber in dieser Woche habe ich dir geschrieben, dass du dadurch einen positiven Einfluss auf mich hast und ich glaube, so sind wir auch auf dieses Thema gekommen. Denn ich habe gemerkt, dass du, ohne dass du das geplant hast, mich ein bisschen positiv beeinflusst hast mit deiner Ordnungsliebe.

Manuel:
[12:48] Ja. Wir können da gerne gleich noch mal intensiv drüber sprechen, was mein System ist und meine Ordnung ist und ja, ich habe auch für den Fall meines Todes schon vorbereitet, weil tatsächlich ich zwar sonst nicht finde, dass ich ein besonders typisch Deutscher bin, aber dieser Aspekt des Typisch-Deutsch-Seins, den erfülle ich und es macht mich einfach glücklich, zu wissen: Alles ist sortiert und alles ist in Ordnung. Bevor wir aber auf mein Ordnungssystem oder vielleicht auch deins zu sprechen kommen, ich habe mal einen Artikel von der Deutschen Welle gefunden: "Die deutsche Ordnung" Werden wir natürlich verlinken. Ist ein kurzer, einfacher Artikel, und dort steht drin, dass die Deutschen gar nicht diese Ordnungsliebe erfunden haben. [Nein?] Sondern, das waren die Römer. Und dann steht in diesem Artikel: Also die Römer haben damit angefangen "und auch wir haben gelernt, seit wir keine germanischen Horden mehr sind, sondern ordentliche Deutsche, herrscht Ordnung und wir lieben sie." Und jetzt… und genau. Und jetzt mittlerweile gibt es ja auch Sprichwörter dazu: "Ordnung ist das halbe Leben" sagt der Volksmund der Deutsche. Und genau.

Cari:
[14:07] Aber wo ist denn dann die Ordnung in Italien geblieben? Weil die Römer kamen doch aus Italien.

Manuel:
[14:12] Tja, das ist eine gute Frage, vielleicht…

Cari:
[14:15] Vielleicht können uns das ein paar Italiener beantworten. Weil natürlich, mein Stereotyp von Italien ist, dass es dort nicht so viel Ordnung wie in Deutschland gibt. Und das haben mir auch schon einige Italiener erzählt und alle Deutschen sind immer ganz… also Italien ist das Lieblingsland der Deutschen, wenn es um Urlaub geht. Wir hatten auch schon mehrere Menschen, die das in unseren Videos erzählt haben, aber alle Deutschen kommen immer zurück und sagen dann: "Ja, aber leben will ich nicht in Italien. Das ist viel zu unorganisiert."

Manuel:
[14:46] Ja. Der Straßenverkehr in Rom, zum Beispiel, ist da wahrscheinlich so ein klassisches Example. Beispiel.

Cari:
[14:50] In ganz Italien glaube ich. Aber das… ich will jetzt auch keine, ich will Italien nicht verunglimpfen! Ich freue mich auf Feedback von den Italienern. Also wie kommt denn die Ordnung von den Römern zu den Deutschen? Und dann ist sie einfach hier geblieben.

Manuel:
[15:03] Die haben die Germanen sozusagen überzeugt und dann keine Ahnung.

Cari:
[15:07] Und wir haben die dann… wir haben das dann ganz treu adaptiert und die Italiener haben dann irgendwann später gesagt: Ne.

Manuel:
[15:14] Anscheinend. Und es zieht sich ja auch tatsächlich richtig durch unsere Sprache. Das stand in diesem Artikel auch noch mal. Wir sagen zum Beispiel: Der und der Mensch ist in Ordnung. Und "in Ordnung" bedeutet: Der ist nett, der ist cool. Auf den kann man sich verlassen, den mag ich. Und wir beschreiben das als "in Ordnung". Und tatsächlich, direkt hier gerade vor unserem Büro habe ich einen Mülleimer gesehen. Hast du… kennst du den? Hast du den gesehen? [Ne.] Ich zeig dir mal kurz das Bild und wir posten es in die Show Notes. Auf diesem Mülleimer steht: "Du bist voll in Ordnung!" Und das ist natürlich ein Wortspiel, weil dieser Mülleimer sorgt für Ordnung. Und wenn du den benutzt, dann bist du in Ordnung. Dann bist du ein guter Mensch, dann bist du ein Mensch, der in Ordnung ist. Und so gibt es viele andere Begriffe auch noch in der deutschen Sprache, die mit Ordnung zu tun haben.

Cari:
[16:11] Ich habe Jeremy zum Beispiel diese Woche unter großem Lachen erzählt, dass wir in Deutschland auch ein Ordnungsamt haben. Also das sind Menschen, die sind quasi wie die Polizei, aber ohne Befugnisse der Polizei, also die dürfen nicht… ja die sind quasi keinen richtigen Polizisten, sondern die gucken nur, ob alles in Ordnung ist. Und die können zum Beispiel dann in den Späti gehen und sagen: "Hey, du hältst dich aber nicht an die Vorschriften." Die kommen zum Beispiel zu einer Party, wenn es zu laut ist. Oder die gehen durch den Park und sagen: "Hey, du darfst hier nicht grillen!" Also sowas, ich glaube sowas gibt es in anderen Ländern gar nicht, oder?

Manuel:
[16:50] Ja. Die sorgen für Ordnung. Und genau, ich glaube in, in vielen anderen Ländern macht das die Polizei. Oder das ist Teil der Aufgabe der Polizei, aber bei uns ist das so ein bisschen abgestuft. Die Polizei ist wirklich für Verbrechen zuständig, aber wenn es nur darum geht, dass Ordnung herrscht, dafür gibt es das Ordnungsamt. Und—das ist dann nämlich auch interessant—eine kleine… wenn man ein ein kleines Gesetz bricht, wenn man zum Beispiel bei rot über die Ampel geht oder wenn man falsch parkt oder bestimmte Dinge, die jetzt nicht unbedingt wirklich jemandem schaden, die aber schon gegen das Gesetz sind, die sind eben keine Straftat, sondern—in anderen Ländern, auf Englisch hab ich grad mal geschaut, nennt man das dann meistens "an infraction" oder "contravention"—auf Deutsch ist das eine Ordnungswidrigkeit. Also man hat sich der Ordnung widersetzt oder hat etwas gegen die Ordnung getan und das ist eine Ordnungswidrigkeit. Und der Unterschied zu einer Straftat ist, dass man in der Regel nur ein Bußgeld bezahlen muss und dass man dafür, ja, keine große Strafe bekommt. Es gibt auch keinen Prozess, man bekommt einfach einen Brief, einen Bescheid und, ja: "Sie haben eine Ordnungswidrigkeit begangen, kostet dreißig Euro."

Cari:
[18:08] Ich gucke gerade mal. Ist das tatsächlich so, dass über rot fahren nur eine Ordnungswidrigkeit ist?

Manuel:
[18:14] Na mit dem Auto über Rot fahren ist, ist, ist mehr als eine Ordnungswidrigkeit in der Regel, aber wenn du als Fußgänger über rot gehst, dann ist es meistens nur eine Ordnungswidrigkeit. So genau kenne ich mich da auch nicht aus, ich bin kein Anwalt oder Richter.

Cari:
[18:28] Ja ich google hier gerade den Bußgeldkatalog. Rote Ampel, das fängt an bei "Ampel bei Rot überfahren", "andere gefährdet", "Sachschaden verursacht", "länger als eine Sekunde später gefahren". Das geht bis zu dreihundertsechzig Euro.

Manuel:
[18:43] Ja, es kommt immer ein bisschen darauf an. Aber es gibt jedenfalls im Deutschen diesen diesen Unterschied: Hast du wirklich eine Straftat begangen oder hast du nur die Ordnung gestört?

Cari:
[18:52] Missachtet.

Manuel:
[18:54] Ja. Okay, also möchtest du mehr über meine… mein Ordnungs-System wissen?

Cari:
[19:00] Unbedingt, weil ich habe jetzt ein bisschen Angst vor dem Thema, Manuel. Wir haben jetzt nur über die negativen Seiten der Ordnung in Deutschland gesprochen. Was ist denn das positive an Ordnung? Kannst du mir das erklären?

Manuel:
[19:11] Genau, also für mich bedeutet Ordnung einfach nur, dass mein Leben so organisiert ist—das hat auch was mit einem System eigentlich zu tun—dass ich mir keine großen Gedanken darüber machen muss. Also ich habe sozusagen Systeme: Dort sind meine Notizen festgehalten. Dort sind meine Dokumente festgehalten. Dort sind meine… ja, ich habe verschiedene, sozusagen, Systeme wo alles gut organisiert ist und mir gibt das einfach ein beruhigtes Gefühl, dass ich immer weiß: Wo sind alle Unterlagen? Wo sind alle Dinge? Und ja, es ist einfach alles sortiert und in Ordnung. Wenn ich zum Beispiel einen Brief bekomme oder ein gedrucktes Dokument, wird das sofort gescannt mit dem iPhone und landet automatisch in einem Ordner, wo es dann später einmal einsortiert wird. Aber ich scanne es ganz einfach und wenn es jetzt nicht gerade was ganz Wichtiges ist, was ich auf jeden Fall im Original auf Papier behalten muss, weil es ein wichtiges Zeugnis ist oder so, wird der Brief auch gleich weggeschmissen. Also bei mir ist eigentlich alles digital und ist dann sortiert in Dropbox. Genau und dann…

Cari:
[20:21] Wie ist dann der weitere Prozess? Was passiert dann mit diesem Brief als nächstes?

Manuel:
[20:24] Na, der landet also erstmal in dieser, in diesem… also ich nenne das "Inbox". In einem Ordner, wo er erstmal einfach nur rein kommt, ohne dass ich drüber nachdenken muss und ungefähr alle drei Monate sortiere ich die Dinge in dieser Inbox, aber ich hab noch andere Inboxen. Ich habe zum Beispiel eine Inbox für Ideen, die ich habe. Ich habe eine Inbox für andere Notizen und so weiter. Das heißt, ich kann erst mal alles einfach, wenn etwas Neues bei mir im Leben entsteht oder anfällt, eine Notiz oder ein Dokument, was auch immer, kommt das einfach in eine entsprechende Inbox und alle drei Monate nehme ich mir so einen halben Tag und sortier die Sachen dann entsprechend ein. Aber das, das mache ich nur einmal alle drei Monate, damit das sozusagen mich nicht im Alltag beschäftigt.

Cari:
[21:12] Ja, weißt du, wie ich das mache? [Wie machst du das?] Ein Brief kommt an, ich lege ihn auf den Schreibtisch, da liegt er dann. Dann kommt ein neuer Brief, lege ich den oben drauf. Dann verreise ich für drei Wochen, dann kommen ganz viele Briefe. Dann ist es mir schon zu viel, die aufzumachen. Dann mache ich die irgendwann mal auf, fange an, merke: Oh! Da resultiert Arbeit aus diesen Briefen. Dann mache ich nur die Hälfte auf. Ja und dann liegen die da und irgendwann nach drei Monaten mache ich alle Briefe auf, dann merke ich: Oh! Da sind schon einige Deadlines abgelaufen und dann antworte ich den Leuten und sage: "Entschuldigung, ich war verreist."

Manuel:
[21:46] Das würde mich völlig verrückt machen, da somit umzugehen. Also der andere wichtige Teil bei meinem System ist natürlich, dass sich eine To-Do-Software benutze, Things, da habe ich dich auch schon überzeugt, diese App auch zu kaufen. [Das ist korrekt.] Und das ist eine sehr mächtige Applikation, wo…

Cari:
[22:04] "Mächtig" im Sinne von, sie bestimmt dein Leben? Oder sie ist sehr voll? Oder sehr…

Manuel:
[22:08] Mächtig von… also sie kann sehr viel übernehmen. Also bei mir ist in Things sowohl etwas ganz kleines, alltägliches wie meine Einkaufsliste, was ich gleich noch im Supermarkt kaufen muss, bis hin zu: Das sind Ziele, die will ich irgendwann mal im Leben erreichen, eine "Bucket List" sagt man auf Englisch, Länder in die ich irgendwann mal reisen will, Dinge die ich irgendwann mal umsetzen will in meinem Leben. Das ist bei mir alles in Things sortiert. Also grundsätzlich alles was man irgendwie mal abhaken kann, egal ob das morgen ist oder heute Abend oder in zwanzig Jahren ist bei mir in Things. Und das meine ich mit "mächtig". Also es ist so allumfassend für mich. Wenn ich zum Beispiel einen Brief bekomme mit einer Deadline, dann nehme ich mir die fünf Sekunden, kurz in Things hinzuzufügen: "Brief beantworten" und setzt gleich schon die Deadline mit rein in diesen Punkt, um dann… ja, dann werde ich daran erinnert und muss mir keine Sorgen mehr machen, ob ich das jetzt vergesse oder nicht, weil ich weiß, ich werde dran erinnert.

Cari:
[23:10] Das finde ich sehr gut und das… also ich habe jetzt… diese Software benutze ich seit zwei Wochen. Es gibt übrigens auch andere Softwares die ähnliche Sachen machen wie "To Do List" zum Beispiel und ich, also ich hab früher einfach To Do Listen auch geführt. Ich bin ja auch Deutsch, also ich lache zwar über deinen Ordnungssinn, aber ich liebe es auch, Sachen zu sortieren und vor allem will ich Sachen nicht vergessen, das ist für mich das Schlimmste, was aber auch negativ schon sein kann, weil wenn man sich… wenn man immer Panik hat, dass man Sachen vergisst, dann wird das schon leicht nervig. Und ich habe auf jeden Fall immer alles aufgeschrieben auf einen Ordner, den ich immer mit mir rumgetragen habe und dann habe ich die wichtigen Dinge in gelb markiert und die ganz wichtigen Dinge in rot und wenn ich was geschafft habe, habe ich das durchgestrichen in schwarz und das war immer ein sehr gutes Gefühl, wenn man etwas erledigt hat. Und ich habe jetzt vor zwei Wochen tatsächlich diese Liste übertragen in diese Software, hab die Liste weggeschmissen und dachte für die ersten drei Tage: Panik, ich habe jetzt gar nicht mehr den Überblick über all meine Aufgaben und nach einer Woche dachte ich: Oh, das ist aber sehr entspannt, dass ich nicht mehr den Überblick über all meine Aufgaben habe, denn wenn man einen Überblick hat über alles, was man in den nächsten Monaten machen muss, das ist auch eine sehr lange Liste und die kann auch manchmal sehr überfordern.

Manuel:
[24:34] Das stimmt. Genau. Und das finde ich eben auch gut an dieser App, dass man… ja, man muss nicht alles auf einen Schlag sehen. Man kann sich auf ein bestimmtes Projekt fokussieren. Und gleichzeitig dieser Effekt, dass du was abhakst und dann ist es weg und du hast es geschafft, der ist bei mir trotzdem da. Und das ist, glaube ich, auch ein großer Grund, warum ich das so liebe. Weil, ja, ich den Tag über kleine Aufgaben immer wieder abhake und dann verschwinden die aus dieser Liste und das ist für mich so ein kleiner Endorphin-Kick, ich hab wieder was geschafft heute, ich war produktiv.

Cari:
[25:07] Ja das klingt ja interessant. Und wie viele Aufgaben hast du zum Beispiel heute noch auf der To-Do-Liste? Erzähl mir doch mal, Manuel. Ich meine gerade mal aufgemacht. Ich habe jetzt noch dreizehn Sachen, die ich heute erledigen sollte, werde aber davon ungefähr achtzig Prozent auf andere Tage verschieben.

Manuel:
[25:25] Ja, also bei mir ist es tatsächlich so, ich habe eigentlich nur noch, nur einen Task, der definitiv heute sein muss, aber ich werde danach trotzdem noch in anderen Projekten weiterarbeiten, wo ich hoffentlich, ja weiß ich nicht, fünf bis zehn kleinere Tasks abarbeite, aber wenn die heute nicht klappen, dann mache ich die morgen. Also, das ist bei mir relativ flexibel.

Cari:
[25:47] Ja und jetzt kann ich vielleicht mal erzählen, was ich da so drin habe. Da sind zum Beispiel einfach Aufgaben für Easy German, für Seedlang, für Easy Languages, für meine Steuer, wenn ich zum Beispiel irgendwelche Unterlagen noch einreichen muss-Da steht dann zum Beispiel drauf, ich muss noch eine E-Mail schreiben an diese Person, ich muss ein Video schneiden, ich muss ein Video veröffentlichen. Aber was ich wirklich verrückt finde ist, dass bei dir stehen Sachen drauf, die du vielleicht in fünf Jahren mal machen willst oder sollst, wie zum Beispiel "Bungee Springen" oder sogar… [Das habe ich schon gemacht.] …oder sogar Sprachen lernen. Da steht drauf, welche Sprachen du noch in Zukunft lernen willst mit Detail-Aufgaben darunter. Kann man das so sagen?

Manuel:
[26:35] Ja, die Detail-Aufgaben sind nur bei den Sprachen, die ich schon lerne, aber ich habe eben auch, ja, Projekte angelegt, die ich irgendwann mal angehen will, wie zum Beispiel… ja, irgendwelche Dinge, die ich irgendwann mal lernen will. Die sind im Moment noch sozusagen ausgeblendet als "da habe ich im Moment keine Zeit für", aber ich kann ja mal kurz schauen. Ich habe zum Beispiel so Dinge wie irgendwann möchte ich transzendentale Meditation lernen, zum Beispiel.

Cari:
[27:06] Das ist… steht jetzt schon auf der To-Do-Liste?

Manuel:
[27:07] Das steht schon drin, drauf. Oder ich möchte es lernen, Drinks zu mixen. Also wie in einer Bar. Also professionell Drinks zu mixen. Oder ich möchte, ja, irgendwann wieder Schlagzeug-Unterricht nehmen. Habe ich schon mal als Jugendlicher und… [Das steht da schon drauf?] Das steht da schon drauf, einfach…

Cari:
[27:27] …damit du nicht vergisst, welche Träume du in Zukunft noch verwirklichen könntest.

Manuel:
[27:32] Ja, es geht gar nicht so sehr ums Vergessen. Es geht darum, dass ich das auch gerne… Ich mache diese Liste auch manchmal gerne auf und schaue, ach, das sind alles Sachen, die ich noch in meinem Leben mal angehen möchte. Mir gibt das einfach ein gutes Gefühl.

Cari:
[27:42] Hast du auch so eine Bucket List da drin?

Manuel:
[27:46] Ja. Aber die ist geheim.

Cari:
[27:47] Ah, die ist geheim. Kannst du eine Sache von deiner Bucket List erzählen, die veröffentlicht…

Manuel:
[27:52] Möchtest du aus meiner "Berlin" Bucket List, aus meiner "Reise" Bucket List, aus meiner "Eines Tages umsetzen" Bucket List?

Cari:
[27:59] Ja, erzähl mal einen aus deiner "Berlin" und einen aus deiner "Reise"…

Manuel:
[28:04] Okay, also…

Cari:
[28:04] Ich find's gut, dass zu mehrere Bucket Lists hast. Falls eine nicht genug ist.

Manuel:
[28:11] Also auf meiner Berlin Bucket List was ganz Harmloses ist zum Beispiel, dass ich… Ich habe eine Werbung gesehen für eine Ausstellung "Nineties", "Nineties Berlin". Das ist eine Ausstellung über die neunziger Jahre. Und weil ich eigentlich ein großer Fan der neunziger Jahre bin, möchte ich gerne in diese Ausstellung gehen.

Cari:
[28:28] Hab ich auch schon mal gesehen. Aber stresst dich das nicht, dass du eine To-Do-Liste hast, die voll ist mit Sachen, die du vielleicht irgendwann mal machen könntest, aber nicht musst. Weil für mich ist die einzige, also der Hauptgrund, dass ich diese Liste habe ist, dass ich… also jemand, also eine Software für mich managt, dass ich die Sachen nicht vergesse. Also da stehen nur Sachen drin, die ich machen muss. Und das einzige, was ich jetzt angefangen habe, was quasi optional ist, ist, ich habe jetzt eine Netflix-Liste angelegt, weil ich wollte mal ausprobieren, wie das funktioniert und ob das Sinn macht. Weil mir ist aufgefallen, dass ich oft mit anderen Leuten über Filme spreche oder ich… entweder selber will ich Empfehlungen haben oder Empfehlungen geben und dann erinnere ich mich nur: "Ah, da war diese Serie mit dem Typen oder es ging um das" und ich erinnere mich schon nicht mehr, was ich überhaupt geguckt habe und deshalb habe ich jetzt eine Liste angelegt mit Serien und Filmen, die ich bei Netflix geguckt habe und Serien und Filmen, die ich noch gucken möchte. Macht das Sinn?

Manuel:
[29:32] Ja, ich habe auch Listen für Filme, für Serien, für Bücher vor allem. Bei mir sind das allerdings, ja, erstmal nur die, die ich noch gucken oder lesen will und wenn ich sie abhake, dann wandern sie natürlich ins Archiv. Dafür habe ich dann schon wieder auch ein anderes System. Also wenn ich ein Buch lese, zum Beispiel, mache ich mir dabei in der Regel Notizen oder streiche mir Dinge an und die kommen bei mir in eine andere Software.

Cari:
[29:55] In welche?

Manuel:
[29:56] In Day One. Das ist eine Tagebuch App, in der ich auch jeden Morgen Tagebuch schreibe, journale, und dort kommen auch meine Notizen und meine Gedanken zu den Büchern rein, die ich lese. Das heißt, es ist noch mal ein anderes System. Aber in Day One… in Things sind tatsächlich, ist eine Liste mit den Büchern, die ich noch lesen werde auch sortiert nach nach Kategorie, ja.

Cari:
[30:18] Ok Manuel, dann habe ich jetzt eine wichtige Frage: Gibt es irgendwas in deinem Leben, was du machst, so im Alltag, was du nicht vorher geplant und aufgeschrieben hast oder später aufschreibst und digital oder schriftlich verarbeitest?

Manuel:
[30:34] Also da ich jeden Morgen journale und meistens neben meinen Gedanken und Gefühlen auch kurz zumindest aufschreibe, was am Vortag passiert ist und ich auch sehr oft Fotos eigentlich mache im Alltag, gibt es wahrscheinlich wenige Dinge, die nicht dokumentiert sind irgendwo. Das stimmt schon. Aber ja, nochmal, also diese Dinge, diese Bucket Lists zum Beispiel: Für mich ist das insofern eine Befreiung, als das… Es ist jetzt für mich kein Zwang, dass ich alle diese Dinge umsetzen muss. Also es ist nicht so, dass ich denke: Ich darf auf keinen Fall sterben, bevor alles abgearbeitet ist in dieser App. Sondern es ist eher andersrum so, wenn ich irgendwann den Gedanken hätte: Ach das würde ich gerne noch mal machen, dann schreibe ich das auf und jetzt weiß ich einfach, ich muss da jetzt nicht mehr dran denken. Wenn ich jetzt Besuch bekomme von jemandem und der oder die sagt: "Was können wir denn Schönes machen in Berlin?" Dann habe ich natürlich bestimmte Empfehlungen vielleicht, die man immer machen kann, aber ich habe auch meine Liste an Dingen, die ich gerne noch machen würde und muss jetzt nicht überlegen, was war das noch, was habe ich da damals gesehen? War das was mit den neunziger Jahren? Ich gehe einfach in meine Liste und da stehen alle die Dinge, die ich gerne noch machen würde und dann können wir uns da was Schönes draus aussuchen.

Cari:
[31:49] Ja, liebe Zuhörer, wenn ihr euch schon immer gefragt habt: Wie ticken eigentlich diese Deutschen? Was ist los mit denen? Warum sind sie so ordnungsliebend? Dann habt ihr jetzt ein perfektes Exemplar kennengelernt, denn ihr wisst jetzt wie ein typischer Deutscher—ich nenne dich einfach mal so, Manuel [danke]—seinen Alltag plant. Manuel isst morgens immer zum Frühstück, die Sachen, die er am Tag vorher auf seiner To-Do-Liste hatte und eingekauft hat.

Manuel:
[32:13] Das stimmt nicht. Das stimmt nicht.

Cari:
[32:16] Dann schreibt er darüber ein Tagebuch, was er gegessen hat [Das stimmt auch nicht!] und dann werden Fotos von seinem Essen in einer App verarbeitet.

Manuel:
[32:23] Das war klar, dass das jetzt hier durch den Kakao gezogen wird. Ich wollte auch noch, das… du hast das vorhin nämlich kurz angesprochen, dass ich auch für meinen eigenen Tod geplant habe und es ist nämlich… Ich finde das so seltsam, dass das so ein Tabuthema ist in unserer Gesellschaft und dass wir alle so tun, als würden wir nicht sterben irgendwann und man soll da auf keinen Fall drüber reden. Ich finde das völligen Quatsch. Für mich ist das, also, also ich halte es für relativ wahrscheinlich, dass auch ich eines Tages sterben werde. [Echt?] Basierend auf dem, was mit allen Menschen, die vor mir jemals gelebt haben, passiert ist und ich finde es erstens… also das Wissen und sich das auch präsent zu halten, dass das passieren wird, hilft mir persönlich mehr im Jetzt zu leben und mehr den aktuellen Tag wirklich zu genießen, weil ich weiß, hey, es kann auch jederzeit vorbei sein und ich finde das eher einen positiven Gedanken, dass ich weiß, jetzt ist es aber noch nicht so. Ich lebe und ich muss den heutigen Tag genießen. Und sich aber trotzdem darauf vorzubereiten. Ich möchte einfach wenn ich irgendwann sterbe, nicht mit dem Gefühl sterben: Oh nein, es gibt irgendwie Dinge, die hätte ich unbedingt vorher sortieren müssen oder machen müssen und jetzt ist das nicht so und jetzt bringt mich das in Stress und was, was ich einfach nur vorbereitet habe—auch schon seit Jahren, schon als ich glaube ich sechzehn war habe ich das schon gemacht—ist einfach erstmal so bestimmte Entscheidungen zu treffen. Was möchte ich denn, was mit meinen sterblichen Überresten passiert und so weiter? Da bestimmt einfach zu definieren: Was, was wünsche ich, was möchte ich. Also man nennt das eigentlich einen Willen, ja, und dann sicherzustellen, dass… also ich bin ja auch ein bisschen ein Nerd, so.

Cari:
[34:21] Ein bisschen.

Manuel:
[34:22] Und meine Daten und meine Geräte und so weiter sind eigentlich sehr gut abgesichert. Also wenn ich jetzt tatsächlich gleich vor einen Bus laufen würde und sterben würde, hätte niemand Zugriff auf meine Geräte, weil die einfach sehr gut verschlüsselt sind, so. Das halte ich auch für sinnvoll, dass das so ist. Gleichzeitig gibt es bestimmte Dinge, vor allem eben zum Beispiel Fotos und Videos aus meinem ganzen Leben, von denen ich schon möchte, dass bestimmte Menschen aus meiner Familie zum Beispiel, Zugriff darauf haben, falls sie diese Dinge haben möchten. Und dafür habe ich einfach auch vor langer Zeit schon ein System mir ausgedacht, das sicherstellt, dass das so ist. Dass wenn ich, ja, wenn mir was zustoßen sollte, dass die Leute Zugriff auf diese Dinge trotzdem haben. Und ich finde das irgendwie… wenn ich das manchmal Leuten erzähle, die sind dann so: "Aber hallo, du bist doch noch so jung" und so. Natürlich rechne ich nicht damit, dass ich nächstes Jahr oder morgen sterbe und hoffe nicht, dass es so ist, aber ich finde auch, ganz ehrlich, ich kann es doch nicht wissen. Ich kann mir doch nicht anmaßen, dass ich neunzig Jahre alt werde. Weiß man doch nicht. Und deswegen finde ich's gut vorbereitet zu sein.

Cari:
[35:35] Ich find das auch interessant und ich find das auch wichtig, dass du das machst, oder sagen wir, ja, wichtig ist eben genau die Frage. Ich mache das nicht so genau, weil ich das teilweise nicht wichtig finde. Also ich habe mal… irgendwann saßen wir in einem Flugzeug, das so durchgestartet ist und es kamen so Untergangsszenarien in meinen Kopf. Ich wusste, Janusz hat schon panische Angst. Und dann habe ich kurz nachgedacht, was jetzt passiert, wenn wir jetzt sterben würden und habe tatsächlich als erstes überlegt: "Haben Leute in meiner Umgebung, die das haben sollen, Zugang zu unserem YouTube Account, unserem Patreon Account, zu allen Sachen, weil ich einfach möchte, dass… wir haben etwas geschaffen in unserem Leben, was ich gerne möchte, was weiter existiert. Ob das jetzt jemand weitermacht oder nicht, weiß ich ja nicht. Also das müssen dann andere selber entscheiden, ob die jetzt dann weiter YouTube Videos machen möchten unter unserem Namen. Du zum Beispiel, Manuel, du solltest das dann machen. Aber das ist ja eine andere Entscheidung, aber die Frage ist erstmal: Ist es technisch möglich? Und das habe ich tatsächlich, daran habe ich als erstes gedacht, als ich in dem Flieger saß. Und dann habe ich gemerkt, ah ja, alle meine Passwörter sind da, die und die Leute haben Zugang, alles ist gesichert. Dann habe ich mich beruhigt und dann habe ich mich darum gekümmert, Janusz zu beruhigen. Und dann haben wir überlebt, übrigens. Falls du es noch nicht gemerkt hast.

Manuel:
[36:57] Und das, Cari, ist genau der Punkt. Mir geht es gar nicht so sehr, wahrscheinlich… also es ist gar nicht mal so jetzt ein reines Ding der Nächstenliebe, dass es mir so sehr um die, um die Leute geht, dass die dann unbedingt diesen Zugriff haben. Es geht mir mehr darum, dass ich… also gut, wenn ich vor einen Bus laufe und ich hab sowieso keine Zeit, nachzudenken ist es vielleicht egal. Aber in so einer Situation, wo du weißt: Oh, ich habe nur noch zehn Minuten, eine Stunde, einen Tag, eine Woche, was auch immer, dann möchte ich in diesem Moment mich nicht drum kümmern müssen. Ich möchte mich dann nicht drum kümmern müssen, und deswegen habe ich einfach dieses System irgendwann mir aufgesetzt, dass es einfach immer schon organisiert ist.

Cari:
[37:39] Ja. Wir gleiten jetzt leicht ab mit dem Thema Tod. Aber vielleicht können wir ja nochmal auf das, vielleicht können wir da ja noch mal darauf zurückkommen, weil ich, was ich zum Beispiel… Vielleicht noch eine letzte Sache zu dem Thema. Was ich noch wichtiger finde, wenn ich in dem Moment bin zu sterben, dann möchte ich eigentlich, also dann möchte ich mich natürlich nicht so viel mit solchen technischen Fragen befassen. Ich möchte sicher sein, dass ich in meinem Leben meine Zeit nicht vergeudet habe. Denn es gibt es, es gibt oder gab oder gibt immer noch Studien dazu, was Leute bereuen, also die im Sterben liegen und das sind, ganz interessant, ganz groß sind glaube ich, drei oder fünf bekannte Dinge, die immer wieder passieren, ich weiß nicht ob du sowas schon mal gelesen hast. Und das ist mir schon relativ früh klar gewesen in meinem Leben, dass ich erstens kein konventionelles Leben führen möchte, wo ich in irgendwas gefangen bin, was ich nicht möchte. Also zum Beispiel morgens zur Arbeit gehen, an etwas arbeiten, an das ich gar nicht wirklich glaube, nur damit ich irgendwie abends nach Hause kommen kann und dann mir Produkte kaufen kann, die mich beruhigen. Und das ist mir noch wichtiger, also das ist noch wichtiger als die Ordnung, ist einfach zu wissen… und das das ist etwas zum Beispiel, was ich in meinem Leben, wo ich wirklich sicher bin: Ich kann morgen sterben und es braucht sich keiner Sorgen machen, dass ich mein Leben nicht so gelebt habe, wie ich es wollte, denn ich habe eigentlich jetzt schon alles gemacht und schon alles erreicht, was ich wollte und deswegen: Falls ich morgen umkippe wisst ihr Bescheid, dass ich glücklich gelebt habe.

Manuel:
[39:16] Das geht mir ganz genauso und ich habe diese Studien auch schon mehrmals gelesen und in der Regel, das Einzige, was die Leute bereuen, wenn sie im Sterben liegen ist, dass sie nicht genug Zeit mit bestimmten Personen verbracht haben oder bestimmten Personen nicht genug gesagt haben, wie sehr sie sie lieben oder wertschätzen und es ist nie: "Ich bereue so sehr, dass ich dieses Produkt nicht gekauft habe" oder "diesen Test nicht bestanden habe" oder solche Dinge.

Cari:
[39:44] Ja. "Dass ich nicht im Urlaub auf den Malediven war." Ne, es sind meistens diese drei Dinge, dass du an etwas gearbeitet hast, dass du nicht an etwas gearbeitet hast, was dir was bedeutet hat. Dass du nicht genug Zeit mit den Menschen verbracht hast, die dir was bedeuten. Und dass du den Menschen, die dir etwas bedeuten, nicht gesagt hast, dass sie dir etwas bedeuten. Gut, dann würde ich sagen haben wir gleich zwei Themen heute abgefrühstückt. Das ist auch ein schöner Ausdruck. Wenn man etwas "abfrühstückt", dann hat man das [abgearbeitet] abgearbeitet oder abgehakt. [Bearbeitet.] Und liebe Zuhörer, mich würd jetzt mal interessieren, was ihr dazu denkt! Denkt ihr jetzt gerade: "Oh Gott, worüber reden die die ganze Zeit? Jetzt verstehe ich endlich, was in Deutschland los ist, warum alle so, so auf Ordnung bedacht sind, warum sich alle so um Ordnung kümmern." Oder denkt ihr: "Ja, das ist ja alles ganz normal, so lebe ich mein Leben auch." Wir würden uns dann mal über Kommentare und weiterführende Fragen freuen, denn mich interessiert tatsächlich: Haben wir uns jetzt gerade als typische Deutsche geoutet und denkt ihr, das ist völlig verrückt, wie wir unser Leben ordnen mit Apps und Journalen und To-Do-Listen oder sagt ihr: "Nö, so bin ich eigentlich auch." Manuel, möchtest du das auch erfahren?

Manuel:
[41:10] Ja. Warum nicht?

Eine schwierige Entscheidung: Chaos in der Wohnung oder im Computer

[41:18] Cari, würdest du lieber… also du hast die Wahl: Es gibt eine, einen Ort in deinem Leben an, wo jetzt immer Chaos herrscht und du kannst es nicht mehr aufräumen. Also das ist quasi unmöglich, das jetzt aufzuräumen. Es ist immer einfach Chaos. Und die zwei Orte sind entweder physikalisch deine Wohnung, also du kannst, also es ist schon, sagen wir mal, sauber in dem Sinne, es ist jetzt nicht eklig, es sind keine Bakterien oder so, aber es ist halt, der Schrank ist total unaufgeräumt, der Schreibtisch, also die Wohnung ist unaufgeräumt. Oder der Computer, deine Dateien, du kannst keine Ordner mehr anlegen. Alles ist in einem Ordner, es gibt keine digitale Ordnung, keine Mails… Du kannst die Mails nicht mehr einsortieren. Völliges Chaos für immer in der Wohnung oder im Computer?

Cari:
[42:06] Das ist eine ganz schreckliche Frage, Manuel. Das ist richtig… das ist eine richtig schlimme Frage, denn tatsächlich bin ich ein Mensch… interessanterweise bin ich als Messie aufgewachsen ein bisschen. Nämlich, ich habe meine, gegen meine Eltern rebelliert. Meine Eltern haben ein Haus, wo alles picobello ist, sagt man auf Deutsch auch. Also alles ist ordentlich. Es gibt sogar einen Plan, wann geputzt wird. Es liegt nicht ein… es liegt nichts auf dem Boden. Es ist immer alles aufgeräumt und sauber. Und ich hab in meinem Zimmer immer… was ich gemacht habe, ich habe mit vierzehn oder so, glaube ich, angefangen Müll zu sammeln und nach Hause zu bringen. [Oh Gott.] Also auf dem Sperrmüll, auf, also überall wo einfach was auf der Straße lag, was ich dachte, das kann ich noch gebrauchen. Ich habe Sachen von Baustellen mitgenommen, ich habe Einkaufswagen mit nach Hause genommen, hab die in meine Wohnung gestellt. Ich habe mein Zimmer einfach völlig, völlig zugestellt mit, also mit, mit Müll, kann man sagen. Ich habe auch sogar Klamotten auf der Straße gefunden und die dann angezogen. Dann habe ich mir die Haare abgeschnitten und war dann ein Punk. Also ich habe das als Kind exerziert oder als Jugendliche, exzessiv habe ich das ausgeübt und jetzt ist mir aber aufgefallen, umso älter ich werde, desto mehr werde ich wie meine Eltern und ich mag das sehr, dass der Schreibtisch nur, also dass da nur ein Becher mit Stiften ist und mein Computer. Ich mag das auch, dass die Regale ordentlich aussehen und das wir generell nicht viel in der Wohnung haben. Und Janusz ist das komplette Gegenteil. Also in seinem Zimmer, also das ist auch gleichzeitig unsere Küche, deswegen müssen wir dringend in eine große Wohnung ziehen, damit er wirklich ein eigenes Zimmer hat, wo ich nicht rein muss. Da… Er mag das richtig, alles voll zu hängen und er hat auch ein bisschen Ordnung, aber es ist nicht in meinem Ordnung-Sinn. Deswegen ist es jetzt schon so, dass die Wohnung halb halb ist. Die ist halb geordnet und halb nicht geordnet. Und ich würde mich deshalb für die Wohnung entscheiden, würde mir dann aber ein Büro zulegen, wo alles ganz geordnet ist, geht das?

Manuel:
[44:22] Okay, das können wir machen.

Cari:
[44:24] Weil, mit dem Computer, das, das geht nicht. Also wenn ich… also mir macht das Spaß, ich verbringe in meinem Computer mehrere Stunden am Tag und da muss das so geordnet sein, dass ich schnell auf Dateien zugreifen kann. Wenn das nicht der Fall ist, dann kann ich ja nicht effektiv arbeiten und dann werde ich ein unglücklicher Mensch.

Ausdruck der Woche: Alles im grünen Bereich

Cari:
[44:52] Ein Ausdruck der Woche, der ganz gut zu unserem, zu unserem Thema heute passt. Also, wir hatten ja schon mehrere Ausdrücke eigentlich zum Thema Ordnung, aber auf eins sind wir, ja bin ich zufällig die Tage gestoßen. Der Ausdruck heißt: "Es ist alles im grünen Bereich." Und zwar wenn in… wenn man, ja, im Prinzip heißt das, es ist alles in Ordnung auch. Im grünen Bereich, man kann zum Beispiel sagen: Es ist irgendwas passiert, ist etwas schief gegangen und der andere antwortet… und ich frage dich: "Ist alles okay? Ist alles in Ordnung?" und du antwortest:

Manuel:
[45:33] Es ist alles im grünen Bereich.

Cari:
[45:35] Genau. Dann heißt das es ist alles in Ordnung. Und dann habe ich nachgeguckt, wo das herkommt.

Manuel:
[45:40] Okay, ich wollte es nämlich grad schon googeln. Wo, wo kommt es her? Darf ich raten? [Ja klar!] Hat das was mit dem Fußball vielleicht zu tun? [Ne.] Ne. Straßenverkehrsordnung?

Cari:
[45:52] Es ist… Ne, nicht direkt, aber es ist tatsächlich hat das einfach was mit den Farbsignalen zu tun und tatsächlich ist ja bei Mess- und Kontrollgeräten oder generell, würde ich sagen, bei fast allen Geräten: Grün ist immer "es ist alles gut", gelb ist schon "Alarm" und rot ist "ein Problem". Und deshalb sagt man einfach, wenn alles gut ist, dann ist es im grünen Bereich. Also zum Beispiel auch unsere Audio-Aufnahmen, wenn wir wollen, dass es nicht zu laut ist, rot ist schon übersteuert, grün ist… [Stimmt.] wenn es im grünen Bereich ist es, ist ist es gut und so passt das ganz gut zu unserer Ordnung. Also wenn ihr mal gefragt werdet, ob ihr, ob alles gut gelaufen ist, dann könnt ihr sagen: Es ist alles im grünen Bereich.

Das nervt: Regelhörigkeit

Manuel:
[46:46] Weißt du, was mich nervt, Cari? So, so sehr ich ein ein ordnungsliebender Mensch bin, wie wir gerade lang und breit diskutiert haben, mich nervt es…

Cari:
[46:56] Darf ich raten? [Ja.] Unordnung?

Manuel:
[47:01] Naja, Unordnung nervt mich nicht, weil ich ja dafür sorgen kann, dass sie bei mir nicht stattfindet. Und es nervt mich nicht, wenn andere Leute unordentlich sind. Das… [Ne?] Nö, das nervt mich überhaupt nicht, das ist ja… hat ja nichts mit meinem Leben dann zu tun. Nein, was mich tatsächlich nervt ist, wenn Ordnung zu weit getrieben wird. Ordnung oder halt auch, ja, Regelhörigkeit. Also wenn wir in Deutschland uns zu sehr darauf fokussieren, dass die Regeln eingehalten werden, dass alles genau nach Recht und Ordnung laufen muss, so wie es irgendwo mal steht und stand. Und ich habe da ein Beispiel, ich habe das, ich war nicht selbst dabei bei dieser Geschichte, aber ich habe das auf Twitter gelesen und ich finde, das ist so ein, ja, so eine Geschichte, das ist irgendwie so richtig typisch: Deutschland, Ordnung zu weit getrieben. Also ich fasse die mal zusammen wir, wir, wir verlinken auch diesen Twitter Thread in den Shows Notes, aber ich fasse das mal kurz zusammen. Also jemand saß in Deutschland im ICE. Der ICE ist der Intercity Express. Das ist ein sehr schneller Zug, für den man auch ein spezielles Zug-Ticket braucht, für diesen spezifischen ICE. Und es saß ein Mann in diesem Zug, der hatte das falsche Ticket. Der hatte ein Ticket für einen FlixTrain, also für eine Dritt-Firma. Falsches Ticket. Dieser Mann konnte kaum Deutsch und hatte Papiere dabei von einem Lager, wo er hin musste, wo er scheinbar auf dem Weg zur Arbeit war. So. Jetzt kommt also der Schaffner, kontrolliert das Ticket und merkt, ja, ist leider nicht das richtige Ticket, er hat also nicht das Ticket und er hat, kann auch nicht richtig Deutsch. Jetzt ruft dieser Schaffner die Polizei. [Was?] Die Polizei kommt in den Zug. Alle sind wohl super nett, alle sind super bemüht, das irgendwie auszusortieren. Es kommt noch heraus, er fährt noch dazu in die falsche Richtung. Also nicht nur hat er das falsche Ticket, er sitzt auch komplett im falschen Zug, also er fährt nicht mal in die Richtung, in die er überhaupt muss. Die Polizistin liest drei mal alles durch, keiner hat einen Plan, wie es jetzt weitergeht. So. Jetzt—die Geschichte hat eigentlich eine schöne Wendung—kommt ein Typ, der sich einfach einmischt, der einfach in diesem Zug sitzt, in einem weißen Hemd und sagt: "Kann ich das Ticket einfach für ihn kaufen? Ich bezahle das, dann hat er zumindest keinen Stress wegen Schwarzfahren." Also dann kriegt er zumindest kein Bußgeld, jetzt. Dann sagt, dann sagt der Schaffner: "Ja klar, kannst du kaufen." Weißhemd-Typ, Kreditkarte, zack, bezahlt das Ticket. So. Jetzt kommt noch mehr Polizei dazu in den Zug—also das ist wirklich so ein bisschen, ja—alle bereit, irgendwie den Typen jetzt mitzunehmen aus diesem Zug. Die Polizei will den jetzt eigentlich mitnehmen. Aber ist ja jetzt Quatsch, weil er hat ja jetzt ein Ticket. Das heißt die Polizei hat, ist jetzt nicht mehr da, um ihn abzuführen, sondern—so steht es hier in diesem Twitter Thread—verwandelt sich in eine Bahn-Info. Also die Polizisten sagen jetzt: "Ja, es ist ja jetzt alles in Ordnung. Er hat ja jetzt ein Ticket." und versuchen ihm jetzt zu helfen also noch zu seinem Lager zu kommen. Der Schaffner ist erleichtert, der Typ mit dem weißen Hemd, der das Ticket gekauft hat, sagt: "Ok", zur Polizei, "versprechen Sie, dass Sie ihm jetzt auch helfen und ihm jetzt nicht noch mehr Ärger machen?", weil man ja sagen muss, es ist manchmal vielleicht auch ein bisschen schwierig. Polizei sagt: "Ja, wir helfen ihm jetzt." So, dann, genau und dann geht die Geschichte noch so weiter, dass der Typ in dem weißen Hemd dann noch sagt: "Hey, ich hab jetzt neunundsiebzig Euro bezahlt, will sich jemand beteiligen?" Und super viele Leute in dem Zug dann (ihre) Porte­mon­naies rausgeholt haben und sich dann tatsächlich beteiligt haben und das, das geteilt haben so. Also, eine an sich coole Geschichte, weil da endlich mal ein bisschen Menschlich… Menschlichkeit gezeigt wurde und jemand gesagt hat, hey, zumindest können wir ihm jetzt diesen Ärger ersparen, dadurch dass er jetzt nicht das richtige Ticket hat. Aber, was mich nervt daran ist, dass wir überhaupt in so einer Situation sind, wo so ein, ja, ganz klar hilfloser Mensch, der jetzt nicht extra schwarz gefahren ist, so, um zu bescheißen, sondern der ganz eindeutig, ja sogar noch in die falsche Richtung fährt, der einfach Hilfe braucht. Der einfach nicht weiß, wie funktioniert das System. Er hat ein Ticket gekauft, aber es ist das falsche. Statt, dass dort einfach mal der Schaffner und alle Leute, die sowieso schon da sind, ihm helfen und sagen: "Kein Problem hier, hier kommst du hin und das mit dem Ticket ist jetzt mal geschenkt." Dass dann in Deutschland die Polizei gerufen wird.

Cari:
[51:49] Also das verstehe ich auch nicht, warum die Polizei da war. Also ich habe schon öfter solche Szenen in einem Zug beobachtet, ich habe aber noch nie gehört, dass die Polizei gerufen wurde.

Manuel:
[51:57] Ja ich glaube, was passiert ist: Der Schaffner sagt dann: "Du musst jetzt den Zug verlassen!" Und wenn du den Zug nicht verlässt, dann rufen sie die Polizei. Ich glaube darum geht es sozusagen. Und ich glaube, es gab da einfach auch Verständigungsschwierigkeiten und er ist halt nicht aufgestanden. Aber wenn du sozusagen ohne Ticket im Zug sitzt und der Schaffner sagt: "Dann musst du den Zug jetzt verlassen", dann kommt die Polizei und das ist auch verständlich, fände ich, wenn jemand sich einfach weigert zu bezahlen, aber in so einem Fall würde ich mir wünschen, dass der Schaffner oder die Schaffnerin einfach mal kurz menschlich ist und nicht auf den Regeln und der Ordnung beharrt, sondern einfach mal kurz schaut: Wie können wir dieses Problem jetzt lösen?

Cari:
[52:39] Das ist halt schwierig, weil das kann man auch ordnungsmäßig nicht… also es ist ja einfacher, eine Regel zu machen, dass es immer so ist und nie anders, als dass man Regeln dafür setzen muss, oder überhaupt, ja. Es ist schwierig, Regeln zu machen, dass man sowas menschlich beurteilen muss. Weil dann muss ja quasi der Schaffner jedes mal beurteilen: Lügt der Mensch oder nicht? Was ja auch passiert. Also Leute gehen ja auch in den Zug und behaupten einfach sie verstehen kein Deutsch oder behaupten sie fahren in die falsche Richtung. Und ja, ich glaube, das ist halt das Negative, dass in Deutschland, man macht lieber eine Regel, die immer angewendet wird, als dass man sich irgendwie Gedanken um etwas machen muss, oder, ja da bleibt die Menschlichkeit auf oft auf der Strecke. Was ich eigentlich bei dem Thema "Übertreiben"… ja aber das gilt genauso für diese, für diesen Fall, also wenn man Ordnung zu weit treibt, dann wird man halt unflexibel. Das heißt, man beharrt dann auf der Ordnung, das heißt, man möchte immer diese Ordnung, die man sich überlegt hat, anwenden. Und wenn etwas, ja, wenn etwas aber Flexibilität braucht, dann ist die Flexibilität nicht gegeben und das passiert ganz oft in Deutschland. Sowohl privat als auch, ja, in offiziellen, in Behörden. Und es gibt einige Behörden, die sind da sehr gut drin, Sachen spontan zu machen oder auch mal Kulanz zu zeigen. Das ist so ein Wort, das heißt, es gibt einen Spielraum, den man hat. Man kann kulant sein und sagen: Ja okay, du kriegst in diesem Fall, kriegst du das Geld wieder oder in diesem Fall darfst du mitfahren. Und es gibt aber auch viele, die keine Kulanz zeigen, die keinen Spielraum haben, die völlig unflexibel sind und das ist in Deutschland besonders stark ausgeprägt, also viel stärker als in anderen Ländern. Und ich glaube, dass das etwas ist, was viele Ausländer, viele Menschen, die neu in Deutschland sind, ja spüren auch. Wenn du dann irgendwie in der U-Bahn bist in Berlin und du hast das Ticket falsch gekauft, was wirklich passieren kann, weil es einfach verwirrend ist. In manchen Bahnen kann man Tickets kaufen, in manchen nicht, in manchen muss man sie draußen abstempeln, in manchen in der Bahn und es kommt einfach vor, dass du ohne Ticket in der Bahn stehst und dann kommen Leute zu dir, die aussehen wie so Türsteher, die dich einfach fertig machen dafür, dass du kein Ticket hast. Und es wird eigentlich mit Angst und Kontrolle ein System durchgesetzt, das sehr unflexibel ist.

Manuel:
[55:21] Genau. Und meiner Meinung nach ist die Lösung dafür, dass man Leute—auf Englisch sagt man "empowered"—also dass man Leute…

Cari:
[55:30] Dazu befähigt.

Manuel:
[55:31] …dazu befähigt, bemächtigt, in einem bestimmten Rahmen selbst Entscheidungen zu treffen. Also dass man zum Beispiel als Firma oder als Behörde oder als Bahn-Firma sagt: Das sind die Regeln und ja, deine Aufgabe ist es, diese Regeln zu kontrollieren, aber es gibt vielleicht besondere Situationen, wo wir flexibel sein müssen und alles, was zum Beispiel unter fünfzig Euro Wert liegt oder unter hundert Euro Wert liegt, da kannst du selbst entscheiden und zwar nach diesen Maßstäben. Unsere Maßstäbe sind: "Der Kunde ist uns am wichtigsten.", "Wir wollen, wir wollen keinen Konflikt."

Cari:
[56:11] Keinen Shitstorm.

Manuel:
[56:11] Wir wollen, genau auch, natürlich vielleicht, die Firma profitiert davon, dass es dem Ansehen, dass es beim Ansehen besser ist. Also ich glaube, da sollte man diese Flexibilität auch institutionell verankern. Dass man sie mit ins Regelwerk aufnimmt, dass man sagt: "Das sind die Regeln, aber solange es, sagen wir mal, nur um einen kleinen Betrag (geht), kannst du die Regeln selbst entscheiden zu brechen." Weil ganz oft passiert auch in Deutschland, wenn man nach Kulanz zum Beispiel fragt oder sagt: "Können wir da eine Ausnahme machen?" Dann ist die Antwort oft: "Das kann ich nicht entscheiden. Da muss ich erst meinen Chef fragen oder den Chef des Chefs." Und das ist verständlich, wenn es wirklich was ganz Großes ist, aber wenn es um zehn Euro geht, denke ich mir, wieso kann dieser Mitarbeiter diese Entscheidung nicht treffen?

Cari:
[56:55] Weil das in unserem System ist. Und da unterscheidet sich Deutschland wirklich von anderen Ländern. Wenn man sich die USA anguckt oder auch England, schätze ich, viele andere Länder, da ist halt das oberste Gebot in der Firma: Freundlichkeit und Ansehen und nicht… also in Deutschland ist das tatsächlich so, dass Freundlichkeit und Service-Orientierung ist nicht das Wichtigste in einer Firma. Eigentlich in keiner Firma ist das das Wichtigste, weil sonst würden viele Dinge anders laufen und in vielen Firmen, wie zum Beispiel bei der Deutschen Bahn, sind, wie gesagt, die Leute nicht ermächtigt, kleine Entscheidung zu treffen. Und es gibt keine Regel dafür, dass man sagt: Okay, wenn Fall A eintritt, dann kann ich selber so entscheiden. Und ich habe mich schon so oft… ich fahre zum Beispiel wirklich oft Bahn und ich habe schon so oft mit Schaffnern mich gestritten, weil sie mir gesagt haben, dass ich was falsch gemacht habe, obwohl ich ein Ticket habe, obwohl ich teilweise viel Geld dafür bezahlt habe. Und dann waren solche Sachen wie: Das Gerät kann meine BahnCard nicht lesen. Die BahnCard ist aber da und die ist gültig. Dann sagt der Schaffner: "Ja aber ich muss die auch lesen können." Dann meine ich so: "Ja, ich weiß doch nicht vorher, ob ich die lesen kann." Dann sagt er: "Ja wahrscheinlich haben Sie ihr Handy neben die BahnCard gehalten und dadurch ist jetzt die BahnCard nicht mehr lesbar. Dann ist die BahnCard jetzt nicht gültig!" Und solche Sachen wo der Bahn-Schaffner… ich habe auch das Gefühl, viele deutsche Charaktere, die freuen sich so richtig in dann so einer, in so einer Rolle zu sein, dass man sie um etwas bitten muss. Also das ist auch… Die Leute haben ein Verständnis von Service nicht, dass sie dafür da sind, es jemandem angenehm zu machen, sondern der Kunde ist dafür da, dass er sie anbettelt und quasi sich devot zeigt. Und ich hasse das. Ich finde das einfach schrecklich.

Manuel:
[58:47] Das sollten wir noch mal als eigenes Thema ausschreiben. Ich hab's grad schon aufgeschrieben. [Ja? Sehr gut.] Aber ja, das nervt auf jeden Fall. Wenn wir das zu weit treiben mit der Ordnung…

Cari:
[58:55] Das nervt tierisch!


Manuel:
[58:55] …und nicht die Ordnung uns hilft, sondern wir für die Ordnung arbeiten, dann nervt das richtig, ja. Okay.

Cari:
[59:04] Das ist meine Lieblingskategorie, Manuel. Das nervt sowas von.

Das ist schön: Routine

Cari:
[59:13] Ok, ich glaube diese Woche geht alles um das Thema Ordnung und ich möchte jetzt einen schönen Aspekt an der Ordnung erwähnen, weil wir ja noch nicht über genug Schönes gesprochen haben und das ist etwas… Also mein schönes, mein, mein, mein Inhalt für dieses Segment diese Woche ist "Routine". Und zwar finde ich es schön, wenn man eine gewisse Ordnung im Leben hat und vor allem ich empfinde das als wichtig, weil ich ja total frei und selbstbestimmt lebe. Das heißt, ich habe keinen Arbeitgeber, keinen Auftraggeber. Ich habe eigentlich außer den Terminen, die wir jetzt haben, für unsere Videos und unsere Podcasts, habe ich quasi gar kein, ja gar keine Ordnung in meinem Leben und für mich ist das wirklich wichtig, dass ich diese Termine habe. Also diese mittwochs und sonntags ein neues Video zu veröffentlichen und jetzt dienstags einen Podcast, das sind quasi die Stützpfeiler meiner Routine und meiner Ordnung. Und ich habe quasi, ja seitdem ich selbstständig arbeite, das ist jetzt schon seit ja eigentlich fünfzehn Jahren der Fall, habe ich immer wieder verschiedene Sachen ausprobiert, um ja, um eine perfekte Balance zu finden zwischen Ordnung und Freiheit. Weil natürlich habe ich den großen Vorteil, dass ich nicht morgens um acht Uhr aufstehen muss und nicht um neun Uhr an einem Arbeitsplatz sein muss. Auf der anderen Seite birgt das auch sehr viele Risiken wenn man alles selber bestimmen muss. Weil man muss wirklich auch diszipliniert sein um Sachen zu schaffen. Und man darf aber auch nicht zu viel arbeiten, weil dann wird man irgendwann verrückt. Und sich in diesem Bereich zu bewegen zwischen… ja also das, das ist gar nicht so einfach und ich habe mir einige Routinen angeeignet und andere Sachen mache ich komplett frei, und das, davon wollte ich dir berichten, denn das ist schön.

Manuel:
[1:01:18] Ich finde das Thema sehr spannend, denn ich habe auch eine morgendliche Routine und finde das auch super wichtig. Also erzähl doch mal kurz, was ist denn deine morgendliche oder deine Routine generell?

Cari:
[1:01:28] Ja. Also meinen Routinen… ich probiere immer wieder verschiedene Sachen aus. Im Moment ist das so, dass ich morgens die stärkste Routine habe. Ich versuche tatsächlich auch—obwohl ich das nicht muss—ich versuche immer jeden Morgen zur gleichen Zeit aufzustehen, weil das einfach wichtig ist, allein schon dass ich, ja, eine gewisse, einen gewissen guten Schlafrhythmus habe. Also ich stehe jetzt meistens so um, ja, zwischen acht und neun Uhr auf, meistens um halb neun und zwischen neun und elf mache ich erstmal nur E-Mails und dringende Sachen. Also E-Mails und Sachen, die daraus resultieren plus unser Forum checken, unsere Patreon Seite checken, Fragen beantworten von unseren Mitgliedern, das mache ich zwischen neun und elf jeden Morgen. Dann ab elf Uhr, idealerweise dusche ich dann und ab zwölf Uhr frühstücke ich. Und dann geht es… meistens arbeite ich ein bisschen länger sagen wir mal bis halb zwölf. Also dann habe ich ungefähr an­dert­halb Stunden zum Duschen und zum Frühstücken. Zum Frühstück(en) esse ich jeden Tag im Moment das Gleiche, weil das einfach einfach ist und dann freue ich mich auch schon da drauf und esse dann das Frühstück und gucke dazu ein Video auf YouTube und zwar immer ein, meistens ein, ein Beitrag aus einer Late Night Show vom Abend davor. Also zum Beispiel Stephen Colbert, Seth Meyers, Conan oder Trevor Noah. Einer von denen begleitet mich zum Frühstück immer und dann weiß ich auch immer schon ein bisschen was, was so die Nachrichten sind in witziger Form vorgetragen. Ja und dann arbeite ich ab ein Uhr, sagen wir mal, bis den ganzen Nachmittag an etwas, was an dem Tag angesagt ist. Das ist dann zum Beispiel an einem, an zwei Tagen die Woche ist das, sind das Sachen für Seedlang, für unsere App. An zwei anderen Tagen ist das die Easy German Produktion und an einem Tag ist das zum Beispiel Easy Languages, Sachen, die ich mit Justyna regele. Und dann abends habe ich entweder einen freien Abend und treffe mich mit einer Person meiner Wahl. Aber das habe ich limitiert auf drei Abende die Woche, weil ich gemerkt habe, wenn ich zu viel, zu viele soziale Verpflichtungen wahrnehme, dann tut mir das nicht gut, also wenn ich jeden Abend rausgehe oder jeden Abend viele Leute treffe, dann komme ich nicht zur Ruhe abends. Also ich versuche immer drei bis vier Abende der Woche was mit anderen Menschen zu machen und mindestens drei Abende die Woche alleine zu sein, wo ich nichts mache. Beziehungsweise dann sitze ich am Rechner, arbeite meistens auch noch, weil es mir sonst zu langweilig ist, aber mache nur bestimmte Aufgaben, die wenig Konzentration erfordern und bei denen ich noch nebenbei Filme gucken kann oder Dokumentationen. Klingt das nach einer spannenden Woche?

Manuel:
[1:04:31] Ja. Das klingt nach einem, nach einer spannenden Woche und nach einer guten Routine. Ich habe auch, es gibt ein Zitat, was finde ich sehr dazu passt und zwar heißt es… und man muss, finde ich, als Intro sagen: Dieses wort "man" auf Englisch wird oft falsch verstanden bei solchen Zitaten, weil "man" hieß früher einfach, oder hat bedeutet, "Menschen". Also "man" heißt nicht "Mann" im Gegensatz zu "Frau" sondern "man"… "for all"… ist so wie "mankind", ja, für alle Menschen so, ja? Das nur als kleiner, als kleines Vorwort. Das Zitat auf Englisch ist: "Routine, in an intelligent man, is a sign of ambition." Also wenn man sich nämlich solche Ambitionen wie du machst, solche, so eine Routine wie du anlegst, dann machst du das ja, damit ist dir hilft, diese ganzen Sachen zu schaffen. Also würdest du es schaffen, in einer Woche an der App zu arbeiten, an den Videos zu schaffen, an dem Podcast zu arbeiten, wenn du nicht diese Routinen hättest? Wahrscheinlich nicht. Und deswegen ist das auch ein Zeichen von Ambition, wenn man sich bewusst eine Routine erarbeitet, mit der man alle diese Sachen schafft. Und deswegen haben auch viele große kreative Schriftsteller, und so weiter, der Geschichte fast alle so eine Routine gehabt. Weil die haben sich morgens hingesetzt und als erstes eine Stunde geschrieben, zum Beispiel. Da gibt es viele solche Beispiele.

Cari:
[1:05:58] Ja. Und ich finde das interessant, weil das sieht man tatsächlich dann wenn man über Menschen liest oder über Menschen Dokumentationen guckt, die sehr erfolgreich sind, dass die teilweise sehr penible Routine haben. Und ich hab das immer abgelehnt, weil ich dachte immer: Okay mein… das größte Gut, was ich habe durch meinen Beruf, ist meine Freiheit. Wieso soll ich mir diese Freiheit selber nehmen? Aber umso mehr ich das selber ausprobiere und umso mehr Dokumentationen ich gucke—ich gucke jetzt zum Beispiel gerade die Dokumentation über Bill Gates auf Netflix—da sieht man einfach, also die Leute, also solche Leute wie Bill Gates, die haben eine minutengenaue Routine jeden Tag. Der geht… jeden Tag ist der, ich weiß nicht wann, aber ich glaube um Punkt acht Uhr ist der im Büro. Und dann sagte seine Sekretärin oder Assistentin, wurde gefragt: "Ja kommt der mal zu spät?" Und sie sagt: "Nein, er ist jeden Morgen um Punkt acht Uhr im Büro." Und da muss… ich denke dann, da muss irgendwas dahinter sein. Ich zum Beispiel schaffe das nicht. Als wir hier eben verabredet waren, war ich wieder zehn Minuten zu spät. [Allerdings.] Was ist denn deine Routine, Manuel?

Manuel:
[1:07:05] Also ich habe tatsächlich nur eine kleine Routine, die ich dafür aber wirklich, ja, eigentlich schon seit Jahren genau so mache, und zwar: Direkt nach dem Aufstehen meditiere ich in der Regel zwanzig Minuten und das ist das allererste, was ich mache. Ich versuche es sogar so hinzukriegen, dass ich nicht mal auf mein Handy gucke, bevor ich das mache, dass meine Gedanken nicht gleich abgelenkt werden, weil meistens nachts irgendwelche Nachrichten kommen und Notifications. Es ist ein bisschen schwierig manchmal, weil mein Handy auch mein Wecker ist, aber… Ich meditiere zwanzig Minuten, dann frühstücke ich und entweder direkt davor oder danach, manchmal auch dabei, schreibe ich mein Journal. Und mein Journal ist einfach… es ist so etwas, das schreibe ich eigentlich weniger dafür, dass ich es mal lese oder das es… also es ist sowieso privat und das soll sowieso niemand lesen außer mir, aber selbst ich muss es nicht wirklich lesen, weil es geht mehr so darum, einmal alles aus dem Kopf raus zu bekommen. Also die Meditation hat mich schon gegrounded und hat mich schon so in den, auf den Tag eingestimmt und dieses Schreiben direkt danach hilft mir noch mal so alles raus zu bekommen, was irgendwie noch rumschwirrt vom Vortag an Gedanken, an Sorgen und dann ist das einfach raus. So und dann habe ich das Gefühl, jetzt ist das Blatt weiß und jetzt kann ich mich an den Tag begeben. Und eine Sache, die ich dann noch im Laufe des Tages mache, manchmal morgens, manchmal mittags, manchmal abends ist Sport. Und bei mir ist das Geheimnis so ein bisschen, dass ich mir, also ich finde es manchmal sehr gut, wenn man sehr niedrige Ambitionen hat, dafür aber es immer und ohne Ausnahme macht. Also ich hab zum Beispiel, also bei allen diesen Dingen eigentlich, also alle diese drei Sachen mache ich wirklich jeden Tag und in der Regel meditiere ich zwanzig Minuten, schreibe ich in meinem Journal, weiß ich nicht, ein paar hundert Worte und gehe vielleicht eine halbe Stunde joggen. Aber es gibt auch Tage, wo ich das alles nicht schaffe, aber dann mach ich's trotzdem. Aber meine Minimal-Hürde ist dann zum Beispiel fünf Minuten meditieren, einen Satz ins Journal schreiben und dreißig Liegestütze machen. Und das sind alles Sachen, die die, ja, maximal fünf Minuten dauern, das meiste sogar weniger. Also fünf Minuten meditieren und das Journal und die Liegestützen dauern vielleicht zwei Minuten, aber dafür mache ich es wirklich jeden Tag schon seit, ja, zum Teil Jahren und das ist für mich so ein bisschen das Geheimnis zum Erfolg. So mache ich es zum Beispiel auch bei Sprachen, beim Sprachenlernen, dass ich mich zwinge, jeden Tag ein ganz kleines bisschen zu machen. Und das sind so meine, meine wichtigsten Routinen.

Cari:
[1:09:55] Das klingt gut. Diesen Journal schreiben oder Tagebuch schreiben ist etwas, was ich auch schon öfters gehört habe und was ich eigentlich früher gerne gemacht habe, aber noch nie praktiziert habe als Routine. Ich glaube, das werde ich irgendwann mal ausprobieren.

Manuel:
[1:10:10] Und ich finde, der, der Trick ist… also was bei mir nämlich ganz lange… der Schalter, den ich umlegen musste bei mir im Gehirn, ist, dass das nicht gut geschrieben sein muss oder soll.

Cari:
[1:10:21] Ja. Das ist glaube ich mein Problem. Immer wenn ich angefangen habe, dachte ich: Okay, das soll im Nachhinein auch noch gut klingen, wenn ich mir das in einem Jahr angucke. Ich hab so ein, ein Journal, den ich schreibe, mit meinem Freund Konrad. Wir spielen immer zusammen Computerspiele und zwar immer das gleiche Computerspiel seit über zehn Jahren, ich glaube seit fünfzehn Jahren insgesamt. Und ich schreibe… ich hab das erst in einem Buch geschrieben und jetzt in einer App, da schreibe ich tatsächlich jedes Mal einige Worte zu unseren Spielen. Also ich, ich mache dann Notizen: Welche Karte haben wir gespielt? Welche Zivilisation haben wir genommen? Welche Schwierigkeitsstufe? [Welches Spiel?] Das heißt "0 A.D." Das ist so ein bisschen wie "Age of Empires", aber eine, also eine, wie heißt das, freie Version oder eine Open Source Version. Und das Witzige ist, dass wir immer manchmal, also meistens noch kleine Anmerkungen machen zu unserem Leben und das ist halt jetzt… über einen Zeitraum von zehn Jahren ist das extrem witzig, weil wir dann total dämliche Details aufschreiben aus dem Spiel, die vermischen mit irgendwelchen Sachen aus unserem Leben. So, keine Ahnung: "Konrad ist heute deprimiert, denn er hat keine Chips mehr zum Essen." Oder: "Er hat jetzt irgendwie einen neuen Job." Also da sind dann so kleine Sachen aber auch drin von unserem Leben. Aber es ist nicht darauf fokussiert, dass wir unsere, unser Leben beschreiben, aber trotzdem kann man anhand dieser Sachen jetzt über zehn Jahre nachvollziehen, wie sich unser Leben und unsere Freundschaft entwickelt hat. Und ich wünschte, ich hätte sowas mit allen Freuen, dass ich quasi… Ja, ich habe aber mit keinem anderen Freund so eine Routine, dass wir immer eine gleiche Tätigkeit machen.

Empfehlungen der Woche


Manuel:
[1:12:05] Ja da habe ich etwas, was sich gleich anschließt an das, was wir gerade besprochen haben. Und zwar benutze ich eine App auf dem iPhone die heißt "Streaks". [Echt?] Jetzt weiß ich gerade gar nicht, ob es die auch für Android gibt. Ich google das mal kurz.

Cari:
[1:12:21] Ist das diese hier, die ich…? [Genau, das ist Streaks.] Die habe ich auch! Ist ja witzig.

Manuel:
[1:12:26] Jo und das ist eine App, mit der kann man eben tracken, ob man bestimmte Dinge, die man sich vorsetzt, die man zum Beispiel jeden Tag oder jede Woche machen möchte, ob man die wirklich macht. Also man hakt die da im Grunde ab. Also es ist im Grunde so eine Art To-Do-App für Dinge, die man jeden Tag machen will, könnte man vielleicht sagen und…

Cari:
[1:12:44] Ja. Also wir haben jetzt noch eine App, die wir benutzen um…

Manuel:
[1:12:48] Genau. Tatsächlich ist es nur für iPhone, also tut mir leid für die, die jetzt… aber vielleicht gibt es sowas ähnliches bei Android auch. [Natürlich, ja.] Der Punkt ist einfach bei dieser App, dass man, also, sich freut, wenn jetzt zum Beispiel… ich kann ja mal kurz schauen, bei mir steht jetzt, dass ich seit fünfhundertsieben Tagen keinen einzigen Tag nicht meditiert habe. Also seit fünfhundertsieben Tagen meditiere ich jeden Tag und da freut man sich, das ist eine Motivation, diese Zahl aufrecht zu erhalten. Und auch wenn man es abhakt jeden Tag, dann ist das auch so ein kleines Glücksgefühl, ich hab's wieder geschafft. Und das würde ich empfehlen im, im Rahmen von Sprachen lernen, dass man sich eine, einen Task macht, einen Streak für mindestens zwanzig Minuten Deutsch lernen. Was auch immer man… ob das jetzt Seedlang ist oder was auch immer man aktiv macht an Übungen, dass man sich das rein macht: Mindestens zwanzig Minuten jeden Tag, egal was ist und das macht man jeden Tag. Und wenn man manchmal zwei Stunden macht, gut, aber diese zwanzig Minuten Minimum jeden Tag. Das würde ich empfehlen.

Cari:
[1:13:56] Ich habe mir die App eingerichtet, als ich abnehmen wollte und dann auch, ja während ich die App benutzt habe, habe ich tatsächlich auch abgenommen und als ich dann die App nicht mehr benutzt habe, nicht. Weil das sind ja nur kleine Sachen, die den Unterschied machen. Und zwar stehen da Sachen drin wie: Ich habe quasi jeden Tag bestimmte Bewegungen, die ich machen muss. Meinen einzigen Streak, den ich ohne, ohne darauf zu achten gehalten habe, war jeden Tag fünf Stockwerke Treppensteigen. Den habe ich jetzt seit sechsundneunzig Tagen. Alle anderen habe ich irgendwann nicht mehr weitergeführt, weil, ja, irgendwann ist man, ist man wieder raus aus der Geschichte. Aber ich habe dann zum Beispiel einmal auf, unter einer bestimmten Kalorien-Zahl essen, fünf Kilometer Fahrrad fahren, jeden Tag vier Kilometer spazieren, erst nach zwölf Uhr essen, und, das Einzige, was nicht mit Essen zu tun hat oder Sport ist: Vor neun Uhr aufstehen. Und tatsächlich hat das, also als ich irgendwann dachte, okay jetzt will ich wirklich abnehmen, habe ich das eingeführt, ich hab das bestimmt über drei Monate gemacht und in der Zeit auch, ja, einige Kilo abgenommen und wenn man, das muss man ja nicht dauerhaft machen, aber wenn man sich so ein Ziel setzt, wie ich will jetzt bis zum nächsten Jahr Deutsch lernen oder ich will zehn Kilo abnehmen oder ich will das und das machen, dann ist das auf jeden Fall eine gute Methode. [Motivierend.] Mensch, wir haben richtig viele Lebens-, Lebens-Tipps heutzutage… heute in der Episode. Wir zeigen eigentlich, wie unser ganzes Leben funktioniert, Manuel.

Manuel:
[1:15:25] Was ist deine Empfehlung der Woche?

Cari:
[1:15:27] Meine Empfehlung hat ausnahmsweise heute nichts mit Ordnung zu tun. Kannst du dir das vorstellen? [Kaum eigentlich.] Es ist trotzdem etwas typisch Deutsches und zwar ist es eine App, die ich jeden Tag nutze und die ich jedem empfehlen möchte, der Deutsch lernt und der Deutschland kennenlernen will, und zwar ist das die App der Tagesschau. Die Tagesschau ist die Nachrichtensendung der ARD. ARD ist der, ja, größte öffentlich-rechtliche Sender in Deutschland. Und das ist tatsächlich ein interessantes System, denn in Deutschland muss jeder eine Abgabe zahlen für öffentliches Fernsehen und zwar relativ viel und viele Leute, die neu in Deutschland sind, wissen das auch und denken: Warum muss ich jeden Monat 17 Euro oder 17,50 Euro für den öffentlichen Rundfunk zahlen? Und in Deutschland gibt es tatsächlich—das ist noch mal ein ganz eigenes Thema—aber in Deutschland gibt es ein Gesetz, das sagt: Wir wollen einen unabhängigen Rundfunk haben. Und zwar unabhängig vom Staat, unabhängig von privaten Interessen, unabhängig von Werbung. Und das ist uns so wichtig, dass wir unabhängige Medien haben, dass das richtig viel kostet. Also, warum das so teuer ist kann man noch mal getrennt diskutieren, aber ich finde tatsächlich die Qualität sehr gut und es ist nicht vergleichbar mit vielen Nachrichtenseiten im, ja, in anderen Ländern. Also in vielen anderen Ländern, in den USA zum Beispiel, gibt es gar nicht so etwas wie eine große App oder Sendung, die den Anspruch hat, neutral zu sein. Also die haben wirklich den Anspruch, dass sie neutral über Dinge berichten, das heißt sie sind, ja, sie gehören… diese, dieser, dieser Sender gehört niemandem und er ist auch nicht staatlich geregelt, sondern das sind unabhängige Journalisten, die für ganz Deutschland unabhängigen Journalismus machen. Und ich finde das als Deutschlerner interessant, dass man sich das mal anguckt, worüber in Deutschland überhaupt gesprochen wird. Und da sind relativ kurze Artikel in der App, man kann aber auch Sachen hören und Videos gucken und wenn man so ein bisschen wissen möchte, was in Deutschland gerade diskutiert wird und auch Deutsch lernen möchte, dann kann man sich jeden Tag mal ein paar Artikel dort durchlesen.

Manuel:
[1:17:52] Ja. Und, also das nächste, der beste Vergleich vielleicht noch, auch wenn es nicht genau das Gleiche ist, ist zu der BBC in England. [Ja, richtig.] Die ist ja auch durch öffentliche Gelder finanziert und in Amerika gibt es sowas, das ist noch vielleicht ein bisschen in die Richtung, das ist NPR, National Public Radio. Die sind auch, sagen wir mal, nicht ganz privat. Aber tatsächlich ist das in Deutschland schon ein sehr spezielles System und ich finde es auch eine gute Übung—ich will jetzt nicht auf Amerika rumhacken oder auf dem Nachrichtensystem dort—aber wenn man sich einfach mal eine normale Nachrichtensendung anschaut, egal von welchem Sender in den USA—CNN, MSNBC, FOX News, was auch immer—und das mal vergleicht mit den Nachrichten von der Tagesschau um 20 Uhr, was die meisten Deutschen… ich weiß nicht, ob die meisten Deutschen es gucken, aber es ist die größte Nachrichtensendung. Die größte NachrichtenSendung in Deutschland ist die Tagesschau, die kommt jeden Abend um 20 Uhr. Und wenn man diese Sendung mal vergleicht mit einer typischen Nachrichtensendung in den USA, es ist einfach ein sehr großer Unterschied, weil die Tagesschau sich eben nicht durch Werbung finanziert und deswegen, ich sag mal, sehr viel beruhigter und sehr viel, ja, ich finde einfach professioneller berichtet. Also es ist sehr viel sachlicher, es ist… geht nicht um Emotionen, es geht nicht darum, die Leute da zu behalten durch Emotionen und durch Explosionen und was nicht alles, sondern sie berichten wirklich die Nachrichten.

Cari:
[1:19:31] Ja, und das ist wirklich interessant, weil das, das Interessante ist, ich hab jetzt grad mal nachgeguckt wie viele Leute das gucken: Die Tagesschau wird jeden, jeden Tag von zehn Millionen Leuten geguckt und zwar ohne dass sie, ja, ohne dass sie die Leute künstlich da im Programm behalten müssen. Das heißt, weil sie eben keine Werbung machen müssen, weil sie eben nicht durch Emotionen zum Beispiel Nachrichten verzerren müssen, was ja einfach, ja, Menschen, die, oder Nachrichtensender, die sich durch Werbung finanzieren, die müssen ja konkurrieren und da ist natürlich die Nachricht mit dem meisten Sensationsgehalt ist dann die Sendung, wo man einschaltet und in Deutschland ist das tatsächlich so, dass die Leute diese Sendung gucken, obwohl sie vielleicht objektiv gesehen langweiliger ist, aber sie schätzen sie und gucken sie, weil sie eben langweiliger vielleicht ist und auch neutral ist und vor allem aber auch wirklich guter Journalismus ist.

Manuel:
[1:20:31] Genau. Also auf tagesschau.de gibt es auch geschriebene Artikel und sie machen auch noch andere Nachrichtensendungen zu anderen Uhrzeiten, aber die Hauptsendung heißt einfach Tagesschau. Tagesthemen kommt dann noch mal später. Tagesschau ist immer um 20 Uhr und kann man sich auch auf der Seite anschauen direkt nachdem sie gelaufen ist oder ich glaube auch sogar live um 20 Uhr deutscher Zeit. Und das ist wahrscheinlich auch eine gute Übung für Leute, die Deutsch lernen.

Cari:
[1:20:57] Und in der App kann man tatsächlich Artikel lesen, viele Artikel sind auch noch mal als Audio gesprochen und das finde ich eine gute Übung auch. Das heißt man kann den Audio hören und dabei den Artikel mitlesen. Es sind nicht alle, aber viele.

Manuel:
[1:21:12] Das ist ja wie unser Podcast. Wenn man hier nach anderthalb Stunden immer noch mehr hören möchte, kann man das machen.


Lied der Woche: Deutschland



Manuel:
[1:21:23] Und zwar habe ich ein Lied ausgewählt mit der Textzeile, passend zum heutigen Thema: "Wir stehen auf Ordnung und Sauberkeit." Und das Lied ist von den Prinzen, eine bekannte deutsche, ja, ursprünglich Acapella-Band. Also sie haben ursprünglich gar keine Instrumente benutzt. Und das Lied heißt "Deutschland". Und man muss ein paar Worte zu diesem Lied glaube ich sagen, denn das Lied wird, glaube ich, von vielen missverstanden. In diesem… also man kann eigentlich sagen, dieses Lied trieft vor Ironie. In diesem Lied wird Deutschland beschrieben und da sind sehr viele Zeilen drin, die auf den ersten Blick, wenn man das jetzt wörtlich nehmen würde, sehr positiv klingen, die aber in Wirklichkeit eine Kritik sind an Deutschland, ja? Also ich kann ja mal vorlesen, hier steht zum Beispiel in dem Songtext: "Wir sind die Allerbesten in jedem Sport, die Steuern hier sind Weltrekord, es kann jeder hier wohnen, dem es gefällt, wir sind das freundlichste Volk auf dieser Welt." Da steckt viel Kritik auch an Deutschland mit drin und gleichzeitig ist es aber auch nicht eine reine Kritik an Deutschland. Also dieses… hier wird viel auch zwischen den Zeilen gesagt und ich glaube, dass das einerseits, ja, ein kritischer Blick auf Deutschland ist und es wird sich dort auch an den Stereotypen abgearbeitet—deswegen ja auch dieses "Wir stehen auf Ordnung und Sauberkeit", ja, das wird da so explizit gesagt—aber gleichzeitig ist es schon auch eine Liebeserklärung an das Land. Also ich glaube nicht, dass sie… dass dieses Land… dass dieses Lied gegen Deutschland ist oder anti-deutsch. Und ich habe auch ein Zitat gefunden von dem Frontmann der Prinzen, Sebastian Krumbiegel, ein Zitat aus einem Interview, wo er sagt, das Lied sei "eine kontroverse Zustandsbeschreibung unseres Heimatslandes". Insgesamt habe die Gruppe "eine kritische Meinung, die sie ganz einfach und ohne erhobenen Zeigefinger und ohne große Moralkeule äußern" würde. Und dann habe ich einen YouTube Kommentar unter dem offiziellen Musikvideo gefunden, den ich auch nämlich sehr passend fand, weil eben sehr viele Leute entweder denken, dass ist komplett gegen Deutschland oder es wäre eine Verherrlichung, also die sozusagen die Ironie nicht verstehen, und er schreibt: "Witzig, wie sich die Generation der sozialen Verblödung über dieses Lied streitet. Falls ihr noch etwas Denkvermögen besitzt…" Okay, ist etwas hart ausgedrückt, hier, dieser Kommentar. "Dieses Lied ist eine Liebeserklärung mit Selbstkritik. Es ist weder eine einseitige Verherrlichung von Deutschland noch ein Anti-Lied, wie es viele denken." Und ich denke das stimmt.

Cari:
[1:24:27] Weil es ist ja auch im echten Leben so, dass wir unsere Ordnungsliebe hassen und lieben.

Manuel:
[1:24:32] Ganz genau. Genau. Also hier sind wirklich viele Aspekte in dem Lied wo man sagen kann: Ja, das ist einerseits wirklich schön an Deutschland und andererseits ist es aber auch schwierig. Also hier stehen… "Wir lieben unsere Autos mehr als unsere Frauen, denn deutschen Autos können wir vertrauen." Natürlich sind viele Deutsche wirklich stolz auf, auf die Autos die Deutschland produziert und herstellt und gleichzeitig führen wir es vielleicht manchmal ein bisschen zu weit. Naja, die nächste Zeile: "Gott hat die Erde nur einmal geküsst, genau an dieser Stelle wo jetzt Deutschland ist", ist natürlich definitiv ironisch. Also ich finde es ein schönes Lied und es gibt zwei… ich verlinke zwei Versionen, einmal das Original von 2001 auch mit, mit dem Video und dann gibt es jetzt ein Album von den Prinzen von 2015, wo sie ein Konzert live in der Oper gegeben haben und das verlinke ich auch, diese Live-Aufnahme aus der Oper, weil das finde ich musikalisch eigentlich viel schöner.

Cari:
[1:25:33] Ok, mach das. Ich kenne, kannte das Lied tatsächlich noch nicht, also interessant. Habe auch ich etwas Neues erfahren, Manuel. [Sehr gut.]

Eure Fragen

Manuel:
[1:25:45] Ja, wir haben schon einige Fragen bekommen über unsere Website easygerman.fm. Wenn man da ganz nach unten scrollt ist ein großer, grüner Button und da könnt ihr uns eure Fragen entweder schreiben oder ihr könnt auch eine Audio-Datei oder ein Video einfach hochladen und dann können wir eure Stimme hier im Podcast abspielen und das wäre mir fast noch am liebsten [Ja, das finde ich gut.] weil das irgendwie schön ist, wenn wir auch hören, wer, wer dahinter steckt. also wenn ihr das hinkriegt technisch—und das ist nicht schwer, ihr könnt einfach mit dem Smartphone ein Video aufnehmen und das dann dort hochladen—freuen wir uns und diese Woche haben wir eine Frage von Eddie aus Indonesien und er fragt… [Hallo Eddie! Ja?] "Was ist der Unterschied zwischen Kumpel und Freund?"

Cari:
[1:26:37] Oh. Das ist eine nicht so schwierige Frage. Also ich würde sagen, "Kumpel" ist einfach ein umgangssprachliches Wort für "Freund" und, ja, man kann… "Kumpel" kommt glaube ich ursprünglich aus dem Bergbau, das können wir vielleicht kurz mal nachschlagen.

Manuel:
[1:26:55] Ja, das stimmt, ich glaube, es waren ursprünglich…

Cari:
[1:26:59] Kumpel: "Arbeiter im Tage- oder Untertagebau, der unmittelbar beim Abbauen und Fördern beschäftigt ist." Und umgangssprachlich: "Person, die bei gemeinsamen Unternehmungen sehr zuverlässig ist." Also ein Freund ist im Prinzip alles. Das ist quasi der, der Hauptbegriff, den man für Freunde hat, ist "Freund" und "Kumpel" ist jemand, der ein guter Freund ist würde ich sagen.

Manuel:
[1:27:26] Ein Kumpel? Nein! Ich würde eher umgekehrt sagen. Ich würde sagen ein Kumpel ist kein sehr guter Freund. Ein Kumpel ist halt ein Kumpel. Also ich hab viele Kumpel, aber ich habe nur ein paar enge Freunde. Ich würde jetzt zu meinen engsten Freunden nicht "Kumpel" sagen. Also Kumpel ist eher so, hey, das ist halt ein Kumpel von mir. Und was auch noch wichtig ist, das erklärt (nicht) sich dadurch, dass es eben aus dem Bergbau kommt, weil im Bergbau haben natürlich nur Männer gearbeitet oder, ich will nicht sagen "nur" aber ich glaube, es ist…

Cari:
[1:27:58] Aber es ist ja auch ein männliches Wort nur.

Manuel:
[1:27:59] Genau, es gibt nur männliche Kumpel. Es gibt einen männlichen "Freund" und eine weibliche "Freundin", das Wort gibt es in beiden Geschlechtern, aber man kann nur einen Kumpel, das ist immer ein Mann. Es gibt keine "Kumpelin" leider. Ist ein bisschen ungerecht, aber das kommt halt daher, dass ein Kumpel früher ein Mitarbeiter, ein Kollege war im Bergbau und dort gab es keine Frauen. Aber für mich ist ein Kumpel ein Freund, der jetzt nicht mein engster Freund ist.

Cari:
[1:28:28] Ja okay, vielleicht ist das tatsächlich so. Also ich gucke gerade schon nach, ich glaube, dass der Begriff auf jeden Fall aus dem Bergbau kommt und dass das einfach ein Kollege ist. Also im Prinzip das, was in anderen Bereichen ein Arbeitskollege ist, man benutzt ja auch das Wort "Kollege" für Freunde. Man sagt ja "das ist ein Kollege von mir" und das ist nicht unbedingt der engste Freund, aber ein, ein Freund. Ja und so ist vielleicht Kumpel auch. Ich benutze das Wort allerdings auch fast gar nicht mehr. Ich würde sagen, dass ist eher ein älteres Wort. Oder?

Manuel:
[1:29:01] Ja. Ich, genau… Und ich würde auch eher dazu, dazu abraten, es zu benutzen. Also ich finde man kann nicht… also wenn man sich nicht sicher ist, ob es passt. Man kann mit dem wort "Freund" nicht viel falsch machen, aber jemanden einen Kumpel zu nennen. Ich finde, wenn es nicht gerade perfekt passt, kann man da auch in ein Fettnäpfchen treten. Oh, das Begriff, den Begriff schreibe ich mir auf fürs nächste Mal. "Fettnäpfchen." Okay, also vielen Dank. Schreibt uns, schickt uns eure Fragen und dann, Cari, habe ich jetzt noch eine, ein wichtiges Announcement, denn das war unsere [dritte] letzte Podcast-Episode. Das war's! Wir machen keinen Podcast mehr, jetzt ist vorbei. Wie fandest du es?

Cari:
[1:29:44] Lüg… Ich fand's sehr gut, Manuel, aber ich finde, dass du unsere Zuhörer nicht aufs Glatteis führen sollst.

Manuel:
[1:29:50] Okay. Es ist natürlich ein Scherz. Wir machen den Podcast weiter, es macht uns bis jetzt sehr viel Spaß, aber tatsächlich ist das die letzte Episode, in der wir euch nochmal kostenlos die Vokabelhilfe und das Transkript zur Verfügung gestellt haben. Ab jetzt ist das verfügbar für alle, die uns jede Woche mit zwei Dollar pro Woche unterstützen. Zwei Dollar, das ist in den meisten Ländern weniger als ein Kaffee To Go. Und wenn ihr sagt: "Das ist es mir wert, euch diese zwei Dollar zu geben, damit ihr das überhaupt leisten könnt", denn es ist tatsächlich sehr viel Arbeit, dann freuen wir uns sehr und dann bekommt ihr einen Zugang zu diesem Podcast, wo dann diese Vokabelhilfe mit dabei ist, im Grunde so wie Untertitel für den Podcast und das volle Transkript und vor allem das Gefühl, ihr unterstützt uns und macht das hier überhaupt erst möglich.

Cari:
[1:30:49] Und ich möchte auch gerne nochmal erwähnen, warum das wichtig für uns ist, denn es ist tatsächlich so, dass du im Moment sehr viel Zeit in den Podcast steckst und die ganze Produktion übernimmst und das tatsächlich etwas ist, was, ja, weder ich noch du in Zukunft regelmäßig machen können, einfach weil, ja, du auch demnächst noch andere Pläne hast im Leben und ich auch tatsächlich Vollzeit schon damit beschäftigt bin, Filme zu drehen und unsere App aufzubauen. Und wir werden, das heißt wir werden im Prinzip auch nach jemandem gucken müssen, der unser Team verstärkt und uns gerade auf der technischen Seite hilft und wir haben dieses Ziel, dass wir, ja, uns das auch bald hoffentlich leisten können, unser Team zu erweitern und dafür brauchen wir wirklich Mitglieder und dafür hoffen wir sehr auf eure Unterstützung. Das heißt, wenn ihr ein Mitglied werdet, dann, ja, tut ihr das nicht nur um uns einen Kaffee zu kaufen, sondern ihr helft tatsächlich auch dabei, dass wir diesen Podcast weiter produzieren können und das ist unser großes Ziel. Also, ja. Wenn ihr ein Mitglied werden möchtet freuen wir uns sehr darüber und ihr bekommt auch etwas tolles dafür. Werdet gerne ein Mitglied und zum Dank möchten wir jetzt nochmal uns bei einigen bedanken, die schon Mitglied sind, nämlich bei den ersten Menschen, die sich angemeldet haben, sobald sie diesen Podcast gehört haben und das sind nämlich: Mai, Jishen, Xuanji, Marc, Amanda, Peter, Jianjing, Sandor oder Sandor, Alex, Gabriel, Faria und Tomáš. Es sind noch einige mehr, du hast gesagt das sind jetzt schon, wie viele Leute sind das?

Manuel:
[1:32:37] Über siebzig haben sich schon angemeldet.

Cari:
[1:32:39] Über siebzig und wir möchten uns bei euch bedanken, dass ihr schon ein Mitglied seid von unserem Podcast hier bei Patreon.

Manuel:
[1:32:47] Vielen Dank und so oder so bis nächste Woche.

Cari:
[1:32:51] Bis nächste Woche. Tschüss!

Manuel:
[1:32:52] Ciao.

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2: Auf Krawall gebürstet

www.easygerman.fm/2Ist David Hasselhoff für den Fall der Berliner Mauer verantwortlich? Cari beantwortet diese und andere Fragen zu "The Hoff", der in Deutschland äußerst populär ist. Außerdem beklagt sie das Späti-Sterben in Berlin und empfiehlt Deutschrap und Deichkind. Manuel erklärt das Wort "Schnappsidee" und freut sich über seine Freundschaften. Janusz definiert, was "Philosophie" überhaupt bedeutet und unsere Zuhörerin Jacinta sorgt mit ihrer tiefgründigen Frage dafür, dass Cari und Manuel viel länger podcasten als eigentlich geplant.


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Intro


Thema der Woche: David Hasselhoff


Eine schwierige Entscheidung: Hasselhoff oder Bananen


Ausdruck der Woche: Schnapsidee


Das nervt: Späti-Sterben


Das ist schön: Freunde


Janusz philosophiert: Was bedeutet Philosophie?


Empfehlungen der Woche


Lied der Woche: Die Gang ist mein Team


Eure Fragen



Transkript

Intro

Cari:
[0:15] Hallo Manuel!

Manuel:
[0:16] Hallo Cari!

Cari:
[0:17] Heute schon wieder zurück bei unserer zweiten Episode.
Manuel:
[0:20] Ist erst eine Woche her.

Cari:
[0:23] Das gibt's nicht. Ich bin total aufgeregt heute, weil heute habe ich endlich realisiert, was wir hier machen.

Manuel:
[0:28] Wie das hast du heute realisiert? Wir arbeiten da seit Wochen dran und du hast heute realisiert, was wir machen?

Cari:
[0:30] Ja, weil letztes Mal haben wir einfach etwas aufgenommen und dann… Ja, ich habe gar nicht so richtig an das Publikum gedacht. Und jetzt habe ich schon herausgefunden, dass das schon ein paar tausend Leute sich angehört haben und denke wow! Aber das Schöne an dem Podcast ist ja, dass du eben nicht an das Publikum denkst, was ein bisschen anders ist als bei YouTube. Bei YouTube, wenn ich vor der Kamera stehe oder generell wenn ich vor der Kamera stehe, denke ich daran: Ok, mir guckt jemand zu. Und beim Podcast, das Besondere an dem Medium ist, glaube ich, dass du, zwar dran denken kannst, dass dir jemand zuhört, aber im Endeffekt bist du halt, so wie wir jetzt, in einem kleinen Raum ganz gemütlich, und du denkst nicht dran, deswegen bist du ganz privat und intim und fühlst dich einfach als würdest du dabei zuhören, wie zwei Menschen sich in echt unterhalten. Was wir ja auch tun.

Manuel:
[1:31] Und du hast mich auch gerade gefragt, ob ich aufgeregt bin und ich bin halt überhaupt nicht aufgeregt, weil wir sitzen hier einfach zu zweit und unterhalten uns ein bisschen, aber wenn man sich überlegt, dass das mehrere, viele tausend Menschen hören werden… Wenn die jetzt vor, wenn die jetzt hier sitzen würden, also wenn es jetzt ein Stadion wäre mit den ganzen Menschen, dann wär ich sowas von aufgeregt und das ist eigentlich völlig irrational.

Cari:
[1:55] Das hättest du jetzt gerade nicht sagen sollen, jetzt denke ich da dran…

Manuel:
[1:59] Du darfst dich nicht versprechen!

Cari:
[2:00] …dass wir auf einer Bühne sitzen und uns… [Richtig peinlich dann!] …und uns, ja, so wie bei dem Konzert, wo wir neulich waren, über das ich später noch sprechen werde. Da waren auch ein paar Tausend Leute. Das war auch sehr voll.

Manuel:
[2:14] Moment! Bevor wir zu deinem Konzert kommen es gibt ein paar wichtige Dinge, ein paar wichtige Hinweise, ein paar wichtige Dinge, die ich gerne kurz erwähnen möchte.

Cari:
[2:22] Manuel, was hat sich seit letzter Woche getan?

Manuel:
[2:25] Nummer eins: Wir haben schon nämlich auch einige Fragen bekommen. Dieser Podcast hat tolle Extra-Features und zwar ein Transkript. Transkript bedeutet man kann das was wir sagen, auch lesen. Und eine Vokabelhilfe. Was ist das? Cari, ich hab's schon so oft erklärt. Erklär du mal, was Vokabelhilfe ist!

Cari:
[2:48] Die Vokabelhilfe zeigt die wichtigsten Vokabeln aus dem Podcast und zwar jede Minute neu auf dem Display eurer Podcast-App. Das heißt ihr könnt einfach, wenn ihr den Podcast hört und gerne ein Wort nachgucken möchtet oder nicht verstanden habt, könnt ihr euer Handy aus der Tasche herausholen, auf die Podcast-App gucken und da stehen dann die wichtigsten zehn Vokabeln der aktuellen Minute.

Manuel:
[3:18] Genau! Das könnte jetzt mal probieren. Einfach mal euer Handy anmachen, wenn es nicht schon an ist, in die Podcast-App gehen und schauen: Seht ihr da die Worte die ich gerade spreche? Wenn ja, dann toll, dann habt ihr dieses Feature jetzt schon. Wenn nein, dann liegt es wahrscheinlich daran, dass die App, die ihr benutzt, das nicht unterstützt. Und da empfehle ich euch mal auf easygerman.fm zu gehen und dort gibt es einen Link "How to Subscribe" und da erklären wir mit welchen Apps das funktioniert.

Cari:
[3:52] Welche Apps können das schon mal nicht aktuell? Das sind… ist zum Beispiel Spotify?

Manuel:
[3:56] Ja, ich sag lieber welche es können, weil das sind… es gibt einfach ein paar Empfehlungen, die wir vielleicht haben. Auf dem iPhone ist Overcast sehr gut. Die sind alle kostenlos übrigens. Overcast, Apple Podcasts und Pocket Casts und auf dem… auf Android würden wir auch Pocket Casts empfehlen. Das ist auch wirklich mit Abstand, finde ich, die beste App auf Android und mit Podcast Addict funktioniert es auch, das ist auch eine populäre App. Die sind alle kostenlos und damit funktioniert die Vokabelhilfe. Und diese Vokabelhilfe ist jetzt in den ersten drei Episoden kostenlos und das Transkript und danach für unsere Easy German Members, unsere Mitglieder verfügbar. Und genau. Und da könnt ihr auch, wenn ihr auf unsere Webseite geht, easygerman.org oder .fm und dann auf "Membership" klickt, dann könnt ihr das dort lernen. So! [Manuel!] Jetzt haben wir noch was ganz Wichtiges und zwar müssen wir ein paar Leuten wirklich danken.

Cari:
[5:02] Ja. Denen wir letztes Mal noch nicht gedankt haben.

Manuel:
[5:05] Genau und das ist als erstes die Person, die unseren Intro-Jingle, unseren Intro-Song gemacht hat. Den habt ihr gerade schon gehört, in der ersten Folge auch schon und der ist zustande gekommen, indem wir euch gefragt haben. Das haben wahrscheinlich nicht alle gesehen, aber wir haben auf, auf ein paar sozialen Medien und auf YouTube vor einiger Zeit gefragt, ob ihr uns da helfen könnt und wir haben super, super viele super gute Vorschläge und Einreichungen von, von euch bekommen und es war keine einfache Wahl, aber wir haben uns entschieden für einen Intro-Song von Ian. Ian…

Cari:
[5:45] Hallo Ian!

Manuel:
[5:46] Hallo Ian, wir haben auch das einige Male jetzt schon telefoniert, kommt aus den USA, lebt aber in Kanada, und genau, ist ein Jungspund, ist ganz jung, ich glaube Anfang zwanzig, und hat das halt einfach mal so nebenbei gemacht, also… Applaus für Ian! Szenenapplaus.

Cari:
[6:04] Applaus für Ian.

Manuel:
[6:09] Und vielen Dank! Und wir werden dir noch eine kleine Überraschung schicken, Ian, und wir danken dir sehr. Dann haben wir zu danken der Nora, denn die Nora hat das Cover für unseren Podcast gemacht.

Cari:
[6:19] Hallo Nora!

Manuel:
[6:23] Auch da haben wir unglaublich viele Einreichungen von euch bekommen, unglaublich viele Vorschläge, noch mehr als für den Intro-Song, und da waren wirklich tolle Sachen dabei. Vielen, vielen Dank an alle, die uns das geschickt haben, aber danke vor allem an Nora, die diesen Vorschlag eingereicht hat und dann auch noch das mit uns ein bisschen weiterentwickelt hat und unsere spezifischen Wünsche, sag ich mal, umgesetzt hat und wir sind super glücklich mit unserem Cover. Und dann gibt es noch eine letzte Person, die ihr noch nicht kennt, die ihr jetzt gleich kennen lernt und das ist die Marit und die Marit hat uns eingesprochen: Themeneinsprecher, Themenansager, wie nennt man das? Ich glaube "Bumper" nennt man das im Radio eigentlich.

Cari:
[7:08] Ich weiß gar nicht, wie das heißt, aber ich würde sagen das sind die Einleitungen zu den nächsten Segmenten der Show.

Manuel:
[7:17] Genau. Ich glaube, wir nutzen das jetzt einfach mal und lassen Marit das nächste Segment ansagen.

Thema der Woche: David Hasselhoff

Cari:
[7:30] Jetzt geht's los, Manuel, ich bin schon aufgeregt, mit dem Thema der Woche. Diese Woche habe ich das Thema vorbereitet. Ich habe eigentlich sogar vielleicht zwei Themen, aber fangen wir erst mal mit dem Ersten an. Manuel, bist du schon aufgeregt?

Manuel:
[7:45] Ja, weil ich weiß das Thema schon, aber ich verstehe es nicht.

Cari:
[7:49] Okay, das Thema, um das direkt zu sagen, heißt David Hasselhoff und was verstehst du an dem Thema nicht, Manuel?

Manuel:
[7:55] Ich weiß nicht so richtig, wer das ist. Ich weiß, dass er irgendwie mal auf der Berliner Mauer, als es die noch gab, gespielt hat und irgendwie berühmt wurde dadurch, dass die Mauer gefallen ist… [Jein.] …und das ist so ziemlich das einzige, was ich über ihn weiß.

Cari:
[8:14] Okay Manuel, dann müssen wir mal ganz kurz über deine Kindheit reden. Denn David Hasselhoff ist in erster Linie dadurch bekannt, dass er in Deutschland, ja, in unserer Jugend eine Rolle gespielt hat, nämlich mit den berühmten Fernsehserien Baywatch und Knight Rider. Und da frage ich mich jetzt: Sind die wirklich an dir vorbeigegangen?

Manuel:
[8:35] Die sind komplett an mir vorbeigegangen. Ich habe zwar…

Cari:
[8:39] Was hast du denn gemacht mit fünfzehn?

Manuel:
[8:42] Du, ich habe auch mit fünfzehn nach der Schule manchmal Fernsehen geguckt, aber ich hab nie dieses Baywatch und was ist das andere? Knight Rider, habe ich nie geguckt. [Nee?] Nee.

Cari:
[8:50] Hast du das A-Team geguckt?

Manuel:
[8:53] Auch nicht. [MacGyver?] Auch nicht. Weißt du, was ich geguckt hab? "Hör mal wer da hämmert" [Das hab ich auch geguckt.] Und das auf Englisch, wie hieß das auf Englisch? Irgendwas mit "Family" Mo… nee, "Modern Family" ist was Neues.

Cari:
[9:08] Also die Sendung hieß "Tool Time". Aber so hieß nicht die Sendung, so hieß die Sendung in der Sendung.

Manuel:
[9:13] Die Sendung in der Sendung, ja.

Cari:
[9:14] Also "Hör mal wer da hämmert" war später. Und davor, ich glaube da war ich wirklich noch klein, da war ich so zehn, elf, zwölf, da gab es noch weniger Serien und da haben wir uns noch an das geklammert, was wir hatten, nämlich Baywatch, Knight Rider, ja es waren in Deutschland, würde ich sagen, ausschließlich amerikanische Serien populär in meiner Kindheit und in meiner Jugend. Und aus irgendeinem Grund lief Baywatch hoch und runter auf ich weiß gar nicht mehr auf welchem Kanal, aber es war sehr populär. Knight Rider war auch sehr populär.

Manuel:
[9:47] Es könnte auch sein, dass wir den Kanal nicht hatten. Aber Cari, wieso ist David Hasselhoff heute noch populär und heute das Thema der Woche?

Cari:
[9:55] Heute noch populär? Also folgendermaßen: Ich war letzte Woche beim Konzert. Die, die jetzt Easy German geguckt haben am Sonntag, wissen das schon, denn die haben das Video dazu gesehen und das ist so, dass David Hasselhoff es irgendwie geschafft hat, mysteriöserweise, nicht nur ein TV Star zu sein, sondern in Deutschland und zwar fast ausschließlich in Deutschland, eine Musikkarriere zu starten. Und Deutsche mögen ihn im weitesten Sinne, sage ich jetzt mal, einige mit Ironie, einige ohne Ironie. Und das ist etwas, was einfach fasziniert und zwar bis heute. Denn auch in Amerika ist er dafür bekannt, heute noch, dass er in Deutschland bekannt ist. Und viele Leute haben uns schon gefragt, also viele Amerikaner, was ist da los bei euch in Deutschland? Wieso feiert ihr David Hasselhoff so ab? [Was ist da los?] Ja, und das wollten wir rausfinden, deshalb sind wir zum Konzert gegangen. David Hasselhoff hat ja vor einigen Tagen zum Tag der Deutschen Einheit, dreißig Jahre Mauerfall ist jetzt gerade, und zum Tag der deutschen Einheit hat David Hasselhoff es sich nicht nehmen lassen, in einem großen Stadion in Berlin zu spielen, das zufällig bei uns direkt gegenüber ist, nämlich die Max-Schmeling-Halle und da haben wir uns einfach mal davor gestellt und Interviews gemacht und sind dann sogar auch noch aufs Konzert reingekommen. [Krass!] Und das war der Hammer. Ich habe jetzt aber mal etwas recherchiert, damit ich dir ein bisschen Hintergrund gebe, und zwar auf Wikipedia. Ich bin ganz weit gegangen. Also, weil (ich) mich das selber interessiert hat und ich gar nicht weiß, wie das gestartet ist. Also David Hasselhoff war eben bekannt vor allem durch die Shows und hat ein paar andere Sachen noch gemacht. "Nebenbei widmete sich Hasselhoff seinem Hobby Singen und Tanzen und veröffentlichte zwei in den Vereinigten Staaten wenig erfolgreiche Alben mit Liebesballaden, 'Night Rocker', 1985 und 'Loving Feelings' 1987." So dann sind paar Sachen passiert bla bla bla. "Durch einen Fernsehauftritt…" Also er ist dann wohl… "1988 sang er in einer Fernsehshow, bei der das Auto aus der Fernsehserie Knight Rider auf der Bühne präsentiert wurde, ein Duett mit dem Schauspieler Harald Juhnke." Also das war schon mal der große Start, er ist in Deutschland aufgetreten mit dem Auto und Harald Juhnke ein, ein deutscher Entertainer, der mittlerweile verstorben ist. Und dann passierte Folgendes: "Durch einen Fernsehauftritt wurde die Schwiegermutter des deutschen Produzenten Jack White…", nicht zu verwechseln mit Jack White von den White Stripes, der heißt nur so, ist auch Musikproduzent, produziert allerdings deutschen Schlager, "…auf David Hasselhoff aufmerksam, aufmerksam geworden und empfahl White eine Zusammenarbeit mit Hasselhoff. 1989 nahm Hasselhoff mit ihm zusammen das Lied 'Looking For Freedom' auf, das nach einem Auftritt in der Fernsehsendung 'Wetten, dass…?' in Deutschland teilweise über siebzigtausend mal am Tag verkauft wurde und für acht Wochen in den… den ersten Platz der Hitparade belegte." So das ist quasi der Ursprung der ganzen Geschichte. The Hoff wurde in einer deutschen Fernsehshow entdeckt, hat dann mit einem deutschen Produzenten zusammen ein Lied aufgenommen, was zufällig 1989 zum Mauerfall rauskam und ganz zufällig in das Thema Freedom passte.

Manuel:
[13:33] Achso. Ach deswegen ist diese Connection da, okay.

Cari:
[13:36] Genau. Und der Witz ist aber, weil David Hasselhoff ist natürlich ein witziger… ne witzige Person, und die meisten fassen das mit ein bisschen Ironie auf. Der Witz ist dann, dass er das selber ein bisschen ernst genommen hat, dass er dann… er hat dann in der Silvesternacht 1989, also nachdem die Mauer schon gefallen war, also eigentlich sechs Wochen nach dem Mauerfall und neun Monate vor der Wiedervereinigung, hat er in diesem historischen Augenblick vor dem Brandenburger Tor gespielt und dort stand die Mauer aber noch und es gibt so eine, es gibt ein Video davon, wie er auf so einem Kranwagen steht, nach oben gefahren wird, und es sind wirklich, ich hab gerade gelesen, fünfhunderttausend Menschen waren da an der Berliner Mauer, die vor und hinter und auf der Mauer standen und er spielt "I've Been Looking for Freedom". Und das war so etwas wie eine Hymne zum Mauerfall. Und dieses Ding ist einfach so im Gedächtnis geblieben, dass er bis heute, sagen manche Menschen, als Scherz muss ich jetzt hinzufügen, dass wegen David Hasselhoff die Mauer gefallen ist. Manche glauben, das aber sogar wirklich.

Manuel:
[14:44] Obwohl es sechs Wochen später war, sein Auftritt sozusagen. [Richtig, ja.] Ich bin dir sehr dankbar, dass du das mir erklärt hast, weil das ist eine von diesen Dingen gewesen… Kennst du das, wenn man so weiß: Hier gibt es ein Thema, das wissen alle. Alle wissen was da los ist und ich weiß es nicht und es ärgert einen so ein bisschen, dass man das nicht weiß, aber man hat… es ist einem nicht wichtig genug, es zu recherchieren und endlich weiß ich, was Sache ist mit David… David Hasselhoff.

Cari:
[15:12] Also bei uns war das tatsächlich so, dass wir David Hasselhoff noch bis in unsere zwanziger Jahre verehrt haben oder eigentlich nach wie vor, aber mehr so als, naja du weißt ja, Deutsche sind nicht besonders… na die haben, haben es nicht so mit Bewegung, Rhythmus, Musik, Humor, all die Sachen, die anderen Menschen einfach fallen, fallen den Deutschen schwer. Und da ist es einfach… bei einer Party kommt das immer ganz gut, wenn man Musik spielt, die so lächerlich ist, dass dazu jeder tanzen kann. Deshalb ist, glaube ich, The Hoff auch in…

Manuel:
[15:45] The Hoff wird der genannt?

Cari:
[15:46] The Hoff, so wird er genannt, deshalb… also ich möchte ihn jetzt nicht verunglimpfen und sein Lebenswerk nicht verunglimpfen.

Manuel:
[15:53] Spricht er Deutsch? Hört er uns eventuell zu?

Cari:
[15:55] Er spricht glaube ich nicht so viel Deutsch, ich war ja jetzt gerade beim Konzert und da hat er nur "dankeschön", "dankeschön" geschrien.

Manuel:
[16:02] "Dankeschön."

Cari:
[16:04] Ja. Also, er kommt auf Partys gut an, er hat auch einige wahnsinnig witzige Videos produziert, vor… in einer Green Box, wo er dann davor tanzt, und die Videos, die erstrecken sich in unfassbar vielen Fantasien, was man so machen kann, mit einer Green Box und mit, ja, also es gibt ein Video, da, da tanzt er, dann fliegt er, dann wird er selbst… vermehrt er sich auf dem Bildschirm, also man sich plötzlich mehrere fliegende David Hasselhoffs, dann hält er einen Würfel in der Hand, der sich dreht…

Manuel:
[16:33] Das werden wir verlinken, dieses Video.

Cari:
[16:34] Hält dann, dann werden aus dem Würfel plötzlich zwei Würfel. In den Würfeln, die sich drehen, in seiner Hand ist nochmal David Hasselhoff drin. [Geil.] Also da wurden wirklich alle Special Effects benutzt, die man nur nutzen kann. Ich könnte da stundenlang drüber reden, denn es ist ein, eine Faszination, die sich um diesen Menschen herum rankt. Und als wir dann beim Konzert waren ist uns dann auch… also ich bin sehr gespannt auf die Reaktionen auf das Video. Wir nehmen ja diese Episode jetzt am Freitag auf. Am Sonntag kommt das Video raus, das Video ist schon geschnitten. Und das Video, musst du dir vorstellen, wir interviewen Menschen, und zu dreißig Prozent komplette Ironie mit ernstem Gesichtsausdruck. Dreißig Prozent der Leute sind einfach nur besoffen und feiern. Und dreißig andere Prozent, die nehmen das schon relativ ernst, was da passiert.

Manuel:
[17:24] Ja, da kann ich dir jetzt schon sagen, dass das niemand verstehen wird, weil #literalinternet. Also ich hab leider schon sehr häufig die Erfahrung gemacht, dass Ironie im Internet nicht verstanden wird von den allermeisten Leuten. Ich glaube, da wird es viele interessante Kommentare geben.

Cari:
[17:41] Unterschätz unsere Zuschauer nicht, Manuel!

Manuel:
[17:43] Das tu ich auch nicht, aber…

Cari:
[17:45] Ja. Das… ich glaube, dass es auch sehr schwierig ist wenn man sowieso das ganze Thema nicht kennt, zu verstehen, was da passiert. Aber wir haben, ich glaube, ein witziges Video draus gemacht, wo wir auch einige Videos und einige Szenen aus der Halle zwischendurch einblenden. Ich möchte dir jetzt mal kurz was vorspielen. Ich war nämlich sehr überrascht, was dann tatsächlich… ich habe mich wirklich gefragt: Wer geht dahin? Wer geht zum David Hasselhoff Konzert? Man muss dazu sagen, einige Leute wie ich, die wären da auch gerne hingegangen, ich würde aber niemals fünfundsechzig bis fünfundachtzig Euro für eine Karte ausgeben. Also es war…

Manuel:
[18:21] Wie seid ihr denn da reingekommen?

Cari:
[18:22] Über ein Presse-Ticket.

Manuel:
[18:25] Aha! Presse. "Presse" in Anführungszeichen.

Cari:
[18:28] Eigentlich haben wir uns da ein bisschen reingeschlichen, denn wir wussten gar nicht, dass wir auf der Gästeliste stehen und Max hat das dann einfach mal versucht, und da standen wir tatsächlich. Wir hatten nämlich angefragt, uns hat aber keiner geantwortet. Ja dann waren wir drin, plötzlich, mit vier Personen. [Großartig.] Es war auch gut, weil wir haben ja jetzt berichten können darüber. Das muss natürlich, da muss darüber berichtet werden. Das geht ja nicht, dass das keiner erfährt. Ja, ich war total überrascht, wer geht da hin, ich zeig dir jetzt mal, wie die Leute, also, was da für ein Publikum ist. Hier ist so zwischen einem Song.

Manuel:
[19:29] Der Wahnsinn. Der Wahnsinn.

Cari:
[19:33] Also sowas hört man ja nicht mal, so eine Begeisterung hört man ja nicht mal bei Leuten, die man, also, ich wirklich toll finde. Also es gab ja viele Leute, die in da wirklich toll finden, aber da waren auch viele Leute, die einfach aus Party-Gründen da hingegangen sind, weil die dachten: David Hasselhoff ist in der Stadt, der spielt da so ein paar Schlager-Songs, das wird bestimmt witzig. Und die haben da einfach abgefeiert, die Leute. Und es hat mich schon überrascht, weil da waren wirklich Leute von fünfzehn bis fünfundachtzig. Da lief so viel verschiedenes Publikum in die Halle, wie ich es noch nie bei einem Konzert gesehen habe. Menschen, die sich angezogen haben, verkleidet haben, das sieht man auch im Video, Menschen, die sich die Originalmontur von David Hasselhoff an der Mauer 1989 angezogen haben, Leute, die sich als The Hoff verkleidet haben, die im Baywatch-Kostüm dahin gekommen sind mit, hier mit Rettungsbojen unterm Arm. Das war einfach eine völlige, abstruse und absurde Mischung an Leuten.

Manuel:
[20:30] Ich habe eine, eine kurze Anekdote, die mich, wo mich das sehr dran erinnert. Und zwar habe ich eine ganz ähnliche Erfahrung gemacht und zwar war ich vor sehr langer Zeit, an meinem sechzehnten Geburtstag auf einem Konzert von Die Ärzte, die wir in unserem Promo Video auf YouTube schon erwähnt hatten, eine sehr große deutsche Punkband, die es schon seit den achtziger Jahren gibt und die wirklich, ja, Fun Punk machen, und die haben ein riesiges Konzert gegeben in Berlin und hatten als Vorband, als Supportband, wobei das, glaube ich, sie sehr viel Geld gekostet hat. Also normalerweise ist eine Vorband ja eine kleine Band, die groß werden will und es war ein bisschen umgekehrt. Sie… Die Ärzte haben glaube ich sehr viel Geld dafür ausgegeben, dass das sein konnte, hatten sie die Village People da.

Cari:
[21:16] Ahh! Davon habe ich gehört.

Manuel:
[21:16] Und es waren, es waren einfach, weiß ich nicht, wie viele Leute da waren, vierzig Tausend oder so und die Hälfte von diesen ganzen Punks kam halt irgendwie im Bauarbeiter-Kostüm oder im… was gab's da noch alles für Kostüme? Es war so großartig. Und diese ganzen Punks und Ärzte-Fans tanzten zu YMCA, es war einfach großartig. Und die Band, Die Ärzte, stand am Bühnenrand und hat sich einen abgelacht. Die lagen auf dem Boden, die haben es einfach geliebt.

Cari:
[21:45] Das glaube ich, also, ich mein David Hasselhoff wäre auch, ja… der ist auch, der macht viele solche Events, was teilweise, ich glaube für ihn einfach reiner Spaß ist. Der hat übrigens beim Konzert auch noch mal den Baywatch Themesong selbst gesungen, obwohl er das ja in der Fernsehserie gar nicht tut. Und es gibt da eine wunderschöne Szene, die auch in unserem Video ist, wo er einfach so eine Rettungsboje nach oben hängt… hält und damit wedelt und dabei singt. Und am Ende zieht er auch noch sein Hemd aus, was dann bei einigen im Publikum für Ekstase sorgte und bei anderen für, eher, naja, weniger Begeisterung.

Manuel:
[22:24] What a time to be alive!

Cari:
[22:27] Manuel, ich glaub wir sparen das zweite Thema, ich hab's ja auch noch nicht genannt, für die nächste Sendung auf [Okay.] oder übernächste und machen jetzt mal weiter in unserem Programm aber…

Manuel:
[22:35] Wir haben ein strammes Programm.

Cari:
[22:38] Bist du bisher jetzt, ich hab jetzt viel selber geredet, bist du begeistert von… von dem Thema der Woche?

Manuel:
[22:41] Es sind keine Fragen mehr offen bei mir. Ich bin begeistert, dass ich jetzt diese Wissenslücke geschlossen habe bei mir.

Cari:
[22:48] Auf einer Skala von eins bis zehn, wie begeistert bist du mit den ganzen, über die ganzen Infos?

Manuel:
[22:54] Von David Hasselhoff? [Ja.] Ein sol… ein solides "Drei", würde ich sagen. Also ich bin sehr zufrieden, dass ich das jetzt weiß, aber ich muss mich jetzt auch nicht noch weiter mit dem Thema, glaube ich, beschäftigen.

Cari:
[23:04] Na gut, dann kommen wir jetzt wohl zur nächsten Kategorie.

Eine schwierige Entscheidung: Hasselhoff oder Bananen?

Cari:
[23:14] Und zwar ist meine Frage heute an dich: Würdest du lieber für den Rest deines Lebens David Hasselhoff Musik hören oder nur noch Bananen essen dürfen?

Manuel:
[23:24] Oh mein Gott! Darf ich ein paar Verständnisfragen vorher stellen? [Ja, gerne.] Also nur noch Bananen essen, das heißt ich kann immer noch trinken was ich möchte, aber alle meine Mahlzeiten bis zum Rest meines Lebens sind nur noch Bananen? [Richtig.] Und David Hasselhoff Musik, also immer wenn ich Musik höre ist es immer David Hasselhoff? [Ja.] Und was ist, wenn ich auf eine Party gehe und da läuft andere Musik?

Cari:
[23:46] Da läuft auch dann David Hasselhoff.

Manuel:
[23:49] Achso. Und auch im Supermarkt die Hintergrundmusik ist auch David Hasselhoff?

Cari:
[23:52] Wir befinden uns in einer fiktiven Welt, Manuel.

Manuel:
[23:54] Und okay. Beides klingt richtig, richtig, richtig furchtbar, vor allen Dingen weil Musik Hören… ich kann mir ein Leben ohne Musik Hören nicht vorstellen. [Ja, ich weiß.] Also ich bin wirklich… das ist für mich ein absoluter Teil von Lebensqualität und… aber gleichzeitig, ich glaube wenn ich nur noch Bananen essen darf… ich bin sowieso schon so, dass ich nur, also ich kann Bananen nur dann essen, wenn sie einen ganz bestimmten Reifegrad haben. Also sie müssen fast noch grün sein, aber gerade nicht mehr grün und wenn die auch nur ein bisschen zu, zu reif schon sind, dann esse ich sie nicht mehr. Deswegen, es wäre beides sehr schwierig. Ich glaube was ich machen würde…

Cari:
[24:36] Aber mit Bananen, die kann man ja auch zum Beispiel kochen, stampfen. Da kann man auch noch einiges rausholen.

Manuel:
[24:42] Trocknen.

Cari:
[24:45] So übrigens zu David Hasselhoff auch, der hat auch einige Cover Songs. [Ah ja, ok.] Es ist beides nicht so monoton wie es klingt.

Manuel:
[24:49] Ich würde, pass auf, ich würde sagen nur noch David Hasselhoff Musik, aber ich würde mein ganzes Leben dann mich darauf fokussieren, alle Instrumente zu lernen und Gesangsstunden zu nehmen, damit ich selbst schöne Musik machen kann.

Cari:
[25:07] Ah! Das ist… ist das legal in meiner fiktiven Welt? Da muss ich kurz drüber nachzudenken.

Manuel:
[25:09] Das hättest du qualifizieren müssen. Also das, das ist meine Antwort.

Cari:
[25:13] Ja, ich hoffe, The Hoff, falls du uns jetzt hörst, ich hoffe du freust dich über diese Antwort von Manuel. Er ist jetzt auch ein Fan.

Manuel:
[25:20] Ich bin mir sicher David Hasselhoff ist schon längst Easy German Member und Patron und alles.

Cari:
[25:26] Das, das wär was. Gut.

Manuel:
[25:27] Ok, kommen wir zur nächsten Kategorie.

Ausdruck der Woche: "Schnapsidee"

Cari:
[25:35] Manuel, was ist denn heute dein Ausdruck der Woche?

Manuel:
[25:39] Das ist ein Ausdruck, den ich letztens benutzt habe und dann ist mir klar geworden, dass der eigentlich sehr lustig ist und zwar… Cari, wenn, wenn du mich jetzt wirklich zwingen würdest, nur noch Bananen zu essen, würde ich sagen Cari, das ist eine Schnapsidee!

Cari:
[25:59] Die gute alte Schnapsidee.

Manuel:
[26:01] Und eigentlich muss man den Ausdruck gar nicht so sehr erklären, finde ich, weil "Schnaps" ist klar und "Idee" ist klar, was das bedeutet und zusammengenommen ist das halt eine Idee, also zumindest verstehe ich es so, die man hat, wenn man zu viel Schnaps getrunken hat und die dementsprechend nicht so gut ist.

Cari:
[26:19] Ja. Naja, also sie könnte auch potenziell gut sein, aber meistens hat es einen negativen Unterton. Also sagen wir eine Idee die aus einer Schnapslaune heraus geboren wurde. Und da hatten wir, hatte ich schon viele von. Hattest du schon mal eine richtige Schnapsidee, Manuel?

Manuel:
[26:38] Im, im Negativen? Oder im Positiven?

Cari:
[26:40] Na es kann ja was… also ich glaube in erster Linie bedeutet "Schnapsidee", dass es relativ spontan aus dem Affekt heraus getroffen wurde oder?

Manuel:
[26:48] Ich benutze es ehrlich gesagt immer so, wenn jemand irgendwas sagt, wo ich sag das ist völliger Quatsch, das ist keine gute Idee. Dann sag ich: Das ist eine Schnapsidee. Also bei mir hat's eigentlich immer eine negative Konnotation.

Cari:
[27:01] Der stimmt, das stimmt. Wenn man das so benutzt, dann stimmt das so. Aber wenn man jetzt, wenn ich dich frage: Hattest du schon mal eine richtige Schnapsidee? Dann wäre das Verständnis, dass es eine Idee wäre, die du jetzt übereilt getroffen hast, die nicht ausgereift war. [Achso.] Also der Podcast hier ist ja das Gegenteil von einer Schnapsidee, denn diese Idee hattest du schon vor über einem Jahr und dann hast du dir sehr viel Zeit genommen das detailliert auszuarbeiten und über Monate vorzubereiten. Eine Schnapsidee ist genau das Gegenteil, nämlich, du bist irgendwo, im besten Fall betrunken und dann machst du spontan irgendetwas, was du völlig unterschätzt hast. Sowas wie eine Schnapsidee wäre zum Beispiel: Wir fahren jetzt nachts um drei Uhr… gehen wir noch zu Fuß zur Tankstelle um noch ein Bier zu kaufen und sind eine Stunde unterwegs und eigentlich, eigentlich sind wir schon… haben wir schon genug Bier getrunken. Das wäre so eine typische Schnapsidee.

Manuel:
[27:54] Ja, stimmt. Oder ich kenne jemanden, der ist mal super betrunken nach einer Party zum Flughafen gefahren und hat sich einfach irgendein Ticket gekauft und ist nur mit dem was er anhatte, und seinem Personalausweis in irgendein anderes Land geflogen und ist am nächsten Morgen wieder halbwegs nüchtern aufgewacht und war in einem anderen Land.

Cari:
[28:14] Ist das eine echte Geschichte?

Manuel:
[28:14] Das ist eine echte Geschichte!

Cari:
[28:16] Jemand, den ich auch kenne? [Ne.]

Manuel:
[28:16] Das ist eine Sache, da würd ich sagen: Das war eine Schnapsidee!

Cari:
[28:23] Das war eine echte Schnapsidee, aber vielleicht ja mit einem positiven Outcome, wenn du dann plötzlich am Strand bist. Hast aber gar kein Portemonnaie dabei.

Manuel:
[28:30] Und kein Geld. Der musste sich dann nämlich auch Geld schicken lassen, erstmal, von Deutschland aus, damit er überhaupt irgendwas machen konnte. Gut. Also, das ist eine Schnapsidee. Ein guter Ausdruck.

Cari:
[28:42] Ja.

Manuel:
[28:43] So, jetzt kommt deine Lieblingskategorie.

Das nervt: Späti-Sterben

Cari:
[28:52] Das nervt! Mich nervt vieles, aber in dieser Woche nervt mich eine Sache… mehr als nervt! Also, es hat damit angefangen, dass wir vor kurzem einen neuen Späti hatten bei uns im, ja in unserer Nachbarschaft und wir haben uns sehr gefreut, dass…

Manuel:
[29:09] Moment! Was ist ein Späti?

Cari:
[29:11] Ein Späti? Das ist, achso. Das gibt es nur in Berlin. Das ist ein Kiosk. Ein kleiner Laden, ein kleines Geschäft. Und zwar das Besondere an dem Geschäft ist, dass das immer auf hat. Also zumindest dann, wenn die normalen Supermärkte schon zu sind. Also das ist so ein kleines Geschäft, was es… in vielen Ländern ist sowas normal, dass es solche Geschäfte gibt und in Deutschland ist das was Besonderes, denn es wird fast… oder sagen wir mal, es wird großteils, größtenteils von Migranten und deren Kindern und Kindeskindern betrieben. Also es ist etwas, was nicht ursprünglich aus Deutschland kommt, würde ich mal sagen und ein bisschen importiert wurde durch die Menschen, die ab den fünfziger, sechziger Jahren eingewandert sind. Und das ist etwas, was Deutschland unglaublich bereichert, nämlich kleine Geschäfte, in denen man ganz schnell was einkaufen kann, ohne dass man zum Supermarkt gehen muss oder ohne dass man… also selbst in der Nacht. Dort, wo wir in Berlin wohnen, kann ich rund um die Uhr alles kaufen. Ich kann zum Beispiel mitten in der Nacht sagen: Ich will jetzt… Weiß ich nicht, ich will mir jetzt Nudeln kochen oder ich brauche jetzt neues Klopapier und dann kann ich um drei Uhr nachts einfach um die Ecke gehen und dort ist ein Geschäft, was auf hat. Und jetzt ist es so, dass tatsächlich… Ja, das Problem ist, dass das Ordnungsamt anfängt, diesen Läden zu sagen: Ihr dürft sonntags nicht mehr auf haben. Sonntags, muss man sagen, ist ein Tag, alle die von euch, die in Deutschland…

Manuel:
[30:44] Der Heilige Sonntag.

Cari:
[30:45] …die in Deutschland schon mal waren oder leben, wissen das: In Deutschland ist am Sonntag alles geschlossen. Und ich kenne wenige Länder wo das so ist, aber… Ich glaub Deutschland ist fast das einzige Land, was ich kenne. Alles ist zu. Das heißt ich gehe zum Supermarkt, ich kann nichts einkaufen und das liegt tatsächlich in Deutschland daran… Ursprünglich hat das auch was mit der, ja mit dem christlichen Kalender zu tun. Sonntag ist ja der Ruhetag und der Tag, wo man in die Kirche geht. Es hat, aber seit dem Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts oder das… Ende des neunzehnten Jahrhunderts hat das vor allem arbeitnehmerrechtlich… Also man hat sonntags die Geschäfte geschlossen, weil man möchte, dass alle Menschen in Deutschland eine Möglichkeit haben, einen Tag auszuruhen und dann auch ihre Familien zu sehen. Das heißt, niemand soll an dem Tag arbeiten müssen, was natürlich heutzutage, also über hundert Jahre später, schon eine utopische Geschichte ist denn jeder… Ja, also viele Menschen arbeiten sonntags, weil sie es… entweder weil sie es müssen, weil sie Zugschaffner sind oder Arzt sind oder Krankenschwester oder auch weil sie es wollen, weil sie vielleicht selbstständig sind, weil sie, wie wir, an einem Sonntag unsere Episode rausbringen und dann ist es schon mal irgendwie komisch als Gesellschaft zu sagen: So, am Sonntag müssen alle ruhen, deshalb können auch die, die arbeiten müssen oder wollen, nicht in den Supermarkt gehen. Ok, lange Rede, kurzer Sinn: In Deutschland gibt es dieses Gesetz. In Berlin wurde dieses Gesetz nicht so ernst genommen lange Zeit lang und jetzt gibt es plötzlich eine Bewegung in der Politik, die das umsetzen möchte. Und die zwingt tatsächlich jetzt seit einigen Wochen die Spätis dazu, sonntags zu schließen. Und gestern waren wir noch bei dem Späti bei uns unten vor der Tür und haben dort ein, ja eigentlich vor kurzem erst, einen neuen Späti-Inhaber bekommen und sehr schnell sehr lieb gewonnen. Murat heißt er, ist auch Berliner, ungefähr so alt wie ich würde ich mal sagen und hat diesen Späti mit sehr viel Liebe geführt und übernommen, der da vor der Tür ist und wir gehen da sehr gerne hin, um abends mal ein Bier zu trinken oder einfach schnell was zu kaufen. Und der macht jetzt seinen Späti nach wenigen Wochen oder Monaten wieder zu, weil er sagt: Ja, wenn er sonntags schließen muss, kann er sich das nicht mehr leisten.

Manuel:
[33:10] Ja, weil die Spätis ja natürlich auch gerade von dem Sonntag leben, weil da eben alle normalen Supermärkte zu haben und dann… da haben, dann, das ist der Tag an dem die Spätis ihr Geld verdienen. Und wenn sie jetzt am Sonntag zu machen, was ist denn dann das Geschäftsmodell? Weil man sollte dazu sagen, dass in den Spätis, was übrigens für Spätkauf die Abkürzung ist, die Dinge natürlich ein bisschen teurer sind als im normalen Supermarkt. Also man bezahlt dafür, dass man jetzt mitten in der Nacht einkaufen kann, bezahlt man halt einfach ein bisschen mehr und wenn ich jetzt aber natürlich am Montag Nachmittag was brauche, gehe ich schon in den Supermarkt. Und deswegen haben die Spätis dann nicht wirklich eine Chance, zu überleben.

Cari:
[33:54] Ja. Also im Prinzip machen die ihr Hauptgeschäft abends, nachts oder eben am Wochenende, vor allem am Sonntag und ja. Ehrlich gesagt, ich hab mich jetzt nicht, noch nicht so ganz tief damit beschäftigt, was da… ja was da die politischen Positionen sind. Ich weiß nur, dass die meisten Parteien dagegen sind und sich da nicht… also die Späti-Besitzer haben keine Lobby und das Ding ist aber, dass es glaube ich sehr viele Menschen in Berlin betrifft und auch in anderen Städten wahrscheinlich, die das noch gar nicht gemerkt haben, dass jetzt demnächst Schluss ist, also dass viele Spätis schließen werden, dass die meisten, also alle Spätis am Sonntag zu haben werden und dann ist es gar nicht mehr möglich, sonntags zum Mauerpark Flohmarkt zu gehen und ein Bier zu kaufen, irgendwo auf dem Weg oder irgendwohin zu fahren, wenn man mal sich in Berlin bewegt, da sind viele Menschen sonntags unterwegs und die wollen schnell einen Snack kaufen, ein Wasser kaufen, ein Bier kaufen und das geht dann nicht mehr.

Manuel:
[34:52] Ja. Es klingt so, als wäre der Grund, dass es einfach kein Gesetz gibt, was sie mit einschließt und man hat das einfach jahrzehntelang… hat man gesagt: Ah, ist egal und jetzt sagt man halt: Nö, ist nicht egal. Und es fehlt irgendwie der Wille jetzt in der Politik, einfach ein Gesetz zu machen, in dem man sagt: Hey, wir wollen das aber, dass es das in dieser Stadt gibt und…

Cari:
[35:14] Ich bin auf jeden Fall jetzt schon auf Protest gebürstet und möchte mich demnächst ausführlicher damit auseinandersetzen, denn ich vermisse Murat jetzt schon.

Manuel:
[35:26] Ja. Okay, ein gutes Thema. Da haben wir ein bisschen etwas über Berlin gelernt und die Kultur hier und gleichzeitig, dass die Deutschen wirklich manchmal ein bisschen Regel-besessen sind.

Cari:
[35:41] Ja. Das kann man wirklich so sagen. Regeln, Regeln, Regeln, nichts als Regeln. Hauptsache Regeln. Der Sinn wird später nachgefragt. Du siehst, ich bin sehr angepisst von dem Thema. Das war jetzt der erste Späti meiner Umgebung, der wirklich, wo wir einfach schon so Freundschaft geschlossen haben. Da hat man die Nachbarn kennen gelernt, der hatte immer glutenfreies Bier für mich, der hat schon immer gesagt: "Da drüben ist dein Bier Carina" wenn ich reinkam.

Manuel:
[36:09] Ja, ja, ich glaube, das ist wirklich das, das… das weiß man vielleicht nicht, oder das können sich Leute, die auch nicht in Berlin wohnen vielleicht nicht so vorstellen, dass ein Späti halt nicht nur ein kleiner Supermarkt ist, der später auf hat, sondern dass das wirklich so eine kulturelle Sache ist, dass man… das da halt meistens derjenige, der den Laden besitzt, auch fast immer selbst arbeitet, dass man den kennt mit Namen, das der einen vielleicht kennt. Das ist halt was ganz anderes, das ist wirklich ja, das ist einfach, was Schönes. Das ist nicht einfach nur ein Supermarkt, der jetzt weg ist. Okay, kommen wir zu etwas Schönerem.

Das ist schön: Freunde

Cari:
[36:47] Was war denn schön diese Woche bei dir, Manuel?

Manuel:
[36:50] Ich hab etwas mir aufgeschrieben, Cari, das klingt vielleicht ein bisschen kitschig oder pathetisch, ich weiß es nicht, aber es ist einfach… weil mir ist das so klar geworden, gerade in der letzten Zeit. Ich war ja lange auf Weltreise, und bin jetzt erst seit einiger Zeit wieder in Deutschland und habe dadurch jetzt ganz viele Freunde, die ich lange nicht gesehen hatte wieder gesehen. Und ich habe einfach gemerkt, was das für ein unglaubliches Glück ist, wenn man Freunde hat. [Ja Wahnsinn, ne?] Ja, also wie viel einem gute Freunde geben und wie wichtig das ist, Freunde und Freundinnen zu haben, mit denen man irgendwie abends mal ein Bier oder einen Moscow Mule trinken kann und…

Cari:
[37:37] Durch dick und dünn gehen kann. Mit denen man Pferde stehlen kann.

Manuel:
[37:39] Ja und über alles reden kann.

Cari:
[37:41] Mit denen man Pferde stehlen kann.

Manuel:
[37:42] Das sind alles Ausdrücke der Woche, die wir uns aufsparen für einen anderen Termin. Genau und ja. Und ich meine sowohl, also ich habe eigentlich nur so eine Handvoll von richtig richtig richtig engen Freundschaften, die sind finde ich ganz besonders, aber genauso die vielen, vielen Leute, die ich seit fünfzehn, zwanzig Jahren, zehn Jahren kenne, aus dem Studium, die ich jetzt irgendwie wiedersehe nach Jahren. Es ist einfach immer richtig schön, so so Freunde zu haben. Und mir ist irgendwann nämlich auch bewusst geworden, dass vielleicht nicht alle Menschen dieses Privileg haben, also dass es, dass es manchmal einfach abhängig von den Lebensumständen und vielleicht ist man gerade umgezogen in ein neues Land und kennt niemanden und, und hat einfach vielleicht nicht so viele Freunde in dem Moment und das… Ja, das macht mich einfach glücklich. Das ist einfach schön.

Cari:
[38:33] Also ich kann das total nachvollziehen, denn ich habe das Gleiche und ich freue mich immer wieder. Also ich habe immer wieder so Momente, wo ich realisiere, wie glücklich und privilegiert ich bin, mit den Menschen um mich herum, die ich habe und ich weiß aber auch, dass das von vielen Menschen so ist, die nach Deutschland kommen, dass sie das schwierig finden, hier Freunde zu finden und ich glaube… ich hab da noch ein Video zu geplant, das habe ich jetzt schon seit mehreren Wochen eigentlich auf meiner Liste stehen, ich hab das auch schon vorgeschrieben, aber noch nicht aufgenommen. Und ich sagte schon mal so ein bisschen die Richtung in die es geht. Ich glaube nämlich, dass es in Deutschland wirklich noch… also (in) Deutschland sehr stark sind die Leute darauf ausgelegt, Freundschaften zu pflegen. Diesen Begriff gibt es auch im Deutschen, dass man also Freunde findet und dann diese Freunde, ja, pflegt wie eine Blume, die wächst oder so etwas, kann man sich das vielleicht vorstellen. Und wir haben ja schon mal ein Video dazu gemacht, und da haben tatsächlich viele Leute gesagt, dass sie ihre besten Freunde, die kennen die seit dem Kindergarten, seit der Grundschule, seit der Schule und dann spätestens im Studium. Und das Ding ist wirklich, dass man… also, das erzählen mir auch viele Menschen, die ich kenne, die nicht aus Deutschland kommen, dass sie das in Deutschland ganz besonders finden. Immer wenn ich denen Freunde vorstelle und sagst so… und dann fragen die: "Ja, wie lange kennt ihr euch schon?" Und ich sag so: "Ja, seit wir sechs Wochen alt sind." Im besten Fall. Ich habe einige Freunde, die kenne ich seit dem Kindergarten oder seit unsere Eltern sich in der Schwangerschaft kennengelernt haben. Und wir sind heute noch richtig gute Freunde und wir sind eigentlich so, ja, fast wie Geschwister, weil wir zusammen in der gleichen Straße aufgewachsen sind, in der gleichen Nachbarschaft und das ist wirklich außergewöhnlich. Das sagen immer wieder andere Leute. Und ich glaube, dass es in Deutschland so ist, dass man sehr darauf bedacht ist, Freundschaften zu pflegen, und dass man deshalb auch nicht, gar nicht ständig auf der Suche ist nach neuen Kontakten, und das macht es für Leute, die hier neu hinkommen, in Berlin vielleicht nicht so stark, aber ich glaube in kleineren Städten viel mehr, das macht das richtig schwierig, ja, wirklich gute Freunde zu finden, weil viele Leute schon sehr stark damit beschäftigt sind, ihre alten Freundschaften zu pflegen und gar nicht erwarten, dass sie bei zufälligen Gelegenheiten in einer Kneipe oder auf einer Party oder so, dass sie da jetzt schnell neue Freunde finden.

Manuel:
[41:02] Ja. Ne, ich glaube, das hast du gut beschrieben. Ich glaube, dass es vielleicht generell schwierig ist, im Erwachsenenalter neue Freundschaften zu machen, aber gerade in Deutschland ist das wirklich so: Man hat seine Freundschaften und die pflegt man und jetzt neue Leute kennenlernen, ja, wenn es passiert, okay, aber die meisten Leute sind definitiv nicht so auf der Suche nach neuen Freunden und wenn man halt hierher kommt aus einem anderen Land oder selbst nur aus einer anderen Stadt, dann ist es vielleicht wirklich schwierig, wirklich neue Freundschaften zu finden. Aber mit ein bisschen Ausdauer… Und ich finde, es ist, also ja… du hast es gesagt, in Berlin ist es natürlich einfach, weil es so viele Meetups gibt und und weil so viele Leute in der Situation sind. Also man kann dann einfach, es gibt glaube ich so ein Meetup das heißt "New in Berlin" und da gehen zweihundert Leute hin, die alle sagen: "Ich bin hier ganz allein und brauche Freunde." Und dann findet man natürlich neue Freunde, aber, aber klar, wenn man jetzt in irgendeinem Dorf ist, in einem anderen Teil von Deutschland, ist das wahrscheinlich noch viel schwieriger. Sportverein ist meine Empfehlung.

Cari:
[42:08] Ja, ich… also ich werde da auch einige Empfehlungen noch haben. Ich denke, das meiste geht tatsächlich über Hobbys. Mehr dann demnächst hoffentlich in meinem neuen Video: How to make friends in Germany.

Manuel:
[42:18] Teaser! Sehr gut. Okay, kommen wir zu dem jetzt schon liebsten Segment einiger unserer Zuhörerinnen und Zuhörer.

Janusz philosophiert: Was bedeutet Philosophie?

Manuel:
[42:33] Und diesmal haben wir Janusz gefragt: Was bedeutet eigentlich Philosophie?

Janusz:
[42:40] Der Begriff "Philosophie" kommt aus dem Griechischen und bedeutet wortwörtlich: "die Liebe zur Weisheit". Oder ich behaupte, dass das gleichbedeutend oder ganz ähnlich ist: "Die Liebe zum Wissen", auch. Und noch vor kurzem hat man das so ziemlich wortwörtlich genommen, das heißt jeder Wissenschaftler war gleichzeitig der Doktor der Philosophie. Ja? Humboldt war zuerst der Doktor der Philosophie und erst danach war er ein Geologe oder ein Biologe, ja? Und ich verstehe das auch so ein bisschen. Ich interessiere mich für die Philosophie, aber im Grunde habe ich einfach ein großes Interesse an dem, was um mich herum passiert und ich will möglichst alles wissen. Und ich habe jahrelang Geschichten von bestimmten kulturellen oder wissenschaftlichen Phänomen gelesen, wie zum Beispiel die Geschichte der Philosophie. Oder direkt danach die Geschichte der Kunst. Und später habe ich wirklich gezielt nach den verschiedenen Geschichten gesucht und sie mit großem Interesse gelesen. Und manche davon lese ich bis heute oder ich gucke mir Dokus an, weil manches will ich mir immer wieder erfrischen und immer wieder versuche ich, es noch besser zu verstehen. Und dadrunter sind so, so Sachen, die ich schon mit acht oder mit zehn gelesen habe, wie die Geschichte der Entdeckungen, ja? Oder die Geschichte der Erfindungen. Das ist doch so unglaublich interessant, wie man, wie verschiedene Wissenschaftler zum Beispiel entdeckt… die Elektrizität entdeckt haben. Wie später Tesla und Edison miteinander konkurriert haben und wie Tesla quasi kaputt gegangen ist an dieser Vermutung, was alles, was man alles mit der Elektrizität eigentlich machen kann. Und heute möchte ich es euch einfach empfehlen. Klar, ihr interessiert euch für die Philosophie, aber Philosophie ist viel mehr, als nur die, das, was wir heute als die reine Philosophie empfinden und verstehen. Philosophie ist einfach die Liebe zum Wissen. Die Energie, die wir haben um philosophische Bücher zu, zu lesen, um philosophische Probleme anzugehen, die ist so groß, dass sie natürlich alles mitnimmt. Die nimmt auch die Geschichte der Kunst zum Beispiel (mit). Wenn jemand von euch keine Geschichte der Kunst gelesen (hat), dann denke ich: Vielleicht hast du nicht genug Neugierde an deinem Leben, weil die Geschichte der Kunst gehört zu unserem Leben. Diese Geschichte erleben wir jeden Tag um uns herum. Es gibt so große, allgemeine(n) Geschichten, wie zum Beispiel (die) Geschichte der Welt oder (die) Geschichte der Entstehung der Welt, die Geschichte der Kriege, die Geschichte der Religionen, die Geschichte des Rechts. Es gibt aber auch kleinere Geschichten, die sich auf ein spezielles Phänomen fokussieren, wie zum Beispiel die Geschichte der Todesstrafe oder die Geschichte des Sklaventums oder die Geschichte der Medizin. Und so hoffe ich, dass es auch zu eurem Hobby wird, sich einfach in eurem Leben umzuschauen, um zu gucken: Was passiert? Was ist passiert? Woher kommt das? Warum ist das so? Und um dort bessere Chancen zu haben, um mehr zu sehen und mehr zu verstehen, müsst ihr wirklich jede Menge wissen. Jede Menge allgemeines Wissen braucht ihr noch bevor ihr anfangt, Philosophie zu studieren.

Manuel:
[47:32] Cari. [Manuel.] Hast du die Geschichte der Kunst gelesen?

Cari:
[47:35] Das habe ich jetzt gerade auch gedacht und nein, ich habe die nicht gelesen. Aber ich muss sagen, also erstens fand ich das sehr interessant, weil ich das tatsächlich nicht wusste, was das Wort Philosophie bedeutet und wahrscheinlich habe ich das schon mal gehört, aber dann wieder ausgeblendet und ich fand das sehr… ja, ich finde das sehr interessant, weil es natürlich am Anfang… die ersten Wissenschaftler waren ja Leute, die alles wussten und alles untersucht haben und auch alles wissen wollten und da war man… Also der Unterschied war erstmal, bist du eine gebildete Person, die sich mit Wissen auseinandersetzt oder jemand der sich nicht damit auseinandersetzt.

Manuel:
[48:13] Ja. Es gibt diesen Begriff, den ich sehr liebe, weil… also, beziehungsweise nicht den Begriff liebe ich, sondern dieses, diese Idee, die dahintersteckt, des "Rennaissance Man." "Rennaissance Man." Also jemand, der sich für alles interessiert, für alle Disziplinen, also so Leute wie Leonardo da Vinci, oder Darwin, die vielleicht heute für eigentlich so eine Sache oder zwei Sachen bekannt sind, die aber in Wirklichkeit sich für so viele unterschiedliche Dinge interessiert haben. Und ich glaube, Leonardo da Vinci, der hat ja irgendwie jahrelang nur Schmetterlinge untersucht. Dieser Drang nach Wissen. Ich finde das auch, ich muss sagen, dass ich, dass ich das vielleicht auf dem Niveau von Leonardo da Vinci natürlich nicht habe, aber dass ich zumindest auch jemand bin, der grundsätzlich… [Bescheiden, Manuel!] …neugierig ist in vielen Bereichen. Andererseits gibt es halt auch so Sachen, die mich wirklich… Also, wenn Janusz jetzt sagt: Wenn du nicht die Geschichte der Kunst liest, dann hast du scheinbar kein Interesse… bist du scheinbar nicht neugierig genug. Also ja, ich bin jetzt einfach nicht so kunstinteressiert. Ich weiß nicht, ob, ob ich mich dazu bringen könnte, so ein Buch zu lesen.

Cari:
[49:26] Ja, das kann ich gut verstehen. Ich kann das ja mal also aus dem Hintergrund von meinem Studium erzählen. Ich fand das sehr interessant, ich habe ja Geschichte studiert im ersten Studium und das, was mich immer fasziniert hat an der Geschichte ist eben die Geschichte. Also das, eigentlich das große Bild, so das Big Picture. Ich, ich… und das ist auch das, was bei mir hängen geblieben ist ehrlich gesagt, dass ich heute, wenn ich zum Beispiel sehe, es gibt jetzt Krisen, es gibt Katastrophen, es gibt Entwicklungen, die nicht schön sind auf der Welt, dann habe ich ein Verständnis dafür zu wissen, dass es immer Zeiten gegeben hat, in denen es Rückschläge gab und in denen es Entwicklungen gab und ich kann mir aber, in einem gewissen Sinne ist das auch philosophisch, ich habe das Gefühl, dass die Menschheit sich insgesamt weiterentwickelt, auch wenn es sein kann, dass wir uns jetzt vielleicht in einer Zeit befinden, in der sich einige Sachen rückentwickeln oder wir erstmal einige Enttäuschungen erleben. Also das ist das, was mir das Gute gegeben hat in der Geschichte und das, was heute immer mich noch fasziniert, nämlich die… so ein bisschen dadurch, durch mein Studium ein Verständnis dafür zu haben: Ok, es gab schon vor zweitausend Jahren Sachen und Arten und Weisen, wie sich Menschen verständigt und, ja zusammengefunden haben, die es heute noch gibt und die einfach unverändert sind. Es gibt so viele Ideen, Vorstellungen, moralische Vorstellungen, die über tausende Jahre gleich geblieben sind, dass… Zum Beispiel, nur mal als Beispiel, dass es, dass es so etwas gibt wie, wie Betrug in einer Beziehung. Also dass Beziehungen immer zwei Menschen sind. Natürlich gab es andere Formen, aber es ist immer so, dass die meisten Gesellschaften in den letzten zweitausend Jahren sind immer auf Beziehungen mit zwei Menschen aufgebaut. Es gibt in allen Religionen auch das Verbot des Ehebruchs, also es ist eine moralische Vorstellung, dass man sich treu bleiben soll, trotzdem passiert es, trotzdem ändert es sich nie. Also über zweitausend Jahre so diese Vorstellung ist gleich geblieben. Ich bin jetzt schon ein bisschen zu weit abgeschweift, aber das ist eigentlich das, was mich an all den Geschichten fasziniert. Und leider ist das im Studium meistens nicht passiert, dass viele Leute wirklich dieses große Bild im Kopf hatten, sondern es ist in vielen Bereichen so kleinteilig geworden, dass es mich dann irgendwann nicht mehr interessiert hat.

Manuel:
[51:45] Und ganz genau das… Ich hab nämlich nicht Geschichte studiert und hätte auch gar nicht die Geduld, so sehr in die Details zu gehen. Aber ich habe gerade erst vor vor kurzem das Buch "Sapiens" gelesen. "Sapiens - Eine kleine Geschichte der Menschheit" heißt das auf Deutsch, von einem israelischen Autor, das ist ja ein Super-Bestseller gewesen und das ist einfach so toll, weil es wirklich versucht die gesamte Geschichte der Menschheit in einem, nicht mal allzu dicken, Buch zusammenzufassen, und es ist so spannend geschrieben und genau wie du gesagt hast: Es zeigt so Dinge auf, die Erfindung des Geldes oder, ja, wie die, die, die verschiedenen Revolutionen, die agrikulturelle Revolution, die industrielle Revolution und was da eigentlich für, für Kräfte am Werk waren und wie das unsere Gesellschaft verändert hat. Das ist super spannend, so dieses Big Picture: Was ist eigentlich passiert, ist so spannend, ja.

Cari:
[52:44] Ja. Und wenn es eine Geschichte der Kunst gibt, die so geschrieben ist, und die so interessant ist, dass es… es gibt mittlerweile einige… Ich lese nicht so viele Bücher ehrlich gesagt, aber ich höre mir gerne Sachen an und ich gucke sehr gerne Dokumentationen und alles… ich setze mich auch sehr gerne mit Sachen auseinander, die ich, die mich eigentlich nicht interessieren, das… das hat mich zum Beispiel auch an diesen ganzen TEDx Format interessiert, dass es da wirklich darum geht, es auf den Punkt zu bringen. Und wenn das so, also so ist, dass sich das an jeden wendet, das sich jeder damit auseinandersetzen kann, dann möchte ich gerne alles wissen. Alles.

Manuel:
[53:18] Das stimmt. Ganz vieles einfach… hängt einfach damit zusammen, wie etwas erklärt ist. Ich merke das zum Beispiel auch immer bei diesem sehr auch beliebten großen Podcast "This American Life". Die können eigentlich über alles reden. Ich hab da noch nie… die machen seit, weiß ich nicht, zehn Jahren jede Woche eine Episode und die haben schon über allen möglichen Scheiß Folgen gemacht, also wirklich über alles was man sich vorstellen kann. Und zum Teil liest du die Beschreibungen und denkst dir: Also das Thema interessiert mich wirklich nicht. Und es ist einfach immer spannend, weil es ist einfach, kommt einfach auf die Darbietung an. Das stimmt wirklich.

Cari:
[53:52] Danke Janusz.

Manuel:
[53:53] Danke Janusz!

Empfehlungen der Woche

Manuel:
[53:59] Cari, was ist deine Empfehlung der Woche?

Cari:
[54:01] Soll ich anfangen? [Fang du mal an!] Okay, also ich habe eine Empfehlung, nämlich ein Album von einer deutschen Band, die heißt Deichkind und die haben jetzt vor kurzem ein neues Album herausgebracht, das heißt: "Wer sagt denn das?" Dazu gibt es auch eine gleichnamige Single. Und Deichkind ist so etwas, also ist eine Band, die ich sehr gerne mag und die schon sehr lange Musik machen. Es ist so ein bisschen zwischen, ja, kann ich gar nicht beschreiben den Musikstil, so zwischen Elektro-Party und Tanzmusik und Rap vielleicht angelegt? So zwischen all den…

Manuel:
[54:39] Ich finde, Deichkind ist was ganz eigenes. Man kann das eigentlich fast gar nicht fassen. Also diese Band hat fast… also Deichkind ist fast ein Genre, würde ich sagen, die haben ihren eigenes Musik-Genre erfunden, fast.

Cari:
[54:51] Es geht sehr weit auseinander zwischen paar… also die Bandbreite ist von Party-Musik bis zu gesellschaftskritische Musik, wobei die Songs sehr… na, wie kann man das sagen? Vom Stil her, also ich finde die Inhalte interessant, die dort besprochen werden und ich glaube, dass das für Deutschlerner ein, ein perfektes Album ist. Das ganze Album ist super. Da sind wirklich viele richtig gute Songs bei. Und was Deichkind machen oder was so ihr Stil ist, ist, dass die in den Texten sehr, sag ich mal, einfache oder marginale Sachen, detail… detailreich beschreiben. Und das kann etwas sein wie Autofahren oder eine Party oder Bier oder… oder auch Sachen wie, es gibt ein Lied, das heißt "Dinge". Und da geht es darum, wie wir Menschen mit Dingen umgehen, die wir kaufen, die wir wegschmeißen. Also eigentlich ein riesiges Thema, das aber dann ja witzig, kritisch und teilweise auch ironisch beleuchtet wird und es ist also… ja, die Texte sind auf Deutsch und sie sind glaube ich relativ gut zu verstehen. Und ich würde das einfach mal als, als Hörverstehens-Übung… also wenn man die Musik persönlich nicht mag, würde ich sie trotzdem hören als Hörverstehens-Übung, dass man sich einfach mal die Songs anhört und nur versucht durch Hören, durch die Worte, zu verstehen, worum es geht.

Manuel:
[56:26] Ja. Wobei ich sagen muss, das fällt… also selbst ich muss bei Deichkind aufmerksam zuhören. Wenn man das nur so im Hintergrund hört, dann versteht man eigentlich gar nicht, worum es gerade geht. Also es ist jetzt nicht so, ja, es ist schon poetisch, fast auf eine Weise. Also, die Texte sind jetzt nicht straightforward, sie sagen, was sie meinen, sondern es ist…

Cari:
[56:44] Ja, doch eben, mit dem neuen Album schon stärker als früher. Ja. Und da geht es wirklich… es geht dann teilweise um banale Dinge, die auch banal beschrieben werden [Ja? Okay.] und ich finde, das ist gerade das, was das ausmacht. Es ist eben nicht so… also das sind nicht so Sachen, die total doppeldeutig oder poetisch sind wie in vielen, vielen anderen Genres oder vieler anderer Musik, sondern da sind wirklich… teilweise macht die Sachen halt aus, dass die Sachen einfach so benannt werden, wie sie sind und ja.

Manuel:
[57:16] Okay, gut. Ich werde mir das Album anhören [Mach mal, Manuel!] und wir werden das verlinken in den Show Notes und heutzutage muss man ja gar nicht in den Plattenladen gehen, sondern kann das einfach im Internet hören. Egal wo man ist. Super!

Cari:
[57:28] So sieht's aus! Egal wo man ist.

Manuel:
[57:32] Meine Empfehlung der Woche ist viel langweiliger im Vergleich zu deiner aber vielleicht trotzdem gut. Und zwar, ich mache ja jetzt jede Woche diese Vokabelhilfe für unsere Zuhörerinnen und Zuhörer.

Cari:
[57:43] Gute Einleitung!

Manuel:
[57:47] Und natürlich, auf diesem Handy-Bildschirm, auf diesem Platz, den wir da haben, da ist natürlich immer Platz für eine Übersetzung. Und ich versuche immer die Übersetzung zu finden, die jetzt so, sagen wir mal, in dem Kontext wie wir das Wort benutzt haben, am passendsten ist. Aber Sprache funktioniert ja so, dass ganz oft es mehrere Übersetzungen gibt für ein Wort und je nach Kontext halt eine, ein anderes Wort besser ist. Und deswegen braucht man ein gutes Wörterbuch und mein Lieblings-Wörterbuch, mein Lieblings-Online-Wörterbuch ist das von PONS. Das ist, glaube ich, eine deutsche Firma. Ich weiß es nicht, vielleicht auch nicht. Habe ich jetzt nicht recherchiert, ist auch egal, jedenfalls haben die eine kostenlose Version auf pons.eu. Das werden wir auch verlinken natürlich.

Cari:
[58:36] 1978 in Stuttgart gegründet.

Manuel:
[58:38] In Stuttgart gegründet, okay. Und sie haben auf ganz, also ganz viele Sprachpaare. Also es ist nicht nur Deutsch-Englisch, sie haben wirklich ganz viele Sprachen. Man muss sagen, die Webseite ist wirklich ein bisschen nervig, weil sie hat… also Werbung im Internet ist okay, aber es ist wirklich sehr, sehr viel Werbung da drauf. Also das nervt ein bisschen. Aber andererseits, man geht ja nur kurz um ein Wort nachzugucken, insofern. Aber sie haben auch Apps und diese Apps kosten auch richtig viel Geld, muss man sagen. Also das, die kosten einfach so viel, wie auch die gedruckten Wörterbücher dann kosten, aber es lohnt sich. Also ich hab mir zum Beispiel… na, ich war jetzt lange Lateinamerika unterwegs und lerne Spanisch und ich hab mir halt einfach das Spanisch-Wörterbuch gekauft als App auf dem iPhone und da sind dann wirklich alle Übersetzungen drin, inklusive Aussprache mit Audiodatei, inklusive Verbdeklinationen und Erklärungen und so weiter. Wie ein gedrucktes Wörterbuch und das ist einfach fantastisch, weil es natürlich viel schneller ist, als ein gedrucktes Wörterbuch. Und das wollte ich einfach empfehlen für alle diejenigen, die Deutsch lernen und noch nicht ein Lieblings-Wörterbuch gefunden haben, denen würde ich PONS empfehlen, sowohl in der kostenlosen Variante. Ich glaub sie haben auch eine kostenlose App übrigens, da braucht man aber immer Internet. Das Tolle an denen, wo man eben Geld für bezahlen muss ist, dass sie eben auch komplett offline funktionieren, wenn man auf Reise ist, dann…

Cari:
[1:00:04] Das wäre jetzt meine Frage gewesen, warum denn dict.cc oder leo.org oder DeepL nicht reichen.

Manuel:
[1:00:10] Ja, also zum einen glaube ich, weil es wirklich ein, ein Wörterbuch-Verlag ist, der es ein bisschen anders darstellt und strukturiert. Ich mag einfach das Format und zum anderen, ja, diese Offline-Funktion ist, ist einfach sehr hilfreich, finde ich.

Lied Der Woche: Die Gang ist mein Team

Cari:
[1:00:29] Manuel, du hast gesagt, ich soll das Lied der Woche diesmal aussuchen und ich hatte eigentlich schon ein anderes Lied und dann habe ich dir eine Geschichte geschickt die Tage und du hast gesagt, das muss das Lied der Woche werden.

Manuel:
[1:00:40] Weil das ist der absolute Wahnsinn. Als du mir das geschickt hast. Das ist so eine krasse Geschichte und erfordert ein bisschen Erklärung, aber erkläre es bitte, Cari, weil es ist einfach geil.

Cari:
[1:00:53] Also es geht um einem, um einen deutschen Künstler, der heißt Capital Bra und ich kannte den schon vorher. Also ich hab schon öfters von ihm gehört, mal einen Song gehört. Was ich nicht wusste ist, dass er tatsächlich der erfolgreichste deutsche Künstler aller Zeiten ist, also er hat mehr Nummer Eins Hits als jeder andere und sogar mehr Nummer Eins Hits als die Beatles. [Der Wahnsinn.] Und wenn du dir die Musik anhörst, dann denkst… also sie ist auf jeden Fall nicht schlecht, würde ich sagen. Also ich bin jetzt auch nicht grundsätzlich abgeneigt, aber es ist auch… trotzdem bleibt, bleiben einige Fragen im Raum, wenn man sich überlegt… Das ist aber wahrscheinlich das klassische Generationen-Ding. Damals gab es halt nur die Beatles und heute denkt man sich so ein bisschen, also…

Manuel:
[1:01:40] Ja, das ist so wie früher, die, die Eltern der jungen Leute den Kopf geschüttelt haben über die Beatles, schütteln wir jetzt so ein bisschen den Kopf und sagen: Wie? Also, das kann man ja gerne hören, aber das kann doch nicht sein, dass diese Musik sich am allermeisten verkauft! Aber okay.

Cari:
[1:01:55] Also wie gesagt, er ist ein deutscher Rapper und der Witz ist jetzt, dass ein… er einen Song gemacht hat, ohne dass er selber aktiv daran beteiligt war, zumindest wenn man dieser Dokumentation glauben möchte aus dem deutschen Fernsehen. Dort gibt es eine Fernsehshow, die heißt Late Night Berlin, das ist eine, ja, Comedy-Show von Klaas Heufer-Umlauf, der schon längere Zeit bekannt ist in Deutschland als einer der, ja als einfach ein bekannter Comedian. Und der denkt sich immer einige ganz interessante Dinge aus. Ich weiß nicht, ob du die manchmal guckst die Show? [Ne.] Ja, ist, ich sag mal jetzt, einige Sachen in der Show sind nicht so, nicht so interessant, aber der hat einige richtig gute Beiträge und das ist jetzt einer der richtig guten. Er hat sich gedacht, ich mache einen… ich hätte gerne mal einen Nummer Eins Hit. Ich hab schon viele Sachen gewonnen, aber Musik habe ich noch nie was erfolgreiches gemacht. Und wie mache ich das? Natürlich mit einem Artist, mit einem Künstler, der für Nummer Eins Hits bekannt ist. So, und dann hat der jetzt tatsächlich dazu einen Bericht gemacht, also das ist auch ein YouTube Video, was wir auch verlinken und in diesem YouTube Video, was erst im Fernsehen gelaufen ist, in diesem Beitrag, sieht man also seine Strategie. Seine Strategie ist: Er lädt den Rapper Capital Bra in sein Studio ein für ein Vorgespräch. Also das Vorgespräch soll dazu dienen, dass sie sich darüber unterhalten, worüber sie sich dann in der Fernsehshow unterhalten. Ich weiß nicht, ob das üblich ist bei Fernsehshows, aber das ist eben die Story. Er kommt da hin und auf dem Weg wird er schon gefilmt, während des Gesprächs wird er gefilmt, und beim Wegfahren wird er noch mal gefilmt und verfolgt, wie er durch Berlin fährt.

Manuel:
[1:03:48] Alles mit versteckten Kameras.

Cari:
[1:03:49] Mit versteckten Kameras. Und aus diesem Material will dann Klaas eben einen Nummer Eins Hit machen und zwar mit, mit den Worten von Capital Bra. Und dann, der Witz dabei ist so ein bisschen, dass er ihm versucht, bestimmte Sachen in den Mund zu legen. Also er möchte gerne, dass er bestimmte Sachen sagt und zwar die Sachen, die halt in seinen Rap-Songs sonst so…

Manuel:
[1:04:11] Autos, Uhren, Drogen.

Cari:
[1:04:13] Autos, Uhren, Drogen sind, glaube ich, die großen Kernthemen. Und das schafft er auch. Und das… wie er das macht, das ist ganz witzig. Diese Dokumentation dauert glaube ich knapp zwanzig Minuten und dann dieser Song, der dabei rausgekommen ist, ist auch, ja, ist auch großartig, weil das so ein typischer Song ist, ja, wie nennt man diese Songs? [Deutschrap.] Deutschrap mit Auto Tune und das klingt einfach… das klingt wie ein professionell gemachter Song und dann sieht man aber so ein bisschen hinter die Kulissen, wie der gemacht wurde. Und das ist witzig, weil ich hab das Video erst… ich hab erst den Song gehört und dann das Making Of und dacht so, ja, die beiden haben zusammen einen Song gemacht.

Manuel:
[1:04:55] Nein.

Cari:
[1:04:56] Also ich bin auch darauf reingefallen. Ja, wir verlinken euch mal den Song. Es ist einfach etwas, was diese Woche bei, in Deutschland viral gegangen ist und das Lied und die Dokumentation, also das Lied vor allem, war trending Nummer Eins Topic in Deutschland bei YouTube diese Woche und hat innerhalb von vierundzwanzig Stunden glaube ich 1,5 Millionen Views bekommen und hat jetzt schon über 3,6 Millionen Views.

Manuel:
[1:05:25] Ich würde empfehlen, es andersrum zu gucken, so wie ich. Weil du hast es mir in der richtigen Reihenfolge geschickt: Erst die Doku gucken, was er da gemacht hat und dann das Lied, was sie daraus gemacht haben und es ist wirklich eine sehr sehr großartige Aktion.

Cari:
[1:05:38] Gut Manuel, dann sind wir jetzt schon fast am Ende der Episode, aber wir haben noch was Wichtiges.

Manuel:
[1:05:45] Genau und das sind:

Eure Fragen

Manuel:
[1:05:51] Obwohl wir jetzt aufzeichnen relativ kurz nach der Veröffentlichung unserer ersten Episode haben wir schon ganz viel Feedback von euch bekommen, Sehr sehr viel über YouTube Kommentare, die direkt unter unserem kleinen Promo Video standen. Da möchte ich einfach sagen, vielen Dank an… also vielen Dank für eure Euphorie wirklich. Also mich hat das wirklich glücklich gemacht, zu lesen wie, wie sehr viele von euch euch freuen auf dieses Projekt, denn wenn man sowas startet, dann hat man vielleicht trotzdem immer so ein bisschen Zweifel: Ist das überhaupt etwas, was Menschen wollen? Also wollen Menschen uns zuhören, jede Woche, wie wir hier irgendwie stundenlang…

Cari:
[1:06:35] Das habe ich mich auch gefragt. Ich hab mich echt gefragt, weil es kann ja alles sein, es kann sein… Ich wusste, dass das ein paar Leute richtig, sich richtig darauf freuen werden. Und ich dachte, okay, wenn das, egal wie viele das sind, das können ja auch nur ein paar Leute sein, machen wir das trotzdem, weil das Spaß macht. Aber diese Kommentare, damit hätte ich nie gerechnet. Leute haben geschrieben, "es ist schon irgendwie"… "Das ist wie Weihnachten heute." Leute haben… der meiste gelikte Kommentar ist: "This is literally a wish come true. I was just checking to see if you had a podcast and now you do!" Der Kommentar hat jetzt hundertneunzig Upvotes. Und ja, ich war einfach völlig überrascht, dass das so, so eingeschlagen ist, so positiv.

Manuel:
[1:07:20] Ja. Das hat uns sehr sehr gefreut und wir möchten in dieser Kategorie eure Fragen eigentlich… in jeder Episode so zwei bis drei Fragen von euch reinnehmen und beantworten und tatsächlich haben uns jetzt schon welche von euch geschrieben über unsere Website. Und zwar funktioniert das über unsere Website easygerman.fm, wenn man da ganz nach unten scrollt, ganz ans Ende der Seite, dann ist dort ein Button, ein grüner Button für eure Fragen und dort könnt ihr uns entweder schreiben oder etwas hochladen und ich lese erst mal vor das was uns Leute schon geschrieben haben.

Cari:
[1:07:57] Ich bin gespannt, weil ich kennen die noch gar nicht.

Manuel:
[1:07:59] Du hast dass noch gar nicht gesehen, genau. Also, da haben wir hier einmal eine Nachricht von Rafael aus Mexiko, der an der UNAM in Mexiko-Stadt studiert. [Hallo Rafael!] Und er schreibt: "Eigentlich verbringe ich viel zu viel Zeit beim Bus- oder U-Bahn fahren, wenn ich in die Uni gehen muss. Ich wohne in Mexiko-Stadt, also es ist hier total verrückt.

Cari:
[1:08:19] Oh ja, das kann ich… kenn ich.

Manuel:
[1:08:22] Deswegen… Wusstest du, dass die UNAM, diese Universität, das ist wie eine kleine Stadt. Die haben ein eigenes Kino und ein eigenes Bus-Netz und so weiter. Das ist ein riesiger Campus. Ich glaube das ist die größte Universität der Welt. Ich hab mal die Zahlen, die habe ich jetzt natürlich wieder vergessen, die haben glaube ich mehr Professoren als, als jede, als die größte Uni in Deutschland Studenten hat. Es ist wirklich Wahnsinn. Also diese Universität ist wirklich sehr groß. "Ein paar…" Ich lese weiter: "Ein paar Kommentare würde ich sagen. Die Geschwindigkeit des Sprechens ist gut, aber vielleicht könnt ihr ein bisschen deutlicher sprechen. Manchmal finde ich es schwierig, solche Konsonanten anzuhören."

Cari:
[1:09:04] Oh nein! Und ich glaube, dass wir heute noch undeutlicher gesprochen haben.

Manuel:
[1:09:08] Ja, weil wir ein bisschen krank sind.
Cari:
[1:09:10] Nee, auch weil wir nicht so drauf geachtet haben. Ich habe mich heute gehen lassen, Manuel.

Manuel:
[1:09:15] Und ich hatte den Korken nicht dabei. Es tut uns leid und du hast vollkommen recht, Rafael, wir wollen zwar normal schnell reden, aber dafür deutlich und wir werden uns bessern. Wir geloben Besserung.

Cari:
[1:09:28] Ja. Wir werden besser werden in Zukunft.

Manuel:
[1:09:31] So und dann gibt es eben auch die Möglichkeit, und das finde ich eigentlich noch viel cooler, dass ihr uns eine Audio-Nachricht schickt. Und auf dem gleichen Button…

Cari:
[1:09:41] Hat das schon jemand gemacht?

Manuel:
[1:09:42] Das hat schon jemand gemacht und ich möchte ihr wirklich danken und zwar Jacinta, ich hoffe ich sag deinen Namen korrekt, auch da weiß ich leider nicht, aus welchem Land sie kommt. Aber ich hatte nämlich ein bisschen die Sorge, dass es kompliziert ist eine Audio-Nachricht…

Cari:
[1:09:58] Langsamer Manuel!

Manuel:
[1:09:59] Eine Audio-Nachricht aufzunehmen auf dem Handy und es dort hochzuladen und Jacinta hatte einfach die geniale Idee: Sie macht einfach ein Video. Denn das kann man mit jedem Smartphone einfach kurz ein Video aufnehmen und das kann man dann ganz einfach über diesen Button auf unserer Website hochladen und wir werden das Video natürlich nicht zeigen, sondern nur den Ton abspielen, aber so ist es ganz einfach, so könnt ihr uns ganz einfach eure Audio-Nachrichten schicken. So, bist du bereit für Jacintas Frage?

Cari:
[1:10:28] Ja unbedingt. Ja.

Jacinta:
[1:10:31] Hallo Easy German. Ich bin eine sehr pessimistische Person und ich bin auch nur achtzehn Jahre alt, deswegen habe ich viel, viel Angst vorm Klimawandel. Ich war sehr froh, eure Episode über die Klimademos am 20. Dezember (eigentlich: September) zu sehen, also ich will euch etwas fragen: Glaubt ihr, dass die jungen Leute und ihre Demos die Welt wirklich retten können oder wahrscheinlich nicht?

Cari:
[1:10:54] Wow, das ist eine krasse Frage. Da fühl ich mich fast überfordert, die zu antworten, weil ich einfach nicht genug Wissen habe. Aber wir können ja, wir können nur das antworten, was wir glauben.

Manuel:
[1:11:08] Also, ich möchte auch erstmal noch dazu sagen, dass dieses Thema ja gerade sehr präsent ist, in den Medien, aber auch gerade bei mir, und ich glaube bei uns sehr präsent ist einfach in dem, was uns so beschäftigt und deswegen ist es auch definitiv auf meiner Liste für Themen der Woche. Wir werden sicher noch mal ein bisschen ausführlicher über dieses Thema Klimawandel sprechen, hoffe ich zumindest. Aber gut, die Frage ist eine einfache, die sie uns stellt: Glauben wir, dass dieses Problem gelöst wird oder dass es nicht gelöst wird?

Cari:
[1:11:40] Also wenn ich da wieder auf das Thema Geschichte zurückkommen kann. Das, was mich ein bisschen pessimistisch stimmt tatsächlich ist, dass man in der Geschichte sieht, dass die Menschen, also die größten Fortschritte in der Geschichte der Menschheit kamen nach den größten Katastrophen. Und wenn man sieht, wie zum Beispiel heute, wie Europa zusammengewachsen ist, wie die ganze EU, das ist alles nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden. All die Friedens-Instrumente, die wir heute in Europa haben. Und so war es die ganze Geschichte lang. Und ich habe ein bisschen Sorge, dass… Also, wenn man es so weit gehen lässt, dass die Menschen wirklich die, also die Leute, sagen wir so: Die Menschheit sieht ja jetzt schon die negativen Folgen vom Klimawandel. Trotzdem sind ganz viele Menschen noch überhaupt nicht betroffen und deshalb können die sich auch nicht vorstellen, was noch alles passieren wird. Und deswegen bewegen die sich auch nicht. Also all die Leute, die heute auf die Straße gehen, das sind junge Menschen, die eine gewisse, ein gewisses Interesse für die Zukunft haben und auch eine gewisse Vorstellungskraft haben. Aber die Mehrheit, die ganz große Mehrheit der Menschen sieht noch nicht was passiert. Oder sieht es vielleicht schon und kann das noch nicht analysieren richtig. Und meine Angst ist, dass es vielleicht tatsächlich, ja, erst was ganz Schlimmes passieren muss, damit die Menschheit wirklich aufwacht. Aber ich bin an sich kein pessimistischer Mensch, deswegen würde ich trotzdem sagen: Ja, die Menschheit kriegt das noch hin, auch wenn ich… mir die wissenschaftliche Grundlage dazu fehlt.

Manuel:
[1:13:20] Ich sehe das ganz ähnlich wie du, Cari. Ich bin zwar grundsätzlich optimistisch und denke: Ja es, solche, solche gesellschaftlichen Wandel, die dauern eine Zeit und ganz selten klappt das, dass es innerhalb einer Generation so ein Wandel stattfindet und wir sehen jetzt, dass die jungen Leute eben wirklich merken, hey, wir müssen jetzt was ändern und diese jungen Leute, die heute demonstrieren, die sind natürlich morgen die Politiker und Präsidenten und dann wird sich schon was ändern denke ich. Aber die Angst, die ich eben dann mit der teile ist, dass das eben eine Krise ist, die anders als selbst die Weltkriege und selbst große andere Katastrophen, die die Menschheit erlebt hat, eine so existenzielle Krise sein kann, dass es dann eventuell zu spät sein wird für uns, für die Menschheit. Also ich glaube, dass… ja, die Wissenschaft redet immer von diesen Tipping Point. Also dieser Punkt an dem es dann eigentlich egal ist. Also dieser Punkt an dem, selbst wenn wir dann gar kein CO2 mehr produzieren zum Beispiel oder selbst wenn wir dann CO2 einfangen können mit irgendwelchen technologischen Mitteln wieder, dass es dann trotzdem einfach zu spät ist, weil diese Selbstläufer-Prozesse begonnen haben, und dass die Erde sich dann so verändern wird, dass sie für uns nicht mehr als Lebensgrundlage funktionieren wird. Also dass wir Menschen einfach nicht mehr hier leben können auf diesem Planeten und diese Sorge habe ich tatsächlich, dass das passieren könnte und deswegen denke ich, dass das im Gegensatz zu vielen anderen Krisen, ja, dass man nicht sagen kann: Hey, wir warten ab und in hundert Jahren sieht die Sache schon ganz anders aus, so, dann gibt es in Europa keinen Krieg mehr. Sondern hey, wenn wir jetzt noch mal hundert Jahre warten, dann wird es leider einfach zu spät sein.

Cari:
[1:15:11] Ja. Und ich frage… also das ist noch ein riesiges Thema, was wir noch mal einzeln aufmachen müssen. Unsere Episode ist jetzt schon lang, aber das ist wirklich eine Frage, die ich mir ständig stelle: Was ist jetzt das… was soll man persönlich machen? Du bist auch jemand, der sich jetzt persönlich im Moment dafür stark engagiert und auch zu Protesten geht und die Frage ist: Was macht das aus? Weil natürlich müssen die Menschen auf die Straße gehen. Natürlich kann sich nur dann was verändern, wenn gesellschaftlicher Druck aufgebaut wird und auch nur dann passiert überhaupt etwas. Gleichzeitig durch die Proteste jetzt, das ist auch eine bestimmte Gruppe und bestimmtes Klientel, das sich jetzt, das jetzt protestiert. Die werden zwar zum Beispiel in Deutschland von würde ich sagen, der Mehrheit der Bevölkerung unterstützt aber eine sehr knappe Mehrheit. Und das ist schon… Das heißt trotzdem immer noch haben wir ein, ja, es gibt Gründe dafür, warum wir kein Tempolimit in Deutschland haben, warum die Autoindustrie und die Waffenindustrie so stark ist und das ist, ja, nicht nur weil sie viel Geld haben, sondern auch, weil es einfach viele Menschen gibt, die einfach keinen Bock haben, sich einschränken zu lassen und die mit ihrem Auto trotzdem mit zweihundertfünfzig über die Autobahn ballern wollen. Scheißegal, was daraus passiert und das ist… Also es gibt so etwas wie ein Verständnis, ist die Menschheit bereit für etwas. Ich glaube zum Beispiel nicht, dass die Menschheit im Moment dafür bereit ist, große Einsparungen vorzunehmen und wirklich ihr Konsumverhalten zu ändern, ganz egal wie viele junge Leute jetzt auf die Straße gehen. Gleichzeitig weiß ich aber auch, dass der Punkt kommen wird. Also irgendwann werden sich alle Menschen, dann wird es ganz klar sein, dass alle Menschen handeln müssen und dann, ja, ist natürlich die Frage: Hat jetzt ein, ein Protest mehr oder weniger dazu beigetragen oder nicht? Weil, ich hab grad mal geguckt wann Greenpeace gegründet wurde, das war 1971 in Kanada. Es gibt ja schon ein, zwei Generationen von Menschen, die als Kinder und Jugendliche protestiert haben und heute in Verantwortungspositionen sitzen. Und trotzdem ist ja noch nicht alles passiert. Also in den Achtzigern, in den Siebzigern, Achtzigern haben in Deutschland auch Menschen schon gegen den Klimawandel protestiert und die Leute sitzen ja heute auch in der Politik und gut, einige von denen machen jetzt natürlich was und die werden auch immer noch gewählt.

Manuel:
[1:17:30] Ja. Nein, ich, ich sehe das ähnlich. Ich glaube, das es schon wichtig ist, dass man sich einsetzt. Ich glaube, dass das, was Fridays for Future macht sehr wichtig und definitiv auch einen Effekt hat auf die Politik und auf generell die Gesellschaften und die Menschen, die sich dann einfach anfangen, mit diesem Thema zu beschäftigen. Ich selbst bin diese Woche mit Extinction Rebellion auf die Straße gegangen und hab zivilen Ungehorsam geleistet, weil ich persönlich…

Cari:
[1:17:56] Sehr gut, Manuel!

Manuel:
[1:17:58] Ja, das ist ein kontroverses Thema, es gibt Leute, die denken: Das ist nicht gut, man soll sich an die Gesetze halten. Aber die Idee ist dort eben so ein bisschen zu sagen, hey, wenn ich bewusst diese Grenze überschreite und obwohl die Polizei sagt, ich muss jetzt aufstehen und von der Straße gehen, und dann, ich dann trotzdem da bleibe, dass das auch wieder in der Geschichte diese Momente waren, wo sich dann wirklich was geändert hat. Wo dann wirklich die Politik gemerkt hat: Oh! Weil das war ja nicht nur ich, sondern da waren ja tausende Menschen, die dort saßen und die die Polizei wegtragen musste, einer nach dem anderen von der Straße, weil sie gesagt haben: "Wir bleiben hier sitzen. Und wir bleiben… wir werden uns auch hier weiter hin setzen, bis sich was ändert." Und ich glaube, dass das schon wirkungsvoll sein kann. Aber auf einem globalen Level… Das ist jetzt passiert in London und in New York und in Berlin und in ein paar anderen großen Städten. Aber auf einem globalen Level teile ich deine Meinung, dass der wirkliche Wandel wahrscheinlich erst dann kommen wird, wenn wir die richtig großen Katastrophen sehen und das kann, ja, vielleicht noch ein paar Jahrzehnte dauern, bis es so richtig ersichtlich ist. Und ja, und dann?

Cari:
[1:19:08] Leider, ja. Also das ist jetzt zwar ein völlig beklopptes Beispiel, aber also, man brauchte nicht eigentlich bis 1943 warten um zu sehen, dass Hitler ein völliges, völliges Monster ist. Und genauso ist es bei anderen Katastrophen: Man sieht die Sachen, die jetzt schon passieren und trotzdem gibt es dann noch keine Mehrheit, die dagegen ist und deswegen braucht es Leute, die aufstehen und was machen. Und später wird man sich fragen, und man wird sich diese Frage stellen müssen: Warum war ich damals ruhig? Oder warum habe ich einfach mitgemacht oder nichts… ja. Ist jetzt ein doofes Beispiel, aber im Zweifelsfall geht es ja auch um, irgendwie, unsere Menschheit und wie wir auf diesem Planeten überleben können, ganz dumpf gesagt. Und ich weiß, dass ganz viele Leute das völlig, für völlig übertrieben halten, weil sie sagen: "Ja, der labert… ihr labert da jetzt ein bisschen und da sind ein paar Leute, die malen da irgendwas, wie sagt man das? An die Wand malen? Die malen düstere Zahlen an die Wand. Oder haben eine negative Vision. Aber es geht ja, es geht ja tatsächlich darum, dass ja… Also, dass es den Klimawandel gibt ist unbestritten und das irgendwann der Punkt gekommen ist, wo es zu viel wird, ist auch unbestritten. Man sieht das an so vielen Orten. Es gibt jetzt schon so viele Menschen, die in… dort wo sie leben wollten oder sollten nicht mehr leben können aufgrund von Hitze, Überschwemmungen, Dürre und es gibt jetzt schon Millionen von Menschen, die auf der Flucht sind, weil sie… ihnen die Lebensgrundlage entzogen wurde und das wird, ja das wird einfach in ein paar Jahrzehnten wird das so katastrophale Ausmaße annehmen, dass man…

Manuel:
[1:20:52] Ja. Und abgesehen von diesen anekdotischen Beispielen, wo man es eben jetzt schon sehr konkret sehen kann, finde ich es einfach sehr wichtig, das sagt ja auch immer die Greta Thunberg: "Unite behind the science!" Wir müssen nicht auf diese Anekdoten schauen, wir müssen schauen: Die Wissenschaft misst die globale Erderwärmung im Schnitt. Das bedeutet nicht, dass es in Berlin jedes Jahr jetzt ein Grad wärmer wird und wir das merken, sondern es geht ja um einen Durchschnitt von den, von den Polen bis zum Äquator und das können wir messen. Da haben wir die Instrumente für und wir können auch sagen, was die Konsequenzen sind und da müssen wir der Wissenschaft einfach vertrauen, wenn sie sagt: So ist es Leute, und wenn wir es nicht ändern, dann, dann werden schlimme Dinge passieren. Jetzt haben wir dieses Thema doch ein bisschen aufgemacht, aber okay.

Cari:
[1:21:39] Wir haben die Pandora Box geöffnet, Manuel.

Manuel:
[1:21:41] Es ist einfach ein wichtiges Thema und wir kommen vielleicht noch mal darauf zurück. Oder?

Cari:
[1:21:47] Ja, auf jeden Fall. Sind wir jetzt Klimaaktivisten, Manuel? Haben die Leute jetzt Angst, beim nächsten Mal einzuschalten?

Manuel:
[1:21:52] Seit einer Woche Podcaster, jetzt sind wir Klimaaktivisten. [Nein!] Jetzt kriegen wir womöglich auch noch Nachrichten von Leuten, die es anders sehen, was auch völlig in Ordnung ist.

Cari:
[1:22:00] Wir beschäftigen uns halt mit den Themen, die gerade angesagt sind.

Manuel:
[1:22:02] Genau. Genau. Und ich bin auch immer gerne bereit, gegenteilige Meinungen zu hören, solange sie respektvoll und fundiert vorgetragen werden. Ich bin nicht bereit, mir anzuhören, dass ich ein Schwachkopf bin ohne weitere Erklärung, aber wenn jemand sagt: "Aber hast du das und das bedacht?" Das, das, da freue ich mich.

Cari:
[1:22:22] Ja. Manuel, ich möchte jetzt auch mal eine Frage stellen an uns. Wie mache ich das denn jetzt?

Manuel:
[1:22:26] Genau. Also wenn ihr uns auch eine Frage schicken wollt, dann geht ihr auf easygerman.fm, scrollt ganz nach unten, dort ist ein grüner Button und dort könnt ihr was schreiben oder einfach weiter klicken und dann euer Video zum Beispiel hochladen und, ja, wie viele wollen wir abspielen? Immer so drei würde ich sagen. Zwei oder drei.

Cari:
[1:22:44] Zwei bis drei. Das heißt ich muss jetzt nur eine E-Mail schreiben und dann reden wir da nächste Woche zwanzig Minuten lang drüber?

Manuel:
[1:22:50] Wenn du so ein Thema aufmachst wie Jacinta, dann eventuell schon, ja.

Cari:
[1:22:52] Es kommt ein bisschen auf das Thema an, ne? Ja, Jacinta, vielen Dank für deine, für dein Video. Das hat uns… und deine Frage. Hat uns sehr gefreut.

Manuel:
[1:23:01] Ja und versuch trotzdem Optimistin zu werden!

Cari:
[1:23:05] Bleib Optimist, natürlich! Man muss… weil, wenn du keine Optimistin bist, dann kannst du ja auch gleich zu Hause bleiben.

Manuel:
[1:23:11] Ich bin lieber ein Optimist und liege falsch, als dass ich ein Pessimist bin und immer Recht haben kann. [Na gut.] In diesem Sinne, bis nächste Woche.

Cari:
[1:23:22] In diesem Sinne, ab in die Rinne. Kennst du das? Das hat unser Deutschlehrer immer gesagt. "In die Rinne" ist da, der Rand an der Straße, wo das Abwasser läuft. Es ist so, kein Optimis…

Manuel:
[1:23:36] Okay, in diesem Sinne, ab in die Rinne.

Cari:
[1:23:40] Tschüss und bis bald!

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1: Los geht's!

easygerman.fm/1Wir gehen unter die Podcaster! In unserer ersten Episode geht es um Podcasting, Fahrradfahren und Philosophie. Außerdem singen wir ein wenig und bringen euch Ausdrücke bei, die ihr für eine Party in Deutschland braucht.


Transkript und Vokabeln

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Thema der Woche: Podcasting


Ausdrücke der Woche


Das nervt: Fahrradinfrastruktur in Berlin


Das ist schön: Herbstgefühle


Janusz philosophiert: Warum Philosophie?


Empfehlungen der Woche


Lied der Woche



Transkript

Intro

Cari:
[0:00] Okay, Manuel. Jetzt musst du unseren Jingle abspielen!

Manuel:
[0:31] Hallo Cari.

Cari:
[0:32] Hallo Manuel.

Manuel:
[0:33] Ich habe mir einen Korken mitgebracht, damit ich üben kann… damit ich üben kann, deutlich zu sprechen.

Cari:
[0:41] Das sieht ganz schön bekloppt aus.

Manuel:
[0:43] Ja. Und das sollte man auch vorher machen und nicht während der Aufnahme. Okay, also das ist unsere erste Episode vom Easy German Podcast. [Aufregend!] Super aufregend und vor allem ein Projekt, über das ich ehrlich gesagt schon seit Jahren nachdenke.

Cari:
[1:06] Seit Jahren! Wieso ist es erst jetzt dazugekommen, Manuel? Kläre uns bitte auf!

Manuel:
[1:11] Das ist eine sehr gute Frage, weil eigentlich ist ein Podcast ja gar nicht so kompliziert. Also ich sag mal, Videos zu produzieren für YouTube ist eigentlich ja viel komplizierter und viel arbeitsintensiver als einen Podcast zu machen, aber trotzdem hat das ein bisschen gedauert, das alles ins Leben zu rufen und auch uns zu überlegen, was wir eigentlich genau vorhaben und ich glaube, das sollten wir auch jetzt vielleicht ein bisschen erklären.

Cari:
[1:40] Ja, was haben wir denn überhaupt vor, Manuel?

Manuel:
[1:42] Soll ich das erklären?


Cari:
[1:43] Also wir beide reden miteinander, habe ich jetzt schon herausgefunden. Das ist jetzt schon der Fall.

Manuel:
[1:49] Wir beide reden miteinander und vielleicht auch später noch mit anderen Leuten. Wir haben einige Special Guests auf unserer Liste, die wir im Laufe der Wochen und im Laufe der Zeit gerne interviewen möchten und mit denen wir sprechen möchten. Und…

Cari:
[2:07] Huch, da habe ich gerade eine Erinnerung erhalten.

Manuel:
[2:10] Ich mache auch mal hier auf leise. Ja, also, was haben wir vor? Wir möchten ab jetzt nicht nur wöchentlich ein Video machen, was wir ja schon tun, sondern auch jede Woche einen Podcast…

Cari:
[2:28] Jede Woche?

Manuel:
[2:31] …einen Easy German Podcast machen. Und der Grund: Es gibt viele Gründe, warum ich glaube, dass das eine gute Idee ist. Zum einen sehe ich das so ein bisschen wie… Kennst du auf DVDs—oder gibt es noch DVDs?—auf… bei Filmen…

Cari:
[2:46] Also ich hab keine mehr, ich weiß nicht, wie das bei dir ist.

Manuel:
[2:49] Bei Filmen, wenn man die als… zu Hause sich anschaut, gibt es doch manchmal so Directors Commentary, der Kommentar des Produzenten, des Regisseurs.

Cari:
[2:58] Ja, aber seit ich keine DVDs mehr besitze, gucke ich das gar nicht mehr.

Manuel:
[3:01] Ja, aber so ein bisschen betrachte ich das. Also dieser Podcast bietet uns einfach sehr viel Zeit, weil man kann zwar natürlich ein einstündiges Video auf YouTube stellen, aber die Frage ist: Wann soll man sich das anschauen?

Cari:
[3:16] Beim Putzen.

Manuel:
[3:18] Und das ist nämlich die Frage. Ein Video beim Putzen ist… zu schauen ist schwierig, weil ich mich ja aufs Putzen konzentrieren muss, aber einen Podcast kann ich immer hören, also nicht immer, aber kann ich immer dann hören, wenn ich meine Augen vielleicht brauche, aber meine Ohren nicht: beim Putzen, beim Spazierengehen und so weiter. Und ich glaube, dass das sehr hilfreich… also, dass das zum einen Spaß macht und ich glaube aber zum Sprachen Lernen ist es sehr sehr hilfreich, wenn man das macht und ich habe nämlich vor kurzem einen TED Talk geschaut mit einem Professor. Dieser TED Talk heißt: "How to learn any language in six months" und ich möchte dir kurz eine… einen Moment vorspielen in diesem TED Talk: [Video] "Number 1: Listen a lot! I call it Brainsoaking. You put yourself in a context where you're hearing tons and tons and tons of the language and it doesn't matter if you understand it or not. You're listening to the rythm, you're listening to patterns that repeat, you're listening to things that stand out. Just soak your brain in this!" Ja, also dieser Professor gibt sieben Tipps, wie man eine Sprache in sechs Monaten lernen kann. Und der erste Tipp, den er hat, ist "Brainsoaking": Umgebt euch mit dieser Sprache, hört so viel ihr könnt, selbst wenn ihr nicht jedes Wort versteht, weil es einfach hilft, den Rhythmus und den Flow dieser Sprache zu verstehen.

Cari:
[4:48] Und die Melodie.

Manuel:
[4:49] Und die Melodien.

Cari:
[4:50] Das merke ich immer, dass ist für mich das, das Wichtigste wenn ich eine neue Sprache höre. Wenn ich das Gefühl habe, dass ich die Melodie schon kenne, dann ist der Rest viel einfacher. Zum Beispiel Polnisch habe ich so viel gehört dadurch, dass Janusz ständig Polnisch spricht, Polnisch hört, wir durch Polen fahren, dass ich wirklich die Melodie verinnerlicht habe. Und ich habe das Gefühl dann, wenn ich in Polen bin, dass ich ganz schnell ganz viel aufschnappe. Also jetzt spontan könnte ich keine zwei Sätze sagen, aber, sobald ich in Polen bin merke ich, dass ich nach einer Woche sprechen kann und einfach drauflos plappern kann, weil ich diese Melodie imitieren kann.

Manuel:
[5:25] Absolut! Und ich würde das nämlich auch gar nicht als passive Übung nur sehen. Natürlich ist es eine passive Übung, aber wenn ich einen Podcast höre, dann gehe ich in meinem Kopf auch in einen Dialog mit den Leuten und, und antworte auch auf die Fragen, die sie vielleicht stellen und das würde ich mir von unseren Zuhörern auch wünschen, dass sie aktiv teilhaben, dass sie selbst in ihrem Kopf oder sogar laut sich beteiligen sozusagen. Und ich glaube, dass das eine sehr sehr gute Übung sein kann. Und wir haben uns auch ein paar besondere Dinge ausgedacht. Und zwar macht unsere Videos, die Easy German Videos, ja aus, dass es diese zweisprachigen Untertitel gibt und ich glaube, dass das eine sehr wichtige und große Hilfe ist und wir wollen so etwas ähnliches hier bei diesem Podcast machen und zwar gibt es…

Cari:
[6:23] Untertitel im Podcast? Wie soll das denn funktionieren?

Manuel:
[6:30] Ein Podcast mit Untertiteln! Genau, es gibt… Leider unterstützen das nicht alle Apps, nicht alle Podcast Apps, aber es gibt sowohl für iPhone als auch für Android Apps, die das unterstützen, dass sich das Cover Bild beim Abspielen des Podcasts verändert, und da wollen wir jede Minute die zehn wichtigsten oder die zehn schwierigsten Wörter, die gerade gesprochen wurden und werden zeigen mit einer englischen Übersetzung, so dass man beim Hören, wenn man ein Wort nicht versteht, kurz auf sein Handy schauen kann und dann hoffentlich die Übersetzung sieht. Das ist etwas, was sehr sehr viel Arbeit erfordert, deswegen hoffe ich, dass das funktioniert und deswegen ist das etwas, was zwar in dieser ersten Episode für alle verfügbar sein wird, also wer jetzt schon mit einer App zuhört, die das unterstützt, ich kann ja mal kurz sagen, auf dem iPhone sind das zum Beispiel Overcast, Apple Podcasts, Castro, Pocket Casts und auf Android sind das zum Beispiel Pocket Casts und Podcast Addict, wobei ich Pocket Casts bei Android auf jeden Fall empfehlen würde, aber das erklären wir alles auf unserer Website easygerman.fm, aber wer da jetzt schon zuhört, der kann einfach mal auf sein Handy schauen und der wird dort die, die Wörter die gerade gesprochen werden, sehen. Und ich erhoffe mir, dass das so selbst denen helfen kann, die wirklich noch nicht so viel verstehen. Was sagst du dazu, Cari?

Cari:
[8:10] Das… Ich sage das ist sensationell, weil ich hab tatsächlich… du hast mir die Idee irgendwann erzählt und ich hab mir gedacht, also, ich war mir nicht sicher, wie das aussehen wird und ob das funktioniert, aber ich hab das gesehen dann, wie das aussieht, und ich denke, das ist eine richtig gute Idee. Und ich denke, das ist dann auch… also man kann das auch hören. Ich weiß ja auch, dass viele unserer Zuschauer und Zuhörer schon ganz gut Deutsch sprechen und wirklich die Videos schauen einfach so ein bisschen um in der Sprache zu bleiben. Dann ist es… macht es auch Sinn, dass man das einfach… man hat das Handy in der Tasche und man ist gerade unterwegs und wenn man dann was… ein Wort nicht verstanden hat… Das ist bei mir selber auch so, wenn ich jetzt zum Beispiel Niederländisch höre oder so, was ich schon gut verstehe, aber trotzdem ist in jedem zweiten Satz ein Wort was ich nicht verstehe, dann kann man sich entweder das Wort selbst erschließen, oder man sagt: Hey das will ich jetzt unbedingt verstehen und hält dann kurz an und guckt nach. Also, das ist eine Sache die funktioniert und Spaß macht. Die Frage ist, ob man sich das dann auch aufschreibt oder wie man sich das merkt, aber das ist dann noch mal ein Fall für andere…

Manuel:
[9:22] Man könnte sich ja einen Screenshot machen zum Beispiel und dann zuhause noch mal die Wörter rausschreiben. Und wir wollen auch für unsere Patrons ein Transkript zur Verfügung stellen, so dass man, wenn man sich die Zeit nehmen möchte, auch mitlesen kann beim Hören.

Cari:
[9:41] Jetzt hast du schon über Patrons gesprochen, das heißt wir haben also ein Angebot umsonst und ein Angebot, was man als Mitglied bekommt von diesem Podcast.

Manuel:
[9:52] Genau. Ich denke… ich bin ein ganz großer Believer. Ey, Entschuldigung für die ganzen englischen Wörter, ja, wir müssen versuchen jetzt die deutschen Wörter zu benutzen.

Cari:
[10:00] Also du glaubst…

Manuel:
[10:01] Nein, wir sprechen ja echtes Deutsch. Das möchte ich auch noch mal sagen. Wir sprechen in diesem Podcast echtes Deutsch, so wie wir es auch untereinander sprechen. Wir sprechen auch mehr oder weniger in einer normalen Geschwindigkeit.

Cari:
[10:13] Mehr oder weniger.


Manuel:
[10:14] Ich denke, wenn man, wenn man es etwas langsamer hören möchte, kann man in der Podcast App seiner Wahl das langsamer machen und mit etwas langsamerer Geschwindigkeit hören, aber wir reden hier normal. Und… und natürlich wird dieser Podcast, genau wie unsere Videos, kostenlos sein. Ich finde, das ist wichtig, dass möglichst viele Leute davon profitieren können, und das soll so sein und das ist auch schön. Aber natürlich ist es unglaublich viel Arbeit, denn es ist eben nicht nur diese eine Stunde, die wir hier sitzen und quatschen, sondern wir müssen das schneiden, wir müssen diese Vokabelhilfe produzieren, wir müssen das Transkript schreiben und diese Sachen kosten einfach Geld und das finanzieren wir aus den Einnahmen, die wir haben, über unsere Easy German Mitglieder.

Cari:
[11:05] Das ist ein gutes Konzept, da können wir später noch mal darauf verweisen. Jetzt lass es uns doch mal anfangen, Manuel!

Manuel:
[11:07] Ja! Nein! Ja!

Cari:
[11:08] Nein! Ja!

Thema der Woche: Podcasting

Manuel:
[11:09] Das… Das Thema der Woche ist ja und soll ja sein: Podcasting. Und da reden wir schon die ganze Zeit jetzt drüber.

Cari:
[11:18] Ja? Und was ist das Thema der Woche? Das heißt in jeder Woche haben wir ein Thema?

Manuel:
[11:23] Genau also, unser Konzept, erklär du das doch mal!

Cari:
[11:27] Also wir haben tatsächlich Themen… also, wir haben ein großes Thema der Woche, so kann man das sagen, so wie in unseren Videos auch. Aber weil wir natürlich noch mehr Zeit haben im Podcast, haben wir nicht nur ein Thema, sondern viele kleine Themen und Segmente, in denen wir versuchen, Menschen, die Deutsch lernen und die Deutschland kennenlernen möchten, ein paar Sachen nahe zu bringen, ein paar Tipps zu geben, ein paar Sachen zu empfehlen. Wollen wir die jetzt schon alle vorstellen oder sollen die eine Überraschung sein, die Segmente?

Manuel:
[11:57] Na die kommen ja jetzt gleich nach und nach.

Cari:
[11:59] Ja, also warten wir mal ab.

Manuel:
[12:00] Wer jetzt… also wer jetzt nicht weiter hört, ist selber Schuld. Der verpasst, was wir alles zu bieten haben.

Cari:
[12:06] Also es gibt einige, einige Überraschungen. Zum Beispiel zeigt mir mein iPhone gerade, dass heute der Tag der Dankbarkeit ist, Manuel.

Manuel:
[12:15] Oh! Da haben wir auch ein Segment zu. Was für ein Zufall!

Cari:
[12:19] Da haben wir auch ein Segment zu, also es beginnt immer mit dem Thema der Woche. Und das Thema der Woche wird immer von einem von uns beiden bestimmt oder ausgewählt und in dieser Woche ist das Thema Podcasting. Das heißt, wir machen nicht nur unseren ersten Podcast, sondern reden auch noch über Podcast Machen.
Manuel:
[12:39] Das ist Inception.


Cari:
[12:40] Das ist völlig verrückt, Manuel. So viel… so viele Metaebenen auf einmal.

Manuel:
[12:46] Podcast… Podcasting Inception.

Cari:
[12:48] Ein ganz schön tiefer Einstieg diese Woche.


Manuel:
[12:53] Ja. Hörst du denn Podcasts?

Cari:
[12:54] Ich höre wenige Podcasts im Vergleich zu dir, muss ich zugeben.

Manuel:
[12:58] Was ist überhaupt ein Podcast?


Cari:
[13:00] Ein Podcast ist einfach etwas, was man hört, würde ich mal grob sagen. Eine Sendung, die man sich anhört.

Manuel:
[13:06] Ja. Es gibt da ein bisschen auch einem Streit darüber im Internet, weil, wir haben ja gerade darüber geredet, dass unser Podcast kostenlos sein soll und ehrlich gesagt denke ich, dass das auch zur Definition gehört von Podcast. Man kann natürlich etwas hören was Geld kostet, aber das ist dann kein Podcast, das ist dann vielleicht ein Hörbuch oder eine Sendung die halt Geld kostet, aber ein Podcast, so wie es sie seit zehn, fünfzehn Jahren gibt, die sind nun mal kostenlos verfügbar.

Cari:
[13:37] So sieht's aus, ne?

Manuel:
[13:40] Und das ist mir auch wichtig, also, das mal klar zu stellen.

Cari:
[13:43] Das hast du gut gemacht.

Manuel:
[13:45] Gut, und… und du hörst nicht so viele Podcasts?

Cari:
[13:50] Tatsächlich nicht, und das liegt aber daran, also ich mag das Format eigentlich, aber ich habe das Gefühl, dass… ich habe nicht so oft Zeit für das Format. Also selbst die Podcasts, die ich gerne höre, die höre ich nicht regelmäßig dadurch, dass ich nicht so oft in der Situation bin, dass ich nur höre. Und wenn ich nur höre, dann höre ich meistens auch gerne… also selbst Musik höre ich nicht genug. Also ich hab das Gefühl, dass ich in meinem Alltag mich daran erinnern muss, Musik zu hören. Ich stehe morgens auf, dann setze ich mich vor den Rechner und fange an zu arbeiten, und manchmal denke ich dann: Hey verdammt, du hättest doch jetzt Musik hören können, habe ich aber nicht. Ich bin dann so vertieft in meiner Arbeit, dass ich keine Musik höre und ja, schon gar keinen Podcast, aber wenn ich irgendwas… meistens mache ich ja was für Easy German, ich schreibe Skripte, ich recherchiere was, ich schneide, da kann ich nicht nebenbei was hören. Und was ich dann aber meistens mache ist dann abends, wenn ich mich so entspannen will, dann gucke ich Dokumentationen, was ja ein bisschen ähnlich ist. Das sind dann Sachen, die ich meistens nebenbei höre, während ich was anderes mache, also auch viel… nur den… nur die Audio-Seite wahrnehme.

Manuel:
[15:02] Ja. Das ist interessant. Ich hatte halt in den letzten Jahren viel Zeit, weil ich um die Welt gereist bin, aber auch davor, als ich nicht viel Zeit hatte. Bei mir ist es eigentlich so, dass ich morgens zum Aufstehen unbedingt Musik brauche und eigentlich abends zum ins Bett gehen auch noch mal, aber vor allem morgens ist, wenn ich morgens dusche und mit dem Fahrrad irgendwohin fahre, brauche ich einfach Musik.

Cari:
[15:32] Mozart.

Manuel:
[15:32] Ne, Rock'n'Roll. Und… aber dann, wenn der Tag so begonnen hat, liebe ich es einfach…

Cari:
[15:41] Wie Manuel mit Techno im Ohr morgens zur Arbeit fährt.

Manuel:
[15:46] Nein, Techno ist nicht so mein Ding. Dann liebe ich es einfach, Podcasts zu hören, weil es so viele interessante Themen und Unterhaltungen und Dinge gibt. Ich höre, muss ich zugeben, sehr viele englischsprachige Podcasts, aus Amerika. Da gibt es, muss man einfach sagen, sehr viele wirklich tolle Sachen.

Cari:
[16:06] Ja. Was man jetzt nicht sieht, ist: Manuel guckt ganz mysteriös während er das sagt. [Wieso?] Du hast du so ein mysteriöses Gesicht.

Manuel:
[16:14] Das ist so meine Art. Und… Und das Tolle am Podcast… Es gibt natürlich so große Podcasts, die vielleicht jeder kennt, This American Life und The Daily, aber es gibt eben, und das ist, finde ich, das Schöne, so super viele kleine Podcasts, von denen die meisten Leute jetzt noch nie gehört haben. Aber ich ich könnte jetzt bestimmt fünf Podcasts nennen, die ich liebe, die so gut wie niemand kennt, weil sie halt Nischen betreffen, die mich spezifisch interessieren und das finde ich so schön an diesem, an diesem Medium, dass es halt jeder produzieren kann, fast jeder produzieren kann und somit es irgendwie so viele Dinge abdeckt.

Cari:
[16:54] Dann nenn doch mal zwei oder drei, weil dann… das interessiert mich auch, welche Nischen du so, in welchen Nischen du dich so bewegst und vielleicht kennen das ja danach mehr Leute.

Manuel:
[17:03] Ich würde aber mich tatsächlich im Rahmen unserer Mission hier auf die deutschsprachigen Podcast beschränken. [Na gut!] Denn wir wollen ja, dass die Leute Deutsch lernen. Also deutschsprachige Podcasts…

Cari:
[17:16] Ja. Ich wollte jetzt so ein paar… so ein paar… Quirks von dir herausfinden oder so. Oder solche Macken, die…

Manuel:
[17:21] Quirks? Na es sind ja… sind sie ja, im Grunde. Also deutschsprachige Podcasts, die ich wirklich empfehlen kann, sind: einer, den weiß ich, hörst du auch ab und zu: Das ist die Lage der Nation. Das ist natürlich keine Nische, sondern das ist ein Nachrichtenpodcast, da reden sie über die aktuellen Nachrichten aus Deutschland und auch aus der Welt. Und der ist sehr gut, den gibt's auch noch gar nicht so lange, und wer schon sehr gut Deutsch kann und sich vielleicht auch für deutsche Nachrichten interessiert, der sollte sich die, denke ich, anhören. Dann gibt es einen Podcast, den ich sehr mag, der heißt Logbuch:Netzpolitik. Netzpolitik bedeutet: Internet, im weitesten Sinne. Alles, was das Netz, das Internet betrifft und das ist wirklich ein fantastischer Podcast, weil sie die Nachrichten nicht nur besprechen sondern auch einordnen und bewerten. Und dann… Ich bin eben schon auch ein Nerd, der sich sehr für Computer interessiert und Apple und so weiter, wie du weißt.

Cari:
[18:21] Ja, ich weiß.

Manuel:
[18:22] Und da gibt es einen… auch Podcast aus Berlin, der heißt Freak Show, und der ist, der ist manchmal… Also, wenn du jetzt vorhin gesagt hast, das ist ja sehr lang, wenn wir vielleicht über eine Stunde machen, also der Podcast ist manchmal vier oder fünf Stunden lang, der ist wirklich sehr lang, aber…

Cari:
[18:36] Angenehm. So viel Zeit nehme ich mir immer zum Putzen.

Manuel:
[18:40] Aber ja, da braucht man dann vielleicht zwei, drei Tage, bis man den durch hat, aber der ist wirklich sehr gut.

Cari:
[18:44] Und der kommt dann jede Woche?

Manuel:
[18:46] Nee, der kommt alle zwei Wochen normalerweise.

Cari:
[18:48] Ja, dann ist das doch gut. Dann kann man sich für die nächste Woche noch was aufsparen. [Genau.] Das ist dann das Problem… Also wenn ich viel Zeit habe und dann höre ich so, so einen Lieblings-Podcast, den ich höre, wenn ich den dann direkt höre am ersten Tag und der kommt dann erst in der Woche wieder, das ist dann auch traurig. Also ist schon gut, wenn man sich ein paar Sachen aufbewahrt, ne? Für später.

Manuel:
[19:08] Ja, also ich hab das eher so, dass ich so viele Podcast abonniere, dass ich jede Woche mich entscheiden muss, was lösche ich jetzt ungehört, weil ich… obwohl ich jeden Tag zwei bis drei Stunden sicher… ja, sagen wir mal zwei Stunden Podcasts höre, muss ich am Ende der Woche Dinge löschen, weil ich weiß, das schaffe ich einfach nicht, weil jetzt schon wieder neue draußen sind.

Cari:
[19:29] Zwei bis drei Stunden Podcast am Tag Manuel, was machst du eigentlich? Du scheinst mir sehr viel Zeit zu haben.

Manuel:
[19:35] Du, aber man muss doch Fahrrad fahren, also guck mal: ich bin doch gerade hierher gefahren mit dem Fahrrad, das waren zwanzig Minuten. Zack, zwanzig Minuten Podcast gehört. Gleich muss ich nach Hause fahren, wieder zwanzig Minuten. Zack, zwanzig Minuten. Dann muss ich ja, das, mir was zu essen machen und das Geschirr spülen. Zack, wieder zwanzig Minuten. Das läppert sich!

Cari:
[19:53] Das läppert sich. Das ist ein toller Ausdruck, das könnte fast unser Ausdruck der Woche sein, Manuel.

Manuel:
[19:56] Ok, schreib ich gleich auf.


Cari:
[19:58] Denn wir haben ja noch ein Segment später, das heißt "der Ausdruck der Woche".

Manuel:
[20:03] Ja. Das ist, da bist du diese Woche dran, kannst du gleich nehmen!

Cari:
[20:04] Ja ich weiß, aber ich könnte das direkt nehmen.

Manuel:
[20:09] Ja und aber willst du trotzdem noch sagen, welche deutschen Podcasts du gerne hörst? Podcasts ist voll das schwere Wort auch.

Cari:
[20:17] Podcasts. Es gibt viele solche Wörter mit vielen "S" und "Ts" und "Ps" im Deutschen. Ich höre eigentlich… das einzige was ich regelmäßig höre ist "Fest und Flauschig", der Podcast mit Jan Böhmermann und Olli Schulz, der… ja, die quatschen einfach jede Woche, was natürlich im Grunde genommen die Basis von jedem Podcast ist. Aber das ist halt, ja, so halb zwischen Ernst und Quatsch. Manchmal geht's mir auch ein bisschen auf den Keks, aber das ist ganz nett zum Entspannen. Und dann sind die nächsten Sachen die ich höre tatsächlich eher ernstere Sachen. Sowas wie so Weltspiegel zum Beispiel hatten noch einen eigenen Podcast. [Was ist das?] Das ist eine Sendung der ARD, wo es darum geht, in kleinen Episoden etwas über die Welt zu erfahren und die haben dann meistens zu einigen Themen nochmal einen Podcast, wo man etwas länger über den Hintergrund hören kann. Also in der Fernsehsendung haben die immer fünf bis sechs Minuten Segmente über, weiß ich nicht, dann begleitest du zum Beispiel einen Textilarbeiter in Bangladesch oder ein… weiß nicht, eine, ein Start-Up in Kenia,
oder eine… weiß ich nicht. Jemand, der irgendwo in der Welt arbeitet und irgendwas Außergewöhnliches macht oder, ja, weil's einfach interessant ist. Meistens werden auch irgendwelche bestimmten Sachen, Probleme, Umbrüche oder sowas dargestellt und da ich mich sehr für die Welt interessiere, Manuel, interessiere ich mich auch für diese Sendung und höre mir manchmal dann auch die tiefer gehen Geschichten dazu an.

Manuel:
[21:57] Und das ist es, finde ich, was die Podcasts auch ausmacht. Dass man eben im Fernsehen und selbst auf YouTube sich nicht so viel Zeit nehmen kann, aber im Podcast, na dann dauert es halt eine halbe Stunde oder eine ganze Stunde und die, die es interessiert, können's sich anhören.

Cari:
[22:12] Ja. Wobei ich mir schon… Also ich nehme mir diese Zeit tatsächlich. Ich gucke auch einstündige YouTube Videos und einstündige Fernsehsendungen. Immer dann, wenn sie halt Reportagen sind. Eine habe ich heute auch noch in der "Empfehlung der Woche".

Manuel:
[22:27] "Die Empfehlung der Woche." Ihr merkt schon, wir haben noch ein paar Segmente. Ja, okay. Also ich glaube, damit haben wir das Thema der Woche eigentlich besprochen. Podcasting, oder? Ich… vielleicht genau, zwei Sachen noch. Diese ganzen Dinge, die wir so ansprechen, wenn das jetzt andere Podcasts sind oder alles was wir so konkret besprechen, kommt natürlich in die Show Notes. Das heißt,
auch in der Podcast App oder einfach auf unserer Website, easygerman.fm kann man diese Dinge nachschauen und muss sich das jetzt nicht aufschreiben. Wenn man jetzt zum Beispiel "Fest und Flauschig" sich mal anhören möchte, dann ist dazu ein Link in unseren Show Notes.

Cari:
[23:11] Das finde ich gut. Wie funktioniert das denn umgekehrt bei Podcasts? Ich möchte ja auch immer… über YouTube rufe ich immer dazu auf, uns Kommentare zu schicken. Wie können sich die Leute denn an uns wenden?

Manuel:
[23:23] Auch über unsere Website: easygerman.fm Also das ist die Seite für den Podcast. Dann kommt man auf die Seite von unserem Podcast, verstehst du?

Cari:
[23:33] Das macht Sinn, ja. Aber danke, dass du es mir noch mal erklärt hast.

Manuel:
[23:35] Und da die Seite jetzt in diesem Moment noch gar nicht existiert, weiß ich noch nicht genau, wie das aussehen wird, aber man wird uns dort auf jeden Fall schreiben können und wir wollen ganz explizit, dass… dass ihr uns schreibt und uns Feedback gebt, erst mal, zu diesem Podcast und auch sagt: Das finden wir gut, dieses Segment ist interessant, das nicht und so weiter, und uns aber auch gerne Fragen stellt, denn wir wollen auch in Zukunft am Ende jedes Podcast eure Fragen, zwei oder drei Fragen, beantworten.

Cari:
[24:11] In Audio Form?

Manuel:
[24:13] Und genau, und vielleicht kriegen wir das hin, dass ihr uns das auch in Audio Form schicken könnt, dass wir das dann einspielen können. Zu all dem möchte ich euch bitten, einfach auf unsere Website zu gehen, easygerman.fm und dort zu schauen, wie das funktioniert. Das wird schon klappen.

Cari:
[24:31] Ja, das fänd ich toll, wenn man auch ein paar Leute hören könnte und das wäre natürlich auch sehr ermutigend.

Manuel:
[24:38] Eine Motivation für uns auch.

Cari:
[24:40] Eine Motivation für uns, aber auch für unsere Zuhörer, dass sie sich mit ihrem… ja auf Deutsch an uns wenden können und Fragen stellen können.

[24:47] Genau. Und müssen Sie sich auf Deutsch melden oder können Sie auch auf Englisch sprechen?

Cari:
[24:50] Nein, müssen sie natürlich nicht. Also man muss ja auch keine Kommentare auf YouTube in Deutsch schreiben, aber es ist natürlich…

Manuel:
[24:57] Es gibt Extrapunkte.

Cari:
[24:59] …es natürlich eine Motivation, auf Deutsch zu hören und dann auch zu antworten. Muss man aber nicht, ja.
Manuel:
[25:05] Alles kann, nichts muss. [Richtig.] Okay Cari, wollen wir kommen zum Ausdruck der Woche?

Ausdrücke der Woche

Cari:
[25:12] Ausdruck der Woche. Also ich hatte mir schon einen ausgesucht, jetzt überlege ich gerade ob wir… vielleicht stellen wir dann aus aktuellem Anlass zwei vor. [Okay.] Den ersten Ausdruck hast du gerade spontan eingebracht: "Das läppert sich." Wenn sich etwas läppert, vielleicht kannst du mal kurz nachschauen woher dieses Wort herkommt.

Manuel:
[25:30] Ich gucke gerade wo das Wort herkommt, aber erklär schon mal!

Cari:
[25:33] Wenn sich etwas läppert, dann sind das meistens viele kleine Sachen, die zusammenkommen. Das heißt, viele kleine Dinge, die etwas Großes ausmachen. Wenn man jetzt zum Beispiel sagt: "Ach, das ist ja kein Problem, das ist ja nur eine kleine Sache." Und der andere findet aber, das ist schon eine große Sache, wenn ich jede Woche fünf Minuten damit verbringen muss, das zu machen, dann sagt man: "Das läppert sich." In welchem Zusammenhang hast du das noch mal benutzt, Manuel?

Manuel:
[26:06] Ich weiß es nicht mehr. Mein…

Cari:
[26:09] Tja. Die Zeit. Wahrscheinlich… Es hing wahrscheinlich mit der Zeit zusammen. Meistens hängt diese Ausdruck mit der Zeit zusammen. Man redet dann darüber, dass etwas nicht so viel Zeit macht oder nicht so viel kostet, und dann ist es eben doch relativ viel, wenn es zusammenkommt. "Sich läppern. Ich kann zum Beispiel sagen… man benutzt das fast immer mit "es". "Es läppert sich." Es ist ein fester Ausdruck. Man benutzt das nicht mit anderen Subjekten.

Manuel:
[26:41] Ja. Möchtest du die Wortherkunft noch erfahren? [Ja!] Es kommt aus dem Mittelniederdeutsch. Und zwar "lapen", was "lecken" bedeutet. Verwandt mit: "Lepel" — "Löffel". Okay, also…

Cari:
[26:58] Ja. Das könnte sich so erklären, dass ein Löffel, ist ja wenig.

Manuel:
[27:01] Ja, aber wenn du hundert Löffel Zucker in deinen Kaffee tust, dann läppert sich das!
Cari:
[27:04] Das läppert sich.

Manuel:
[27:07] Und dann ist der Kaffee ziemlich süß am Ende.

Cari:
[27:10] Das ein gutes Beispiel, ja. Ein Löffel Zucker macht nichts aus, aber hundert Löffel Zucker…

Manuel:
[27:15] Das läppert sich.

Cari:
[27:16] …da ist eigentlich der Kaffee schon weg. Also, das ist dann nur noch ein Zucker-Topf.

Manuel:
[27:21] Möchten Sie Kaffee zu Ihrem Zucker?

Cari:
[27:24] Richtig. So, dann mein anderer Ausdruck der Woche, mein eigentlicher Ausdruck der Woche, ist: "Einen drauf machen." Manuel, hast du diesen Begriff schon mal benutzt?

Manuel:
[27:35] Ich habe den Begriff schon oft benutzt und ich habe auch schon oft einen drauf gemacht.

Cari:
[27:40] Ja. Wenn man einen drauf macht, dann geht man feiern tatsächlich. Und das ist witzig, ich habe das ausgewählt, weil das… Die Worte sind ja bekannt, das ist kein neues Wort. Also jeder, der Deutsch lernt am Anfang kennt diese Worte "drauf und "machen". Zwei einfache Worte. Und wenn man sagt: "einen drauf machen", also im Akkusativ, und dieses "einen" ist quasi ein unbestimmtes Objekt: "Ich mache einen drauf." Das bedeutet, dass man feiern geht oder etwas Außergewöhnliches macht oder dass man heute Party machen will, dass man heute… Ja, kennst du noch einen anderen Zusammenhang?

Manuel:
[28:22] Ne, es hat eigentlich immer was damit zu tun, dass man Party macht oder irgendwie eskaliert, also… Aber es hat eigentlich eine positive Konnotation, also zumindest in meinem Leben.

Cari:
[28:32] Richtig in deinem Leben, auf jeden Fall. Du machst gerne mal einen drauf.

Manuel:
[28:36] Der Duden sagt: "Ausgiebig feiern" bedeutet das.

Cari:
[28:39] Ausgiebig feiern. Und "eskalieren" ist übrigens ein Wort, was man jetzt eher… was jetzt eher in den letzten Jahren benutzt wird, auch in einer positiven Konnotation, von eher von Jugendlichen würde ich sagen. "Wir… wir haben eskaliert" oder "das eskaliert jetzt gerade", das ist… Früher wäre das ein Katastrophen-Wort gewesen, heute ist das ein positiv besetzter Begriff dafür, dass eine… dass ein… eine Party oder ein Besäufnis sich zu einer positiven… in einer positiven Weise außer Kontrolle gerät.

Manuel:
[29:15] Ja, aber… aber der Punkt ist "außer Kontrolle". Also es ist zwar positiv, wenn wir es so sagen, aber gleichzeitig ist es auch so… Ich war nämlich letztens auf einer Party und wir wurden alle so langsam ein bisschen betrunken und irgendwann meinte jemand so ganz ernst: "Ey Leute, es eskaliert gerade." Und das ist zwar positiv, aber gleichzeitig ist es so: "Ihr wisst schon, dass wir morgen alle einen Kater haben werden und dass wir… Es eskaliert gerade. Vorsicht!"

Cari:
[29:46] Wenn das das Schlimmste ist. Also bei uns war das so, mein Freund Michael hat ja vor kurzem geheiratet, vor einigen Monaten, und es war so, dass alle unsere Freunde aus ganz Deutschland zusammengekommen sind an diesem Wochenende. Und die sind alle am Donnerstag angereist, und am Freitag Morgen war die Hochzeit. Und es hieß dann vom Trauzeugen von Max immer nur: "Ja, ihr könnt euch vorher treffen, am Abend vorher, aber keine Eskalation!" Und diese Ankündigung, die war so… die wurde so immens stark ausgesprochen, dass sie schon so witzig war, dass wir den ganzen Abend uns Bilder hin und her geschickt haben, wie wir mit Bier irgendwo rumsitzen und dadrunter geschrieben haben: "Keine Eskalation!" Weil natürlich haben wir uns getroffen, natürlich haben wir schon vorher einen getrunken, natürlich ist es nicht bei einem Bier geblieben und auch nicht bei zwei und dann haben alle immer nur geschrieben: "Keine Eskalation!" Und dann haben wir immer wildere Fotos gemacht und hin und her geschickt, wo am Ende so zwanzig Gläser auf dem Tisch stehen und wir alle nach oben prosten. Und tatsächlich sind diese Fotos dann auch irgendwann beim Brautpaar gelandet. Und das war, glaube ich, dann witzig, weil wir waren am nächsten Morgen tatsächlich fit im Standesamt und es ist nur in einem positiven Sinne eskaliert.

Manuel:
[31:09] Alright, cool. Also dann hatten wir jetzt eigentlich drei Ausdrücke der Woche. Wunderbar. Sehr schön.

Cari:
[31:13] Ja, sehr gut. Kommen wir zu unserer nächsten Kategorie, Manuel.

Das nervt: Fahrradinfrastruktur in Berlin

Cari:
[31:18] Das ist eine… Das ist jetzt schon meine Lieblingskategorie, denn…

Manuel:
[31:21] Meine auch.


Cari:
[31:25] Warum ist das wohl so? Weil wir beide typisch deutsch sind? [Ja.] Denn die Kategorie heißt:

Manuel:
[31:30] "Das nervt!" Und ich hab witzigerweise… Es gibt einen amerikanischen Podcast, Reply All, der ist sehr bekannt und beliebt und wir kennen sogar denjenigen der das schneidet, bisschen hier Humble Brag jetzt, die haben so eine "grievance of the month" und "of the week" und es ist eigentlich ja das Gleiche. Also wir wollen einfach hier jetzt uns kurz aufregen.

Cari:
[31:54] Grüße an Tim, der auch unsere erste Episode natürlich hören wird.

Manuel:
[31:55] Auf jeden Fall. Genau, also, wir wollen uns einfach jede Woche aufregen, aber immer abwechselnd.

Cari:
[32:04] Nur abwechselnd, nicht beide gleichzeitig.

Manuel:
[32:06] Ich darf anfangen und natürlich möchte ich mich aufregen und sagen, dass es nervt, und das ist die Infrastruktur für Fahrradfahrer in Berlin.

Cari:
[32:19] Das ist ein richtig typisch deutsches… typisch deutscher Aufreger.

Manuel:
[32:23] Ja, aber ganz ehrlich. Also ich glaube, natürlich ist alles relativ. Und natürlich gibt es sicher jetzt Zuschauer hoffentlich, Zuhörer, aus… aus anderen Ländern, wo alles vielleicht noch viel schlimmer ist, was Infrastruktur für Fahrradfahrer betrifft. Ja, also ich denke da so an bestimmte Gebiete in den USA, die einfach komplett gebaut wurden nur für Autos, wo man mit dem Fahrrad überhaupt gar nicht fahren kann. Okay, klar. Berlin ist aber eine Stadt… ist eine Großstadt mit, ich weiß nicht, dreieinhalb Millionen Menschen und sehr viele dieser Menschen fahren Fahrrad und sollen auch Fahrrad fahren.
Und dementsprechend ist es für mich ein absolutes Unding, dass ganz oft, an ganz vielen Stellen entweder gar kein Fahrradweg existiert oder ein total holpriger, unsicherer Fahrradweg und vor allem kleiner schmaler Fahrradweg. Also zum Beispiel, auf dem Weg hierhin, zu, zu unserem Büro, wo wir gerade aufnehmen, da ist… links von mir sind drei Spuren für Autos. Zwei werden befahren und auf einer parken noch Autos. Rechts von mir ist ein relativ breiter Gehweg für Fußgänger. Und dann ist dazwischen, ganz dünn, ungefähr einen Meter breit, ein Fahrradweg. Und es gibt auf Englisch dieses Wort: "Afterthought." Das gibt es auf Deutsch nicht. "It's an afterthought." Das ist… man hat sich das… Man hat da ganz scheinbar die Straße gebaut und den Bürgersteig gebaut und dann dachte man: "Ah, es gibt ja noch Fahrradfahrer, wo machen wir die hin? Ah ja, hier irgendwie dazwischen."

Cari:
[34:06] Dazu muss man aber auch sagen, dass die Straßen ja gebaut wurden als die Fahrräder noch nicht so… Die hat man ja nicht mitbedacht beim Bauen. ja, aber die könnte man jetzt.

Manuel:
[34:14] Ja, das habe ich gemerkt, die hat man nicht bedacht.

Cari:
[34:16] Ja, aber die könnte man jetzt, theoretisch…

Manuel:
[34:18] Die könnte man jetzt mal bedenken und das Ganze ein bisschen umbauen. Weil was passiert ist:
Zum einen ist es wahnsinnig unsicher. Es gehen ständig irgendwelche Autotüren auf, weil die Autos da parken und vor allem, ich hab's jetzt wirklich auch gemerkt auf dem Weg hierhin, wenn ich jemanden überholen möchte, einen anderen Fahrradfahrer überholen möchte oder mich jemand überholen möchte, ist da so wenig Platz, das es total gefährlich ist und ungemütlich. Und Autos… Natürlich brauchen Autos mehr Platz als Fahrräder, das ist ja klar, aber für Autos gibt es ja auch diese zwei Spuren, damit man eben mal jemanden überholen kann. Und genauso finde ich, sollte es Fahrradfahrern zustehen, dass sie genug Platz haben, sich auf sichere Art und Weise zu überholen. Und es gibt jetzt wirklich noch sehr viel mehr, was ich zu diesem Thema sagen könnte, aber ich denke, wir belassen es dabei. Ich wünsche mir, und das ist ganz… ein ganz persönlicher Wunsch, den aber viele Leute teilen, dass in Deutschland investiert wird in eine gute Infrastruktur, damit Menschen sicher und mit gutem Gefühl Fahrrad fahren können, denn, das vielleicht noch: Ich fahre mein ganzes Leben Fahrrad. Du auch. Ich bin, sagen wir mal, sportlich unterwegs und selbstsicher auf meinem Fahrrad, aber wenn ich mir überlege, ein, ein Rentner oder eine Rentnerin, die, sechzig Jahre alt ist, oder siebzig Jahre. [Ja, oder Kinder!] Oder Kinder, die vielleicht auch Fahrrad wollen, fahren wollen. Ich wäre so beängstigt davon, auf diesen Radwegen zu fahren, die dann plötzlich enden, dann muss man wieder auf der Straße fahren, ich hätte so eine Angst, glaube ich, oder wenn ich gerade anfangen würde, Fahrrad fahren zu lernen. Es ist einfach abschreckend. Und wir als ein Land, das möchte, dass weniger Leute Auto fahren und mehr Leute Fahrrad fahren, können uns das nicht erlauben.

Cari:
[36:12] Also auf… In einem positiven Sinne würde ich sagen, dass das irgendwann gar keine Frage mehr sein wird. Das ist eine von diesen Sachen, die… In der Zukunft werden sich die Leute fragen: Wie kann das so lange falsch gelaufen sein? Das ist jetzt so ein Satz, den ich angefangen habe, wo ich mir nicht sicher bin, ob ich den grammatisch korrekt beendet habe. Aber in Zukunft wird das so sein, dass es einfach Fahrrad-Highways gibt. Das heißt, wenn du von Prenzlauer Berg nach Neukölln fährst, da fährst du jetzt ungefähr fünfundvierzig Minuten, aber du stehst davon die Hälfte der Zeit im Verkehr und das wird irgendwann so sein, dass du einfach diese gleiche Strecke in fünfundzwanzig Minuten fährst, auf einem schönen… In Münster, in unserer Heimatstadt, Manuel, da gibt es ja sowas, aber unfreiwillig, quasi, freiwillig später umgewandelt: Die Promenade, also eine alte Stadtbefestigung, wo heute nur Fußgänger und Fahrradfahrer fahren. Man kann um die ganze Stadt herumfahren innerhalb von, weiß ich gar nicht, auch ungefähr zwanzig Minuten, und das ist so was, schon so etwas wie ein Fahrrad-Highway, also eine Fahrrad-Schnellstraße, und da fahren nur Fahrradfahrer in zehn Spuren nebeneinander und jeder kann da fahren. Und hier in Berlin ist das tatsächlich so, dass die Fahrradfahrer einfach nicht die Priorität im Straßenverkehr sind, obwohl sie eine riesen Masse ausmachen und in der Zukunft noch eine größere Masse ausmachen werden. Und ich fahr schon immer mit dem Verständnis los, das es gleich zu spät sein könnte und ich unterm Auto liege und ich bin auch mittlerweile so eine aggressive Fahrradfahrerin geworden. Das heißt, ich rechne damit, dass Autofahrer mich nicht sehen, dass die vor mir abbiegen und ich fahr dann auch in die Kreuzung rein und lass es eskalieren, Manuel.

Manuel:
[37:55] Ja, aber das ist natürlich das Problem. Ich möchte dich bitten, da vorsichtig zu sein, [Dankeschön.] denn die traurige Wahrheit ist ja, dass jeden Tag Menschen sterben in Berlin und in Deutschland bei genau diesen Fahrradunfällen zwischen Fahrrädern und Autos, weil sie eben nicht gesehen werden und das ist…

Cari:
[38:14] Selbstverständlich. Ich fahre natürlich so, dass ich immer noch bremsen kann, aber ich möchte dem Auto signalisieren, dass ich dann in der letzten Minute bremse und das Auto auch. Und die sollen sich mal erschrecken und gucken.

Manuel:
[38:25] Genau das mache ich auch, ich hab schon die Kontrolle, aber andererseits denke ich mir eben eigentlich, unterm Strich ist es nicht, ist es fast nie der Fehler von dem individuellen Autofahrer oder von dem individuellen Fahrradfahrer, sondern das Problem ist die Infrastruktur. Und wir sehen das in anderen Ländern, wie zum Beispiel den Niederlanden, wo die Infrastruktur ganz anders ist. Da kommt es gar nicht zu so Situationen, wo Autofahrer plötzlich bremsen müssen, weil die Wege so geleitet sind, dass sie fast nie in Berührung kommen miteinander, Fahrradfahrer und Autofahrer.

Cari:
[38:54] Das ist korrekt. Wir müssen allerdings auch sagen, dass die Zuhörer, die aus Ländern kommen, wo es viel besser reguliert ist als in Deutschland wahrscheinlich in der Minderheit sind. Das sind nämlich nur die Niederlande und Dänemark und noch vielleicht ein paar andere Länder. Die meisten von euch werden sich jetzt fragen: "Worüber reden die eigentlich?" Was ist das für ein Luxusproblem? Ich hätte gerne überhaupt mal ein Fahrrad oder eine Stadt, wo ich mich überhaupt bewegen kann mit einem Fahrrad.

Manuel:
[39:21] Ja. Das stimmt natürlich. Aber deswegen machen wir ja diesen Podcast, damit wir uns aufregen dürfen!

Cari:
[39:27] Und Manuel, weißt du was mich diese Woche genervt hat?
Manuel:
[39:29] Nein, das ist jetzt ja…

Cari:
[39:30] Dass… dass du als erstes die "Das nervt"-Kategorie bespielen durftest.

Manuel:
[39:33] Ach so. Ja, dafür bis du nächste Woche dran. [Dankeschön.] Du hast jetzt dafür die ehrenwerte Aufgabe, die Gegen-Kategorie zu bespielen, und zwar:

Das ist schön: Herbstgefühle

Cari:
[39:46] "Das ist schön."

Manuel:
[39:47] Was hat dich denn diese Woche gefreut, Cari? Und was ist denn schön?

Cari:
[39:51] Ja, das war gar nicht so einfach, was zu finden. Ich habe sofort zehn Sachen gefunden, für die "Das nervt"-Kategorie und als Deutscher regt man sich ja gerne auf. Viel lieber, als sich über irgendwas zu freuen. Aber dann habe ich etwas gefunden, was mich teilweise genervt hat, aber auch teilweise schön ist, und das habe ich dann in die "Das ist schön"-Kategorie gepackt, nämlich: Herbstgefühle. Vor ein paar Wochen, ich weiß nicht genau, wann es war, aber schon einige Tage her, hat der Herbst plötzlich überraschend eingesetzt. Das heißt, es war nicht mehr heiß, sondern plötzlich kalt, man musste drinnen die Heizung anmachen, draußen sich eine Jacke anziehen, der Wind weht und es wird einfach Herbst. Beziehungsweise es geht auf den Winter zu. Und diese Art von Wetter… Also in Deutschland kommt dieser Wetterumschwung irgendwann sehr stark und dann realisiert man: Oh nein, jetzt müssen wir wieder sechs Monate warten, bis die Sonne scheint. Das kann sehr deprimierend sein, aber es hat auch einen sehr schönen Aspekt, und das ist diese Gemütlichkeit, die man dabei empfindet und ich habe das Gefühl, ich habe das schon mal versucht, Leuten zu erklären in Ländern, wo es immer warm ist, weil da gibt es dieses Gefühl nicht, dass man… Man verspürt eine Gemütlichkeit dadurch, dass es draußen ungemütlich wird. Und man geht dann plötzlich viel lieber in Cafés, in Restaurants, nach Hause. Man macht es sich gemütlich drinnen, man macht die Heizung an.

Manuel:
[41:23] Man macht eine Kerze an oder zwei.

Cari:
[41:24] Die Lichter sind plötzlich viel schöner. Und das ist ein witziges und positives Gefühl, weil es immer zu diesen negativen, dass man nicht so viel Zeit mehr draußen verbringen kann, auch diese warme, herzliche, gemütliche Komponente drinnen gibt. Hast du das auch so, Manuel?

Manuel:
[41:42] Ich habe das hundertprozentig auch so und ich bin auch sehr dankbar und glücklich, dass wir eben hier, in unseren Breitengraden eben diese vier verschiedenen Jahreszeiten haben. Denn es gibt Orte auf der Welt, wo es die einfach so nicht gibt und genau wie du empfinde ich das einfach als schön, wenn der Herbst beginnt und der Winter beginnt und dann wieder schön, wenn er wieder endet, aber genau wie du gesagt hast, jetzt, wenn es so ein bisschen kalt wird und der Wind weht, dann in ein Café zu gehen und einen warmen Kakao oder einen Kaffee zu trinken, es ist einfach schön und gemütlich.

Cari:
[42:19] Ja. Trotzdem werde ich nicht die sechs, nächsten sechs Monate komplett in Berlin verbringen, denn das wäre mir zu kalt.

Manuel:
[42:26] Hast du Urlaubspläne noch?

Cari:
[42:28] Noch keine konkreten, aber wir haben uns vorgenommen, dass wir spätestens im Januar ausreisen werden.

Manuel:
[42:35] Oh! Das sollte vielleicht ein Thema der Woche werden! [Ausreisen?] Da haben wir jetzt keine Zeit für, aber das interessiert mich, was da eure Pläne sind.

Cari:
[42:43] Noch nicht so konkret.

Manuel:
[42:45] Okay. Gut, dann haben eine besondere Kategorie uns vorbereitet. Da wird es, denke ich, einige Fans geben. Hoffe ich zumindest.

Cari:
[42:54] Das denke ich auch.

Janusz philosophiert: Warum Philosophie?

Manuel:
[42:55] Und zwar… Die unter euch, diejenigen unter euch, die unsere Videos schon seit längerem verfolgen, wissen, dass Janusz sehr gerne über philosophische Themen nachdenkt und Menschen befragt.

Cari:
[43:09] Sehr gerne.

Manuel:
[43:13] Und deswegen wird es in diesem Podcast ein Segment geben, das heißt:

Cari:
[43:19] Janusz philosophiert.

Manuel:
[43:22] Und für diese erste Folge haben wir Janusz gefragt, warum er sich überhaupt so für die Philosophie interessiert und warum wir uns dafür auch interessieren sollten. Das hören wir uns jetzt an.

Janusz:
[43:39] Ja, also erstens, ich war schon immer ein obsessiver Leser. Ich hab schon immer es geliebt, Bücher zu lesen. Aber, mit zwölf hat sich mein Interesse vom Abenteuer zu Psychologie verschoben, ich habe also angefangen, psychologische Bücher zu, zu lesen, zu suchen und zu lesen, später auch soziologische Bücher. Es war wichtig. Ich lebte in einem Land, das unter einer kommunistischen Diktatur gelebt hat und es war schwierig für mich, zu… in diesem Alter zu kapieren, was um mich herum überhaupt abgelaufen ist. Und dann kam es aber zu einer Situation, die mein Interesse für die Philosophie ausgelöst hat. Und zwar lernte ich einen etwas älter… zwei Jahre älter als ich, Menschen (kennen), der gerade angefangen hat, Philosophie zu studieren und wir unterhielten uns darüber, und irgendwann sagte er: "Pass auf, siehst du diesen Baum da drüben?" Und ich meinte ja, ich sehe diesen Baum. "Dann, versuch mir zu beweisen, dass der Baum tatsächlich existiert, ohne dass du an den Baum heran gehst und es anfasst!" Ja? Und das habe ich dann geschafft, innerhalb von (den) nächsten zehn Sekunden, indem ich ihn ausgelacht habe. Wie dumm muss man sein, um sich solche Fragen überhaupt zu stellen? Natürlich existiert, der, der Baum da. Was denn sonst? Ja, ich könnte ihn mit dem Baum oder mit einem Ast von diesem Baum verprügeln, wenn er sich das wünscht, ja, wenn er einen endgültigen Beweis dafür braucht. Aber tatsächlich… Und er meinte zu mir noch: "Pass auf. Fang an…" Er meinte einfach: "Fang an mit der Geschichte der Philosophie, lies mal die Geschichte der Philosophie, dann unterhalten wir uns wieder darüber." Und das fand ich voll interessant natürlich, und ich hab mir das Buch gekauft. In Polen war das zu der Zeit ein Standardbuch, eine richtig gut geschriebene Geschichte der Philosophie, von einem polnischen Philosophen geschrieben noch vor dem Krieg. Und ich habe angefangen, das Buch zu zu lesen, und, und kam nie wieder weg davon sozusagen. Es ist… (Die) Geschichte der Philosophie zu studieren, zu lesen, heißt, zu beobachten, wie die besten Köpfe in der Geschichte der Welt sich immer wieder, immer wieder versucht haben zu verstehen: Was ist eigentlich los? Was ist das, was wir leben? Ja? Was ist… Woraus ist das aufgebaut? Aus Materie? Wie es ist möglich, dass wir denken und Gedanken teilen? Ist das Geist? Und ähnliche Fragen. Ganz, ganz viele Fragen, ja.

Cari:
[47:24] Puh! Das war interessant.

Manuel:
[47:26] Puh, das war harter Stoff.

Cari:
[47:27] Aber auch… Also, ja. Wo fangen wir jetzt an, Manuel? Ich denke immer noch an den Ast, mit dem Janusz seinen Freund verprügeln wollte.

Manuel:
[47:39] Das, so kennen wir ihn. Nein, ich glaube, ich meine, das war jetzt mal eine Einleitung und ich finde das spannend. Ich denke auch, das ist natürlich… sagen wir mal für einen Deutschlern-Podcast haben wir uns da was vorgenommen über Philosophie zu reden. Und es kann sein, dass einige unserer Zuhörer jetzt sagen: "Seid ihr bescheuert? Also ich versuch hier Deutsch zu lernen und nicht Philosophie zu studieren!" Aber ich finde einfach, dass Janusz immer sehr interessante Perspektiven hat und Ideen hat. Er ist mit Sicherheit kein Philosophieprofessor, aber er hat interessante Perspektiven und ich finde, wir sollten das einfach nutzen und ihn dazu befragen. Wenn wir hier schon die Zeit dazu haben.

Cari:
[48:23] Ja. Also am besten an konkreten Fragen, beim nächsten Mal. [Genau.] Wie… Warum gibt es den Baum?

Manuel:
[48:31] Hast du eine bestimmte Frage, die wir ihm nächste Woche stellen wollen?

Cari:
[48:35] Ja, vielleicht können wir da mal unsere Zuhörer fragen. Vielleicht haben die ja eine Idee, eine Frage, die ins Philosophische geht, die man, die man Janusz stellen kann. Das fände ich interessant. Welche Fragen… da gibt's mit Sicherheit einige gute Fragen in der Community. Ich hätte natürlich auch welche, aber ich würde erst mal warten, was die Zuschauer schicken. Und ich find das interessant, also, ich habe mich tatsächlich schon öfter gefragt wieso, also woher Janusz sich diese ganzen Gewissheiten nimmt, dass er immer irgendwelche Sachen weiß über irgendwelche Sachen. Und gleichzeitig weiß ich, dass ich mir viele Fragen gar nicht stelle oder viele Sachen gar nicht in Frage stelle, weil das mir, glaube ich, auch Sicherheit gibt, also es ist ja immer eine Sache, Religion, Philosophie, also einen Glauben an etwas zu haben, das gibt dir eine Sicherheit im Leben und es kann aber auch Unsicherheit geben, wenn man Sachen nicht weiß, oder wenn man feststellt, dass man Sachen nicht erklären kann. Und ich glaube, meine Taktik ist so ein bisschen, dass ich mir einfach, dass ich mich einfach damit abfinde, dass ich viele Sachen nicht erklären kann und dass es vielleicht einen Großteil an Fragen gibt auf der Welt, die man sich stellen könnte und keine Antwort finden würde, und deswegen lass ich das einfach in manchen Bereichen. Aber ich finde das immer sehr erfrischend mit Janusz über Sachen zu diskutieren, weil er eben so eine ganz feste Meinung hat und sich seine Sachen, ja, als hätte er das ganze Leben darüber nachgedacht… [Hat er auch!] Hat er auch. Die Sachen einfach dann direkt beantworten kann, für die man selber erst mal einen völlig, ja einen riesigen Exkurs im Gehirn aufmachen müsste ohne sicheres Ende.

Manuel:
[50:30] Genau. Insofern schreibt uns eure Fragen über easygerman.fm. Die Fragen zu Grammatik und der deutschen Sprache wird Cari beantworten. [Natürlich.] Die Fragen zu trivialen Dingen und Computern werde ich beantworten und alles was so richtig philosophisch ist und sich um den Sinn des Lebens dreht, wird Janusz für euch beantworten. Sehr schön, ich freue mich da richtig drauf. Am Ende ist es auch wirklich ein Projekt, was wir machen, weil wir da Bock drauf haben, glaube ich. Also selbst wenn das keiner hört, ich freue mich einfach auf das Segment.

Cari:
[51:08] Ich mich auch.

Manuel:
[51:09] Okay so, dann haben wir noch die Empfehlungen der Woche.

Empfehlungen der Woche

Manuel:
[51:13] Wir wollen euch einfach jede Woche etwas empfehlen, einfach so. Da sollten wir noch vielleicht mal ganz kurz klarstellen, dass, dass es in diesem Podcast keine Werbung gibt oder so. Also diese Empfehlungen sind wirklich einfach nur von uns lieb gemeinte Empfehlungen. Und ich mache es ganz kurz: den Film Victoria, Victoria. Das ist ein deutscher Film, der… Ich spoile nichts, aber ich sage nur: Er spielt in Berlin. Und das Besondere an dem Film ist, dass er in einem einzigen Shot, in einer einzigen Aufnahme gefilmt ist. Also, es gibt keine Schnitte in diesem Film, was wirklich unglaublich ist und… Er eignet sich finde ich auch gut für Deutschlerner, weil die Hauptperson in dem Film ist selbst eine Studentin aus Spanien, die selbst nicht so gut Deutsch kann und deswegen muss man nicht so gut… nicht so gut Deutsch verstehen, um den Film zu verstehen. Also man kann den im Original auf Deutsch gucken, vielleicht mit Untertiteln oder auch ohne. Und es ist wirklich ein sehr sehr guter Film, einer meiner Lieblingsfilme aus Deutschland.

Cari:
[52:18] Spannend. Den Film habe ich auch noch nicht gesehen. Wollen wir in dieser Kategorie nur einzelne Produkte empfehlen, wie zum Beispiel einen Film, eine… oder kann das auch eine ganze Zeitung sein, eine ganze Website?

Manuel:
[52:32] Alles. Ich finde es kann alles… es kann auch, es muss auch kein Produkt sein, es kann auch ein Tipp sein oder eine Empfehlung, also es kann alles sein. Wir empfehlen einfach etwas.

Cari:
[52:41] Okay. Weil ich mir jetzt nicht sicher war. Ich hab jetzt in den letzten Tagen viel schwierige Sachen geguckt. Oder harter Tobak, wie man auf Deutsch sagt. Das heißt Themen, die, ja, jetzt nicht unbedingt angenehm sind zum Gucken. Aber ich gucke öfter sowas. Und jetzt habe ich mich gefragt, ob ich diesen Film, den ich gesehen hab, der mich sehr beeindruckt hat und mich sehr gefesselt hat, ob ich den wirklich empfehlen soll. Er ist aber gut für Deutschlerner auch, denn er ist auf Deutsch und er hat auch deutsche Untertitel. [Na dann!] Und ist bei YouTube verfügbar. Also es geht um einen Vater und seine Tochter, leben beide in einem kleinen Dorf in Deutschland, zweihundert Einwohner. Eines Tages bekommt… ist der, ist die Tochter weg und für zwei Wochen erfährt der Vater nicht, wo sie ist und weiß nicht, was passiert ist. Nach zwei Wochen bekommt er eine Nachricht von einem Mann mit einem arabisch klingenden Namen, und er sagt: "Ja, ich bin der und der und ihre Tochter ist jetzt bei uns in Syrien, beim IS." Und der Vater, für den bricht natürlich eine Welt zusammen und er muss dann feststellen, dass seine Tochter freiwillig mit fünfzehn Jahren nach Syrien ausgewandert ist, zum Islam konvertiert ist, einen IS Kämpfer geheiratet hat und, ja, jetzt dort lebt. Und das ist eine so krasse Geschichte, die von Anfang an, wenn man diesen Film guckt… Ich wollte den so ein bisschen nebenbei gucken, als ich gearbeitet habe, aber ich hab die ganze Zeit zugucken müssen, weil es so fesselnd ist und das Krasse an der… an dem Film ist, dass tatsächlich ein Kamerateam dabei war über die ganze Zeit und der Film geht über vier Jahre. Und so viel kann ich schonmal verraten, also die… Das Mädchen ist vier Jahre dort. Es gibt kein richtig gut und schlecht, es gibt Zeiten, wo sie zurück will, wo sie da bleiben will. Und der Vater bekommt immer nur empfohlen: Halte mit deiner Tochter Kontakt! Weil das Wichtigste ist, dass sie von alleine den Wunsch verspürt, zurückzukommen. Und nur dann kannst du überhaupt was bewirken. Und der Vater zerbricht eigentlich an dieser Herausforderung, denn… ja, er ist sich nicht sicher. Er will natürlich am Anfang die ganze Zeit, dass die Tochter zurückkommt, irgendwann gibt er halt aber auch eigentlich selber fast auf und, ja, erzählt dann auch wie er, ja, kurz davor ist Suizidgedanken zu haben und all solche Sachen. Es ist ein sehr krasser Film. Und ich würde ihn trotzdem empfehlen, sich anzugucken, einfach um dieses Phänomen zu verstehen, weil das Phänomen, dass, ja, Leute mit krassen Ideologien andere Leute anziehen ist ja nicht eins, das jetzt ausschließlich auf den IS begrenzt ist, sondern auf ganz viele Ideologien. Und wie kann es sein, dass jemand sich mit fünfzehn so angezogen fühlt von sowas? Ist eben auch eine krasse… ja einfach eine krasse Geschichte. Und dann überhaupt die ganze Zeit zu sehen, wie eben der Vater damit umgeht, ja. Ein sehr empfehlenswerter Film und bestimmt das Beeindruckendste im, auch im negativen Sinne, was ich jetzt seit langer Zeit gesehen habe, an Dokumentarfilmen aus Deutschland.

Manuel:
[55:59] Okay. Wie heißt der Film?

Cari:
[56:01] Der Film heißt "Leonora, wie ein Vater seine Tochter an den IS verlor" und ist von… ja ist in der ARD gelaufen und aber auch bei YouTube mit Untertiteln verfügbar.

Manuel:
[56:11] Okay, wir werden das in den Shows Notes verlinken und dann kann man es in der Podcast App oder auf der Website anklicken. Wow. Okay.

Lied der Woche: Jein

Manuel:
[56:22] So und eine, eine Kategorie haben wir noch. Machen wir die noch oder haben wir da noch Zeit für? [Ja natürlich.] Na dann, das, das, ich glaube, das… wir haben vorhin gesagt dass das, "was uns nervt" ist unsere Lieblingskategorie, aber eigentlich, die Wahrheit ist, dass das hier meine Lieblingskategorie ist. Und ich sag dir auch, warum.

Cari:
[56:40] Erzähl es mir, Manuel!

Manuel:
[56:42] Ich lerne ja auch gerne Sprachen. Im Moment lerne ich Holländisch, Niederländisch.

Cari:
[56:48] Das wird nicht "holländisch" gesprochen.


Manuel:
[56:50] Ich weiß. Aber die Sprache ist einfach so lustig.

Cari:
[56:53] Nederlands! Haben wir irgendwelche Zuhörer aus den Niederlanden?

Manuel:
[56:53] Haben wir Menschen… Gibt es Leute aus den Niederlanden, die mir helfen möchten beim Niederländisch Lernen?

Cari:
[57:02] Dann schreibt uns unbedingt jetzt und Manuel wird euer neuer bester Freund und Tandempartner.

Manuel:
[57:10] Genau. Aber davor habe ich Spanisch gelernt und ich lerne auch immer noch Spanisch. Ich bin natürlich immer noch nicht perfekt, aber mittlerweile bin ich auf einem Niveau, wo ich es sehr, sehr, sehr genieße, mit Musik zu lernen und mir Lieder anzuhören und versuchen, den Text raus zu hören und selbst zu verstehen, oder ich lese den Text und übersetze ihn dann, und man lernt eine ganz andere Seite der Sprache kennen, eine sehr poetische Seite. Natürlich ist in der Musik nicht alles so formuliert, wie man es auch in echt formulieren würde. Und deswegen haben wir uns überlegt, wollen wir euch jede Woche ein Lied der Woche mit auf den Weg geben, das ihr euch dann anhören könnt, wenn ihr Lust habt und genau dann, quasi als kleine Hausaufgabe könnt ihr vielleicht den Text übersetzen. Das ist natürlich alles freiwillig und euch überlassen, aber… [Ach es gibt also Hausaufgaben, Manuel?] Es gibt Hausaufgaben. Hefte raus, Klassenarbeit und wir wollen euch einfach jede Woche ein Lied empfehlen, dann könnt ihr euch so langsam aber sicher eine Playlist machen mit der Musik, die euch gefällt aus Deutschland oder auf Deutsch. Und das Lied, was ich euch diese Woche empfehlen möchte, ist von Fettes Brot. Es kommt aus den neunziger Jahren, ist sehr bekannt in Deutschland, es heißt: "Jein" Und das ist eigentlich gleichzeitig ein wichtiger Begriff, den man kennen muss. Kannst du das erklären?

Cari:
[58:34] Muss man nicht, weil man muss ihn ja nicht zwangsläufig benutzen. Also "jein" ist eine Mischung von ja und nein: Jein. Also wenn man sich nicht entscheiden kann, ob die Antwort ja oder nein ist, dann sagt man jein.

Manuel:
[58:48] Genau. Und Fettes Brot ist eine sehr bekannte deutsche Band, die, ja, eigentlich eine Hip Hop Gruppe sind. Es sind drei Jungs, drei Männer, die Hip Hop machen auf eine sehr deutsche Art. Auf eine… eine sehr norddeutsche Art, müsste man eigentlich sagen, und dieses Lied, das ist so ein Lied, das kommt oft am Ende der Party, wenn alle schon ziemlich betrunken sind, wird dieses Lied gespielt und dann gibt es eigentlich immer mindestens zwei oder drei Leute, zu denen ich dann gehöre, die einfach dann eskalieren und einfach lauthals mitsingen, denn ich…

Cari:
[59:26] Nur zwei oder drei? Ich, ich denke mir…

Manuel:
[59:28] Oder mehr! Es kommt auf die Party an. Aber das Problem, das… Was etwas schade ist, ist, dass wir euch diese Musik natürlich jetzt nicht vorspielen dürfen. Wir werden sie zwar verlinken, ihr könnt jetzt einfach auf den YouTube Link klicken, den, den wir in die Shownote packen und euch das Lied anhören, aber wir dürfen es nicht verlinken. Aber Cari, wir könnten es vielleicht spontan vorsingen.

Cari:
[59:47] Oh ja, da ich total Lust drauf.

Manuel:
[59:50] Okay, machen wirklich? Oder nein? "Es ist 1996, meine Freundin ist weg und bräunt sich in der Südsee. Allein? Ja mein Budget war klein. Na fein, herein, willkommen im Verein. Ich wette heute machen wir erneut 'ne fette Beute, treffen seute Leute und lauter nette Leute. Warum dauernd trauern! Wow! Schau dir diese Frau an! Schande, dazu bis du im Stande? Kaum ist deine Herzallerliebste aus dem Lande und du Hengst denkst längst an 'ne andere. Was soll ich denn heulen, ihr wisst, dass ich meiner Freundin treu bin. Ich bin brav, aber ich traf eben my first love. Ich darf zwar nur im Schlaf doch auf sie war ich schon immer scharf. Habt ihr den Blick geahnt, den sie mir eben durchs Zimmer warf? Oh mein Gott, was hat der Trottel Sott. What a pretty woman, das Glück ist mit den Dummen." Okay.

Cari:
[1:00:21] Jetzt… wann fängt denn jetzt der Refrain an, Manuel?

Manuel:
[1:00:24] Genau, den Refrain machst du jetzt!

Cari:
[1:00:27] Achso. Ja, der geht so…

Manuel:
[1:00:31] Ja klar, äh nein, ich mein: Jein!

Cari:
[1:00:33] Soll ich's wirklich machen oder lass ich's lieber sein?

Manuel:
[1:00:40] Jein, jein, jein, jein, jein.

Cari:
[1:00:40] Ja, ungefähr so geht der Song. [Genau.] Und das ist tatsächlich eins der wenigen Lieder, habe ich das Gefühl, vielleicht sogar das Lied überhaupt, das alle Leute auswendig kennen. Also ich denke, dass eigentlich ich schon die älteste Generation bin, die das eigentlich kennen müsste, aber ich habe auch schon Leute, die älter sind als ich, deutlich älter sind als ich, gehört, die das mitgesungen haben. Und tatsächlich kann das jeder auf einer Party mitsingen.

Manuel:
[1:01:08] Ja. Und es ist natürlich ein schneller Text und ein langer Text und trotzdem, jeder der irgendwie so in den Neunzigern und Zweitausendern anwesend war, kennt dieses Lied. Und deswegen.

Cari:
[1:01:20] Du warst also in den Neunzigern anwesend, Manuel.

Manuel:
[1:01:23] Ich war anwesend, ja.

Cari:
[1:01:25] Sehr gut. [Okay, cool.] Ja, da habt ihr jetzt einen echten Klassiker kennengelernt. Ist nicht mehr das aktuellste Lied, aber wenn ihr mal auf einer Party seid in Deutschland und alle dieses Lied mitsingen, dann kennt ihr das jetzt.

Manuel:
[1:01:35] Ja. Und stellt euch vor wie cool das ist als, Deutschlernende, wenn ihr dieses Lied mitsingen könnt. Den Respekt, der euch entgegenschlagen wird von den ganzen Leuten, die das einfach lieben, das Lied, der wird es wert sein.

Cari:
[1:01:50] Richtig. Das wird ein umwerfender Respekt sein nach dem fünften Bier auf dem Tanz… auf dem Dance Floor.

Manuel:
[1:01:59] So Cari. Du musst gleich los, du wolltest noch was sagen zum Thema Mitgliedschaft, oder?

Mitglied werden bei Easy German

Cari:
[1:02:04] Ja. Ihr könnt ein Mitglied werden von Easy German, sowohl von unseren Videos, als auch von unserem Podcast, denn wir werden unser, unsere Mitgliedschaft erweitern um einen Podcast "Tier". Ist das richtig, Manuel? [Genau.] Und das heißt, dass ihr demnächst, wenn ihr auf unsere Patreon Seite geht, unsere Mitgliedschaften werden über Patreon abgewickelt, dass ihr dort eine neue Zusatzmöglichkeit findet und ihr könnt euch dann dort anmelden als Mitglied von Easy German, bekommt natürlich auch die Sachen, die ihr für unsere Videos bekommt, das heißt Transkripte und interaktive Übungen und eine Vokabelliste und eben auch für unseren Podcast dann das volle Transkript zur Show und die Vokabeln, die mitlaufen während des Podcasts.

Manuel:
[1:02:54] Genau. Und da wird es sicher einige Fragen geben, wie das genau funktioniert und so weiter. Es gibt einige Apps, mit denen das nicht funktioniert, zum Beispiel mit Spotify. Aber es gibt Apps die kostenlos sind, mit denen das dann kein Problem ist. Schaut da am besten auf unsere Website easygerman.fm. Da beschreiben wir das und dann könnt ihr uns einfach schreiben wenn ihr noch Fragen habt.

Cari:
[1:03:15] Ja und natürlich erfahrt ihr das auch alles sobald ihr ein Mitglied seid, denn als Mitglied werdet ihr dann einmal pro Woche von uns benachrichtigt, bekommt den Link zur Episode und dort werden wir euch dann auch alle, ja alle sonstigen Fragen eigentlich beantworten. Wie kommt ihr an die, an die Zusatzinformationen und an die Zusatzmaterialien ran.

Manuel:
[1:03:38] Fantastisch.

Cari:
[1:03:40] Manuel, wie zufrieden bist du mit unserer ersten Episode?

Manuel:
[1:03:43] Auf einer Skala von eins bis zehn?

Cari:
[1:03:45] Auf einer Skala von eins bis zehn, wie würdest du unsere Performance bewerten? [Zwölf!] Jetzt übertreibst du aber ein bisschen. Das ist aber kein gesunder deutscher Skeptizismus.

Manuel:
[1:03:54] Das… das obliegt ja unseren Hörerinnen und Hörern, das zu bewerten. Ach ja! Ich habe gehört, das ist gut, dass du das jetzt sagst, ganz wichtig bei Podcasts ist, dass sie bewertet werden. Und zwar da, wo ihr uns zuhört, auf Apple Podcasts zum Beispiel oder, ich glaube auf Spotify geht das vielleicht auch? Einfach mal in eurer App schauen, mit der ihr das, den Podcast hört, wenn ihr uns da bewerten könnt, dann natürlich nur entweder fünf Sterne geben oder das Höchste, oder es sein lassen, das ist klar. Das versteht sich, glaube ich von selbst. Und was vielleicht noch besser ist und noch wichtiger: wenn ihr Leute kennt, die auch Deutsch lernen, wenn ihr zum Beispiel einen Deutschkurs besucht und dort andere Leute Deutsch lernen oder ihr Freunde habt, die Deutsch lernen, dann erzählt ihnen doch bitte von diesem Podcast, denn ich bin ganz ehrlich: Wenn das hier keiner hört, dann können wir uns das auch sparen.

Cari:
[1:04:49] Ach, ist das so? Also auf Spotify kann man glaube ich nichts bewerten.

Manuel:
[1:04:52] Auf Spotify nicht, ok. Aber, wir haben ja sowieso schon gesagt, die Vokabelhilfe funktioniert auf den anderen Apps besser, insofern, ja. Okay. Tschüss!

Cari:
[1:05:03] Tschüss und bis zur nächsten Woche.

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Cari, Manuel, Janusz Easy Languages Cari, Manuel, Janusz Easy Languages

Trailer

easygerman.fm/trailerEine kleine Vorschau darauf, was euch beim Easy German Podcast alles erwartet.


Transkript und Vokabeln


Sponsoren

Hier findet ihr unsere Sponsoren und exklusive Angebote: easygerman.org/sponsors



Transkript

Cari:
[0:00] Hallo liebe Zuschauer und Zuhörer von Easy German, hier ist Cari und…

Manuel:
[0:06] und hier ist Manuel.

Cari:
[0:07] Und wir haben heute eine kleine Überraschung für euch, denn wir planen einen…

Manuel:
[0:14] Podcast! Einen Easy German Podcast. Oh mein Gott.

Cari:
[0:17] Das ist ja unglaublich, Manuel. [Ja.] Wie ist das denn zustande gekommen?

Manuel:
[0:23] Das ist über die letzten Jahre in meinem Kopf zustande gekommen und in den letzten Wochen Realität geworden und wir wollen euch in ein paar Tagen schon die erste Folge präsentieren. Wenn ihr diesen Trailer hört, dann habt ihr uns sicher schon abonniert, ansonsten könnt ihr das jetzt tun und zwar überall dort, wo es Podcasts gibt. Und ihr könnt mehr erfahren über diesen Podcast und wie das alles funktioniert auf:

Cari:
[0:51] easygerman.fm

Manuel:
[0:55] easygerman.fm — [Das] kommt, weißt du, wegen Radio, FM und so?

Cari:
[0:57] Ja, verstehe.

Manuel:
[1:01] Und, was haben wir zu bieten, warum sollte man zuhören, Cari?

Cari:
[1:04] Wir haben einiges zu bieten, denn wie ihr wisst seht ihr jede Woche unsere Videos und dort werdet ihr immer zehn bis zwölf Minuten Deutsch aus dem Alltag hören.
Bei uns bekommt ihr allerdings noch mehr Deutsch aus dem Alltag, denn tatsächlich kann man bei einem Podcast einfach länger quatschen als nur zehn bis zwölf Minuten, nämlich so lange wie man möchte.

Manuel:
[1:27] Genau, also die erste Folge wird, sagen wir mal, so acht bis zwölf Stunden sein.

Cari:
[1:33] Da freuen sich unsere Zuschauer. Tatsächlich haben wir mal eine Umfrage gemacht, Manuel, auf YouTube und haben dort die Menschen gefragt, ob sie lieber längere Videos hätten oder kürzere oder die Länge perfekt ist. Und tatsächlich haben die meisten Leute gesagt, die Länge ist perfekt, aber sie hätten lieber längere Videos als kürzere, was mich sehr überrascht hat und deswegen glaube ich, dass unser Podcast auch populär sein wird, denn wenn man Deutsch lernt, dann will man auch viel Deutsch hören.

Manuel:
[2:03] Diesen Optimismus kann ich nur gutheißen, und ich freue mich, dass wir hier in wenigen Tagen sitzen werden und unsere erste Episode aufzeichnen werden.

Cari:
[2:15] Wollen wir noch kurz erzählen, was wir zu bieten haben?

Manuel:
[2:17] Ach so, ja. Sag!

Cari:
[2:18] Also, wir werden uns jede Woche unterhalten miteinander, aber auch mit einigen anderen Partnern aus dem Easy German Team und wir werden versuchen, euch möglichst viele interessante Sachen zu bieten, die für euer Deutsch Lernen interessant sein können, zum Beispiel mit interessanten Kategorien wie:

Manuel:
[2:39] Das Thema der Woche.

Cari:
[2:41] Oder zum Beispiel dem Ausdruck der Woche. Dort stellen wir euch immer interessante Redewendungen und Ausdrücke vor.

Manuel:
[2:50] Und, wir wollen ja nicht zu viel spoilern, aber Janusz wird auch einen besonderen Part haben in unserem Podcast.

Cari:
[2:57] Nämlich eine Ph… ah ne, das verrate ich noch nicht.

Manuel:
[3:00] Das verraten wir noch nicht.

Cari:
[3:01] Das wird eine Überraschung. Eine totale Überraschung. Außerdem haben wir jede Woche ein paar kleine typisch deutsche Sachen. Wir werden uns nämlich beschweren und wir werden auch über positive Dinge reden. Aber ihr wisst natürlich, wir Deutschen, wir reden gerne über Dinge, die uns nerven.

Manuel:
[3:21] Genau, also bleibt… bleibt einfach am Ball. Wie sagt man? Bleibt in eurer Podcast App und wir hören uns in ein paar Tagen.

Cari:
[3:31] Müssen die da jetzt warten in der Podcast App? Eine Woche lang?

Manuel:
[3:33] Ja, und sich nicht bewegen!

Cari:
[3:36] Zwei Wochen lang?

Manuel:
[3:36] Es kommt drauf an, wann sie das hören. Es kann auch sein, dass natürlich schon die erste Episode raus ist. Das…

Cari:
[3:41] Ah verstehe, dann muss man gar nicht mehr warten.

Manuel:
[3:43] Das Geniale an Podcasts ist: Man kann sie hören, wann man will.

Cari:
[3:46] Das finde ich gut. Genauso wie unsere YouTube Videos.

Manuel:
[3:50] Bis bald!

Cari:
[3:51] Los geht's!

Manuel:
[3:52] Los geht's.

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